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Vernetzung im Mittelpunkt der zweitägigen Hochwassertagung
LPA - 120 Teilnehmer aus ganz Italien - hauptsächlich Ingenieure, Geologen, Experten der Wildbachverbauung - nehmen heute und morgen (21./22. November) an der Tagung über die EU-Hochwasserschutz-Richtlinie teil; diese wird von der Landesabteilung Wasserschutzbauten mit der Fakultät für Wissenschaft und Technik an der Freien Universität Bozen organisiert.
Südtirol nimmt eine Vorreiterrolle im Management von Naturgefahren wie Hochwasser und Überschwemmungen ein. Unter Beweis gestellt werden konnte dies letzthin nach den verheerenden Unwettern in Pfitsch im August 2012 mit Muren, Hochwasser und Überschwemmungen und im Februar dieses Jahres mit einem 40 Hektar großen Hangrutsch in Abtei. "Was das Hochwasserrisiko angeht, stellt Südtirol ein 'natürliches Zentrum' für Forschung, Entwicklung und Umsetzung dar", unterstreicht Rudolf Pollinger, Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten. So arbeiten die Landesabteilung Wasserschutzbauten und die Fakultät für Wissenschaft und Technik der Freien Universität Bozen bereits seit mehreren Jahren in den Bereichen Forschung und EU-Hochwasserrahmenrichtlinie eng zusammen. Die vorausschauende Bewertung des Hochwasserrisikos, die Erstellung von Hochwasserrisikokarten und die Ausarbeitung von Plänen für das Hochwasserrisikomanagement stehen an oberster Stelle dieser EU-Richtlinie und sind innerhalb 2015 umzusetzen.
Bei zwei vorangegangenen Tagungen - im Juni 2011 und im Mai 2012 - wurden vor allem Bewertungsmethoden von Überschwemmungsgefahren und davon ausgehende Risiken für Personen, Siedlungsbereiche und Infrastrukturen behandelt; der heute begonnene Kongress ist voraussichtlich der dritte und letzte, der in Bozen ausgetragen wird. Es referieren Fachleute aus Italien, Österreich und der Schweiz. Nach einer Analyse des Ist-Zustandes und einer Erhebung unterschiedlicher Daten im Bereich Naturgefahren liegt der Schwerpunkt heute und morgen bei der Koordination und Zusammenarbeit zwischen einzelnen Behörden. Der Schwerpunkt wird auf die Vernetzung gelegt, verbunden mit der Frage, was getan werden kann, um den Schutz noch besser zu gewährleisten.
Neben dem Hochwasserschutz stehen Schutzmaßnahmen zur Risikominderung wie etwa die Verbauung von Fließgewässern sowie Raumplanung, Versicherungen, Alarmeinsatzpläne oder Notfallmanagement im Mittelpunkt der Veranstaltung mit dem Titel "La direttiva europea 'alluvioni': verso una nuova gestione del rischio idraulico in ambito montano"; vertieft behandelt werden soll zudem, wie die EU-Wasserrahmenrichtlinie und EU-Hochwassermanagementrichtlinie aufeinander abgestimmt werden können. Vorgesehen sind Vorträge von Experten des Istituto Superiore per la Protezione e la Ricerca Ambientale ISPRA - unter dessen Schirmherrschaft die Veranstaltung steht - und weiteren Fachleuten, etwa vom Direktor der Landesabteilung für Brand- und Zivilschutz Hansjörg Staffler. Tagungssprache ist Italienisch, zwei in Deutsch gehaltene Vorträge werden simultan ins Italienische übersetzt. Das Symposion wird morgen mittags mit einem Runden Tisch abgeschlossen; das Programm findet sich im Anhang.
mac