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Rückhaltesperre und Lawinenauffangdamm am Köglbach errichtet

LPA - Insgesamt vier Baulose waren notwendig, um den Bau der Rückhaltesperre und des Lawinenauffangdammes am Köglbach in der Gemeinde Vintl oberhalb von Weitental zu verwirklichen. Jetzt sind die Verbauungsarbeiten abgeschlossen. „Damit dürfte der Ort künftig vor Muren und Lawinen sicher sein“, sagt Rudolf Pollinger, der Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten, die für die Arbeiten verantwortlich zeichnet.

Um Weitental vor Muren und Lawinen zu schützen wurden am Köglbach ein Lawinenauffangdamm und eine Rückhaltesperre errichtet

Die Waldergrabenlawine, deren Anbruchgebiet im Bereich der Köglwiesen zwischen 2000 und 2400 Meter Meereshöhe liegt, war immer wieder Grund zur Sorge für die Bewohner der Ortschaft Weitental. Von Lawinenabgängen wird in den Jahren 1977, 1979, 1982, 1984, 1986, 1988, 1990 und 2007 berichtet. Am weitesten drang die Lawine am 1. Februar 1986 vor. Nach Neuschnee von bis zu 115 Zentimetern und starkem Wind brach auf einer Fläche von etwa 60 Hektar auf 2220 Metern Meereshöhe die Lawine ab und blieb erst im Siedlungsbereich von Weitental liegen. „Die Ausdehnung der potentiellen Anbruchgebiete der Lawine war so gewaltig, dass wir aus ökonomischen und ökologischen Gründen eine Verbauung mit Stützwerken ausschließen mussten", erklärt Sandro Gius, Direktor des Landesamts für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost. Doch galt es laut Gius nicht nur die Gefahr durch die Waldergrabenlawine einzudämmen, sondern auch jene, die vom Köglbach ausging. Immer wieder war es bei starken Gewittern zu Murenabgängen gekommen, weshalb man in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts sowie in den achtziger und neunziger Jahren bereits mehrere Sperren am Mittel- und Oberlauf des Baches errichtet hatte.

Um Weitental vor Muren und Lawinen zu schützen, haben die Mitarbeiter des Landesamts für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost am Köglbach einen Lawinenauffangdamm in Kombination mit einer achtzehneinhalb Meter hohen Rückhaltesperre errichtet, die zentral im Damm eingebettet ist. Insgesamt waren vier Baulose notwenig, um den aufwendigen Bau zu verwirklichen. „Im Ernstfall soll das Schutzbauwerk an die 85.000 Kubikmeter Schneemassen und 30.000 Kubikmeter Murmaterial zurückhalten", erklärt Abteilungsdirektor Pollinger.

Für Projekt und Bauleitung zeichnete Amtsdirektor Sandro Gius verantwortlich. Mit der Bauausführung waren die Vorarbeiter Markus Passler und Bernhard Leimgruber mit ihren Bautrupps betraut. Die Gesamtausgaben für Rückhaltesperre und Lawinenauffangdamm belaufen sich auf rund 1,74 Millionen Euro.

SAN