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Müllverwertung: Landesregierung befasst sich mit Störfällen und Kapazität

"Alles eher als erfreulich" sind nach Landeshauptmann Luis Durnwalder die beiden Störfälle in der Müllverwertungsanlage in Bozen Süd. "Wir haben die Probephase aber auch vorgesehen, weil wir Fehlerquellen ausmerzen und eine einwandfreie Anlage übernehmen wollen", so Durnwalder. Die Landesregierung hat sich indes nicht nur mit den Störfällen, sondern auch mit der Kapazität auseinander gesetzt.

Man könne, so der Landeshauptmann, die beiden Störfälle nicht ungeschehen machen, könne und müsse aber aus ihnen lernen, um Pannen künftig vermeiden und in Ausnahmefällen richtig reagieren zu können. Die sechsmonatige Probephase diene schließlich auch dazu, die Anlage auf Herz und Nieren zu testen. "Wir haben die Probezeit, in der die Anlage von der Bietergemeinschaft geführt wird, die sie erbaut hat, auch vorgesehen, weil wir eine einwandfreie Anlage übernehmen wollen", so Durnwalder. Während beim ersten Störfall noch Mängel im Notfallmanagement aufgetreten seien, habe man diese danach behoben und beim zweiten Störfall richtig reagiert: "Die zuständigen Stellen wurden umgehend informiert und alle notwendigen technischen Vorkehrungen getroffen, sodass die Emissionswerte nie über jene im Normalbetrieb angestiegen sind", so der Landeshauptmann.

Beim Rückblick auf die beiden Störfälle habe man heute in der Landesregierung erneut auf die Einhaltung der Notfallpläne gepocht und zudem einige zusätzliche Anregungen gemacht. So sollen zusätzliche Messungen die Unversehrtheit von Luft und Boden überwachen, der Informationsfluss zwischen den Betreibern und den zuständigen Überwachungsstellen - angefangen bei der Landesumweltagentur - weiter verbessert und auch die Bevölkerung zeit- und fachgerecht informiert werden. All diese Punkte sollen nun in Treffen zwischen Land und Betreibern implementiert werden.

Thema waren heute in der Landesregierung nicht nur die Störfälle der vergangenen Wochen, sondern auch die Kapazität der Müllverwertungsanlage, die auf 130.000 Tonnen ausgelegt ist, derzeit aber mit "nur" rund 80.000 Tonnen Müll betrieben wird. "Die Frage der Kapazität ist in der Planungsphase eingehend diskutiert worden", so der Landeshauptmann heute. Ursprünglich sei die Anlage nur für Bozen und Umgebung geplant und daher auf 70.000 bis 90.000 Tonnen ausgelegt worden, danach seien das restliche Land und auch industrielle Abfälle dazugekommen, sodass die zuständige Planungsgruppe, der auch Vertreter der Umweltverbände angehört hätten, auf eine Kapazität von 130.000 bis 150.000 Tonnen gekommen sei. "Wir haben uns an der unteren Grenze gehalten", so Durnwalder.

Diese werde nun allerdings nicht erreicht, weil die Mülltrennung besser funktioniere als erwartet und dank der geänderten Lebensumstände insgesamt weniger Verpackungsmüll anfalle. "Wir müssen analysieren, wie wir die Überkapazität nutzen", so der Landeshauptmann, der ausschließt, dass Müll von außen in Bozen verbrannt werde. Sehr wohl aber müsse man mit allen Beteiligten über eine eventuelle Verbrennung von Klärschlamm oder von Teilen jener Abfälle verhandeln, die derzeit noch deponiert würden.

chr

Beschlüsse der Landesregierung vom 25.11.2013

Landeshauptmann Durnwalder zu den Störfällen der Müllverwertungsanlage

Landeshauptmann Durnwalder zu den Störfällen der Müllverwertungsanlage