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Winter der Rekorde

LPA - Der Winter 2013/2014 geht als einer der nassesten und schneereichsten Winter in die Wettergeschichte ein, in einigen Landesteilen wurde sogar der bisherige Rekordwinter 1950/51 übertroffen, heißt es vom Landeswetterdienst.

Förster der in Weißbrunn (hinteres Ultental) ein Schneeprofil erstellt (Schneehöhe 2,2 Meter und nahe der Oberfläche erkennt man gut mehrere Schichten des Saharastaubs der vergangenen Woche)

Im Etschtal, Überetsch, Eisacktal, Gröden, Gadertal, am Regglberg und in Teilen des Vinschgaus wurde seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahre 1921 noch nie so viel Niederschlag gemessen wie heuer. In Bozen hat es mit 381 Millimeter fünf Mal mehr geregnet und geschneit als üblich. Auch in den anderen Landesteilen ist drei bis vier Mal mehr Niederschlag gefallen als im langjährigen Durchschnitt. Verantwortlich dafür war eine ungewöhnlich stabile Großwetterlage. Der Alpenraum lag fast permanent in einer südlichen Strömung, die zu höchst unterschiedlichen Bedingungen beidseits der Alpen führte. Während es an der Alpennordseite relativ trocken blieb, zogen ein Dutzend Mittelmeertiefs über Südtirol hinweg. „Aufgrund der Südströmung wurden mit rund 100 Millimeter im Nordwesten, also im Reschengebiet die geringsten Niederschlagsmengen verzeichnet", erklärt der Meteorologe Dieter Peterlin. Im Winter 2011/2012 mit häufigen Nordstaulagen seien es hier doppelt so viel gewesen, so Peterlin.

Auf den Bergen wurden laut Meteorologen teils extreme Schneemengen erreicht. Südtirols Rekordhalter in Sachen Schnee sind Ladurns (Pflersch) und Weißbrunn (Ulten), wo alleine im meteorologischen Winter (Dezember bis Februar) rund 6,5 Meter Schnee gefallen sind. Zählt man noch die ersten Schneefälle im Oktober und November hinzu kommt man auf eine aufsummierte Neuschneemenge von über acht Meter!

„Die Temperaturen lagen südtirolweit um 1,5 Grad Celsius bis 2 Grad Celsius über dem langjährigen Durchschnitt und damit zählt der zu Ende gehende Winter zu den mildesten Wintern überhaupt", sagt Peterlin. Auf Platz eins liegt weiterhin unangefochten der Winter 2006/2007. Während sich bei den Niederschlägen Jahr für Jahr große Unterschiede einstellen, zeigt sich bei den Temperaturen ein Trend hin zu immer milderen Wintern.

Alle drei Wintermonate waren überdurchschnittlich warm, längere Kältewellen blieben völlig aus. Besonders gering war dabei auch die Anzahl der Frostnächte. Augrund der häufigen Bewölkung gab es im Etschtal nur halb so viele Nächte mit einer Temperatur unter Null Grad wie in einem durchschnittlichen Winter, das ist ein neuer Rekord seit es Wetteraufzeichnungen gibt.

Die absolut höchste Temperatur in diesem Winter wurde am 6. Dezember mit 16,2 Grad Celsius in Bozen gemessen. Die tiefste Temperatur im Tal stammt aus St. Veit in Prags mit -14,9 Grad Celsius am 29. Jänner. Noch kälter war es im Hochgebirge am 24. Jänner mit -20,1 Grad Celsius auf der Schöntaufspitze (3330 Meter Meereshöhe) oberhalb von Sulden.

Die Sonnenscheindauer zeigt ein deutliches Defizit, die Sonne schien deutlich weniger als in den vergangenen Wintern. Nur an den ersten 20 Dezembertagen sorgte ruhiges Hochwetter mit viel Sonnenschein, ab Weihnachten folgte ein Tief dem nächsten.

Der meteorologische Frühling beginnt laut Prognose des Landeswetterdiensts wechselhaft, von Samstag auf Sonntag sowie vom Rosenmontag auf den Faschingsdienstag gibt es weitere Niederschläge.

Die längerfristige Prognose zeigt ab Mitte der nächsten Woche allmählich stabileres Wetter und für das zweite Märzwochenende kündigt sich ein Vorgeschmack des Frühlings an mit einer spürbaren Milderung.

Die fünf niederschlagsreichsten Wetterstationen im Tal im Winter 2013/2014:

  1. Platt (Moos i.P.)

551 mm

  1. Pawigl (Lana)

473 mm

  1. St. Martin i.P.

456 mm

  1. St. Walburg (Ulten)

443 mm

  1. Oberplanitzing (Kaltern)

442 mm

 

Aufsummierte tägliche Neuschneemenge vom 1. Dezember 2013 bis 27. Februar 2014:

Ladurns/Pflersch

676 cm

Weißbrunn/Ulten

640 cm

Pfelders

516 cm

Stausee Zufritt/Hintermartell

485 cm

Ciampinoi/Gröden

455 cm

Neves-Stausee (Mühlwald)

451 cm

Gitschberg

445 cm

Obereggen

420 cm

Pens/Sarntal

373 cm

Waidmannalm/Meran 2000

370 cm

Kasern/Prettau

364 cm

Klausberg

360 cm

Deutschnofen

340 cm

St. Walburg/Ulten

332 cm

St. Kassian/Abtei

324 cm

Sexten

316 cm

Pawigl/Lana

310 cm

Vals

275 cm

Wolkenstein

275 cm

Rein i.T.

275 cm

Vorderkaser/Pfossental

245 cm

Innichen

242 cm

Platt (Moos i.P.)

236 cm

Flitz-Villnöss

227 cm

Außerrojen

213 cm

St. Ulrich

161 cm

Melag/Langtaufers

160 cm

Mölten

158 cm

SAN

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