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EU-Projekt SEE-River: Hochwasserschutz-Maßnahmen für Vierschach

LPA - Konkrete Maßnahmen zum Hochwasserschutz, um die Sicherheit für die Bevölkerung von Innichen und Sexten langfristig zu erhöhen: Daran arbeitet die Landesabteilung Wasserschutzbauten gemeinsam mit den Gemeinden Innichen und Sexten und verschiedenen Interessengruppen im Projekt SEE (für South East Europe)-River, das die nachhaltige Entwicklung der Drau und ihres Einzugsgebietes zum Inhalt hat.

Die nachhaltige Bewirtschaftung von Flussräumen steht im Mittelpunkt des grenzüberschreitenden Projektes South East Europe-River. Für den Südtiroler Teil wird der Prozess zum Hochwasserschutz optimiert und fortgeführt.

Die Ressource Wasser ist auf nachhaltige Weise zu nützen und ihre Verfügbarkeit und Qualität für zukünftige Generationen zu erhalten; gleichzeitig gilt es, sich mit den Gefahren des Wassers auseinanderzusetzen und vor Naturereignissen zu schützen: Mit diesen Inhalten befasst sich das EU-kofinanzierte Projekt SEE-River. "Mit diesem Projekt", erklärt Projektkoordinator Willigis Gallmetzer von der Landesabteilung Wasserschutzbauten, "wollen wir einen dauerhaften Interessensausgleich schaffen und das Einzugsgebiet der Drau auch für zukünftige Generationen zu einem sicheren, ökologisch wertvollen und touristisch attraktiven Lebensraum entwickeln".

Zu diesem Zweck wurde bereits im Vorgängerprojekt ProDrau eine Steuerungsgruppe ins Leben gerufen; sie legt die Prioritäten bei der Umsetzung von konkreten Maßnahmen fest und überwacht diese in der Phase der Realisierung. "In der Steuerungsgruppe", führt Gallmetzer aus, "sind verschiedene Einrichtungen vertreten: Bürgermeister, Feuerwehr, Bauernbund und die zuständigen Landesämter; dieses Gremium hat sich bewährt, weil  sehr konstruktive Diskussionen geführt und Kompromisse erarbeitet werden". Die Maßnahmen zielen auf verschieden Bereiche ab und betreffen den Schutz vor Naturgefahren, die ökologische Verbesserung der Drau, die Landschaftsgestaltung sowie Möglichkeiten der Naherholung rund um den Fluss.

Bei einem Workshop wurden jetzt konkrete Hochwasserschutz-Maßnahmen für Vierschach vorgestellt. "Eine Kombination aus Dämmen, Uferschutzmauern  und Flussbettaufweitungen soll eine mögliche Hochwasserwelle ohne Schäden abführen", erläutert Sandro Gius, Direktor des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Zone Ost. Bei dieser Erstpräsentation der Maßnahmen hatten Behörden, Gemeindevertreter und potenziell betroffene Grundeigentümer die Möglichkeit, ihre Meinungen zu den Maßnahmen zu äußern sowie Ideen und Anregungen zu formulieren. Aufgrund dieser Rückmeldungen wird das Projekt nun vom zuständigen Ingenieurbüro überarbeitet und im Anschluss nochmals vorgestellt.

"Die Einbindung von Betroffenen", betont Projektleiter Gallmetzer, "ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor im Projekt SEE-River; dadurch können wir Maßnahmen mit lokalem Know-how optimieren und mögliche Sorgen oder Vorbehalte der Bevölkerung berücksichtigen". Das Projekt SEE-River läuft noch bis September. Bis dahin wird ein wichtiger Teil der Maßnahmen reif für die Umsetzung sein.

Mit dem Projekt SEE-River soll eine Vereinbarung für das Flussraummanagement erreicht werden, mit der die Interessen im Hinblick auf  Weiterentwicklung und Konservierung in Einklang gebracht werden. Dies geschieht durch eine enge Zusammenarbeit von Experten aus unterschiedlichen Ländern und Fachgebieten, unter Einbeziehung von Betroffenen aus den Anrainergebieten und mit nationalen oder regionalen Behörden. Mit dem Projekt soll auch ein neuer Ansatz für die Fluss- und Raumnutzungsplanung geschaffen werden, indem man den Flussraum als Herzstück des Einzugsgebietes ansieht, welches dem meisten Druck ausgesetzt ist.

Aus den Aktivitäten und Ergebnissen entsteht das SEE-River Toolkit, ein innovatives und allgemein einsetzbares Modell als Leitlinie für ein zukünftiges, nachhaltiges Flussraummanagement, das die Interessen der Beteiligten auf unterschiedlichen Ebenen berücksichtigt und harmonisiert. Zur Entwicklung und Umsetzung des SEE-River Toolkits erfolgen Forschungsarbeiten, Arbeiten vor Ort und die aktive Einbeziehung der Beteiligten entlang der Flussläufe der sechs SEE-Flüsse Drau, Bodrog, Neretva, Prut, Soča und Vjosa.

Projektbezeichnung: Nachhaltiges integriertes Management internationaler Flussräume in SEE-Ländern  / Lead Partner: Institut für Wasserwirtschaft der Republik Slowenien / Wert: 2.107.354,30 EUR / Finanzierung: Südosteuropäisches transnationales Kooperationsprogramm  / Zeitraum: Oktober 2012 bis September 2014 / Website: http://www.see-river.net/

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