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Oberlauf des Weissplatterbaches gesichert

LPA - Vor kurzem wurden die Sicherungsarbeiten am Oberlauf des Weissplatterbaches in Hafling abgeschlossen. „Nach einem Unwetter im vorigen Sommer wurden durch den Weissplatterbach Grundstücke und Straßen vermurt, nun ist die Abbruchstelle gesichert und weiteren Vermurungen vorgebeugt“, sagt der Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten Rudolf Pollinger. Finanziert wurde der Eingriff von den Landesabteilungen Wasserschutzbauten Straßendienst sowie der eco center AG.

Sicherungsarbeiten am Oberlauf des Weissplatterbaches abgeschlossen

Der Weissplatterbach ist ein linkseitiger Zufluss des Naifbachs und entspringt etwa auf 1360 Meter Meereshöhe unterhalb von St. Kathrein/Hafling. Das ziemlich steile Wassereinzugsgebiet ist zwar großteils von Wäldern bedeckt, aber dennoch murengefährdet. Das Bachbett des Weissplatterbaches war bis vor kurzem im obersten Bereich unverbaut. Im Unterlauf gab es eine Künette.

Im Juli 2012 ging ein heftiges Gewitter mit Hagelschlag im Gebiet Hafling nieder. In der Folge löste sich unterhalb der Haflingerstraße beim Westportal des Tunnels bei St. Kathrein ein größerer Hangrutsch, der sich im darunter gelegenen Weissplatterbach zu einer Mure entwickelte. Mehrere darunter liegende Grundstücke, die Landesstraße Schenna, die Gemeindestraße Labers, zwei Forststraßen und landwirtschaftlicher Grund wurden vermurt. Unmittelbar nach dem Ereignis startete das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd die Aufräumarbeiten im Bereich der Gebäude und Straßen.

Im Mai dieses Jahres haben die Mitarbeiter des Landesamts für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd mit der Sicherung des Oberlaufs des Weissplatterbaches begonnen.

Unter der Bauaufsicht von Projektant Thomas Thaler wurde der im Vorjahr entstandene Anbruch mit zwei bepflanzten Holzkrainerwänden verbaut. Dabei handelt es sich um zwei Holzkästen, deren Holzelemente vier Meter breit sind und bis zu zwei Metern in den Hang hineinreichen. Befestigt sind die Elemente untereinander mit Eisenstiften. Zwischenräume wurden mit Schotter- und Erdmaterial aufgefüllt. In der Vorderansicht sind die Holzkrainerwände mit Laubhölzern bepflanzt. „Der Vorteil der Holzkrainerwände liegt auf der Hand: Sie sind leichter als Beton und günstiger in der Ausführung, weil kleinere Maschinen und Handarbeit zum Einsatz kommen", sagt Abteilungsdirektor Pollinger. Außerdem fällt der aufwändige Bau von größeren Zufahrtsstraßen weg. Als Holz wurde Lärche oder Eiche verwendet. „Dieses Holz ist zwar nicht so langlebig, aber sobald die Tragfähigkeit des Holzes nachgelassen hat, sollten die Wurzeln der Laubhölzer den Hang befestigen können", erklärt Thaler. Wert legte Thaler vor allem darauf, dass die Pflanzen dem Standort, der Meereshöhe, den Lichtverhältnissen und der Feuchtigkeit angepasst wurden, damit sie sich optimal entwickeln und ihre Aufgaben erfüllen. Produziert wurden die Laubgehölze im hauseigenen Pflanzgarten der Landesabteilung Wasserschutzbauten in Prad am Stilfserjoch.

Im Zuge der Arbeiten haben Vorarbeiter Konrad Pircher und seine Arbeiter zudem das Hangwasser mit Hilfe von Drainagen abgeleitet.

Gekostet hat die Baumaßnahme insgesamt 50.000 Euro, wobei 30.000 Euro von der Landesabteilung Wasserschutzbauten und 20.000 Euro von der Landesabteilung Straßendient und der eco center AG finanziert worden sind.

SAN

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