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Wasserwärter bilden sich fort

LPA - Die Ansprüche auf ein einwandfreies Trinkwasser werden größer. Die Verantwortung der öffentlichen Trinkwasserversorger steigt. Daher sind das Amt für Gewässernutzung in der Landesumweltagentur und der Südtiroler Gemeindenverband um eine hohes Ausbildungsniveau und eine kontinuierliche Fortbildung der Wasserwärter bemüht. In dieser Woche fanden Fortbildungen in Terlan und Brixen statt.

Im Mittelpunkt der Fortbildungen - die umgehend ausgebucht war - stand die Trinkwasserhygiene. 60 Trinkwärter aus allen Landesteilen, die zum Teil ehrenamtlich im Einsatz sind, beschäftigten sich am 3. und am heutigen 5. Dezember theoretisch und praktisch mit diesem Thema.

Ausgehend von der Tatsache, dass gesundheitsgefährdende Bakterien Trinkwasser binnen Kürze ungenießbar machen können, doch nicht alle Mikroorganismen im Wasser schädlich sind, wurde über die Reinigung von Quellsammelschächten, Trinkwasserspeichern oder Leitungsabschnitten gesprochen. Es sei dies eine wichtige Maßnahme, um zu vermeiden, dass schädliche Bakterien einen Nährboden erhalten, wurde betont.

Die Wasserwärter haben die Aufgabe einzuschätzen, ob eine Reinigung notwenig ist, und planen diese: "Dabei ist das saubere Trinkwasser selbst das wichtigste Reinigungsmittel, mit dem natürliche Ablagerungen aus den begehbaren Behältern gespült werden", so wurde bei der Fortbildung erklärt. Unbedingt zu achten sei auf steriles Schuhwerk und saubere Arbeitsmäntel, damit in die Reinwasserkammer keine externen Verunreinigungen gelangen. Vor einer Verwendung anderer Reinigungsmittel wurde abgeraten, da diese selbst Nährstoffe für stärkeres Wachstum von Bakterien sein könnten. Auch die Behälterdesinfektion mittels Chlor sei kein Allheilmittel, denn wenn die genauen Ursachen einer Verunreinigung nicht erkannt und bereinigt sind, könne das Wasser binnen weniger Tage wieder verunreinigt sein. Erweist sich der Einsatz von Chlor oder anderen Desinfektionsmitteln dennoch als notwendig, so gelten strikte Sicherheitsvorschriften, mit denen sich die Wasserwarte im Rahmen der Fortbildung ebenfalls befasst haben.

Auch die korrekte Entnahme von Wasserproben und deren Transport ins Labor, war Thema der Fortbildung, zumal Kontrollen beim Trinkwasser auf der Tagesordnung stehen: Neben den Kontrollanalysen der Hygienedienste des Sanitätsbetriebes wird vom Betreiber selbst ein gesetzlich vorgeschriebenes Programm interner Qualitätskontrollen durchgeführt, um dem Verbraucher die maximale Garantie für einwandfreies Trinkwasser zu geben.

"Bei der Veranstaltung wurden neben den praktischen Kenntnissen der Behälterreinigung und der korrekten Probennahme auch die Grundkenntnisse der mikrobiologischen Verunreinigungen aufgefrischt", so fasst Thomas Senoner vom Landesamt für Gewässernutzung die Fortbildungsinhalte zusammen, "zudem wurde den Wasserwärtern die Möglichkeit gegeben, mit Kollegen Erfahrungen auszutauschen."

jw

Fortbildung für 60 Wasserwarte beim Trinkwasserspeicher Milland

Thomas Senoner zur Bedeutung der Wartung von Trinkwasserspeichern

Thomas Senoner zur Bedeutung der Wartung von Trinkwasserspeichern