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Luftqualität: Technischer Tisch zieht Jahresbilanz 2013
LPA - Einen umfassenden Überblick über die Luftqualität des vergangenen Jahres hat sich vor kurzem der für die Luftqualität zuständige "Technische Tisch" verschafft. Das Fazit: Die in den verschiedenen Messstationen erhobenen Daten zeigen, dass die Luftqualität des Jahres 2013 gegenüber 2012 beinahe unverändert ist.
Kritisch bleiben demnach, so die Führungskräfte und Fachleute der Umweltagentur, die Stickstoffdioxid-Werte (NO2), wobei auch weiterhin Überschreitungen des Jahresmittelwertes entlang der Brennerautobahn A22 und in der Stadt Bozen registriert wurden. Hauptverursacher des Schadstoffes Stickstoffdioxid ist der Straßenverkehr. Daher wird weiterhin an dem 2011 vom Land Südtirol und den Gemeinden Bozen und Brixen erlassenen "Programm zur Reduzierung der NO2-Belastung" und den darin vorgesehenen Maßnahmen festgehalten.
Der Feinstaub-Grenzwert (maximal 35 Überschreitungen des Tagesmittelwertes von 50 Mikrogramm je Kubikmeter) wurde im Jahre 2013 in keiner der Luftmessstationen erreicht. Die Station mit den meisten Überschreitungen des Tagesmittelwertes war Latsch mit insgesamt zwölf Überschreitungen. Ebenfalls deutlich unterschritten wurde der sich auf das Jahresmittel beziehende Jahresgrenzwert für PM10 und PM2,5.
Nicht so gute Nachrichten gibt es hinsichtlich des Schadstoffes Benzo(a)pyren; dabei handelt es sich um einen polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoff. Besonders in einigen ländlichen Gebieten wurde der Zielwert von einem Nanogramm je Kubikmeter überschritten. Den Grund hierfür sehen die Experten der Landesumweltagentur insbesondere in den oftmals sehr ungünstigen Verbrennungsbedingungen in kleinen Holzöfen. Sie weisen daher die Bevölkerung auf die Wichtigkeit einer korrekten Benutzung von Holzöfen hin. Informationen dazu finden sich auf der Homepage der Landesumweltagentur unter www.provinz.bz.it/umweltagentur/luft/4960.asp.
Weiteres Thema des "Technischen Tisches" war der Stand der Dinge der Arbeiten des "Technischen Komitees für die Verbesserung der Luftqualität entlang der Brennerautobahn A22", das beim Ministerrat in Rom zur Ausarbeitung von Maßnahmen für die Verringerung der Emissionen des Autobahnverkehrs eingerichtet wurde. Derzeit werden die vorliegenden Vorschläge von den beteiligten Ministerien überprüft.
Darüber hinaus hat das Land Südtirol im Dezember 2013 ein Abkommen zur Verbesserung der Luftqualität in den Regionen Norditaliens unterschrieben. Zu den Unterzeichnern zählen weiters fünf Ministerien, sechs Regionen sowie die Autonome Provinz Trient. Das Abkommen sieht vor, innerhalb der nächsten Monate gemeinsame Maßnahmen zur Verringerung der Luftbelastung, insbesondere der Feinstaub- und der Stickstoffdioxid-Belastung, auszuarbeiten. Nähere Informationen finden sich auf der Homepage der Landesumweltagentur unter www.provinz.bz.it/umweltagentur/luft/luftqualitaetsplan.asp.
Abschließend wurde den Teilnehmern des "Technischen Tisches" ein Überblick über die Störfälle des Müllverbrennungsofens in Bozen Süd vom 7. und 8. November 2013 sowie über die bei der Anlage durchgeführten Kontrollen und Analysen geliefert. Am Kamin wurden kontinuierliche Emissionsmessungen durchgeführt, wodurch die Emissionen während des Störfalls quantifiziert werden konnten. Zusammen mit der Analyse von Bodenproben und den in den Luftmessstationen der Umweltagentur registrierten Werten konnte eine gefährliche Luftbelastung ausgeschlossen werden. Dennoch wurde in Absprache mit der Gemeinde Bozen eine mobile Luftmessstation im Bereich des neuen Bozner Stadtviertels Kaiserau aufgestellt, um die Luftqualität im ersten Betriebsjahr der Anlage besser überwachen zu können.
Der "Technische Tisch für die Luftqualität" wurde auf der Grundlage der Landesgesetzgebung zur Luftreinhaltung eingerichtet, um die Entwicklung der Luftqualität in Südtirol zu überwachen und bei Bedarf gezielte Maßnahmen vorzuschlagen. Neben den Verantwortlichen der Landesumweltagentur gehören dem Gremium auch Vertreter der Gemeinden sowie der Wirtschaftsverbände an.
mpi