News & Events

Villanderer Hochmoore werden unter Schutz gestellt

LPA - Die einmaligen Hochmoore auf der Villanderer Alm sollen unter einen besonderen Schutz gestellt werden. Die Landesregierung hat Landesrat Elmar Pichler Rolle beauftragt, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Villanders insgesamt vier Natura-2000-Gebiete auszuweisen sowie die Überarbeitung des Landschaftsplanes abzuschließen.

Villanderer Hochmoore schützen (v.l.): Vizebürgermeister von Villanders Johann Rabensteiner, LR Elmar Pichler Rolle, Bürgermeister Walter Baumgartner und Peter Kasal, Direktor des Landesamtes für Landschaftsökologie.

"Das ist eine unbedingt erforderliche Maßnahme, weil es sich um eine in der Tat einmalige alpine Landschaft handelt", zeigt sich Landesrat Elmar Pichler Rolle erfreut. An der Unterschutzstellung arbeite man seit Jahren, doch alle Versuche seien bislang vergebens gewesen.

Nach einer Reihe von Lokalaugenscheinen und Treffen auf der Villanderer Alm hatte der Landesrat für Natur und Landschaft der Landesregierung die Ausweisung von vier "Kernzonen" als Natura-2000-Gebiete vorgeschlagen. Die Landesregierung hat dem Antrag zugestimmt und den Landesrat beauftragt, diese Zonen in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Villanders abzugrenzen sowie gleichzeitig die Überarbeitung des Landschaftsplans der Gemeinde zu Ende zu führen.

Die vier geplanten Kernzonen umfassen ein Gebiet von insgesamt 135 Hektar. "Die Moore auf der Villanderer Alm sind die einzigen dieser Art auf der Südseite der Zentralalpen und es handelt sich um das größte zusammenhängende Moorgebiet im Alpenbogen. Vergleichbare Moore finden wir in Europa nur an den Westküsten von Irland und Schottland", betont der Direktor des Landesamtes für Landschaftsökologie Peter Kasal. "Auch nach der Ausweisung der Natura 2000-Gebiete soll die Villanderer Alm bewirtschaftet werden wie bisher, Trockenlegung und Düngereintrag kommen im geschützten Gebiet aber nicht in Frage." 

Südtirol stehe mit einem Nationalpark, sieben Naturparks bzw. 41 Natura-2000-Gebieten sehr gut da, erklärt Pichler Rolle. "Es gibt aber weiße Flächen auf dieser Natur-Landkarte und diese müssen wir beseitigen. Es wäre unverantwortlich, würden wir diese einzigartige Landschaft nicht bewahren", so der Landesrat, der betonte, dass er die Ausweisung nun endgültig durchziehen wolle. Selbst die EU-Behörden und staatliche Stellen hätten das Land Südtirol wiederholt darauf hingewiesen, dass Handlungsbedarf besteht.

Die Verhandlungen mit der Gemeinde, den Grundeigentümern und Bauernvertretern seien an einem guten Punkt, so Pichler Rolle. Bereits in den nächsten Wochen will der Landesrat die endgültige Abgrenzung der vier Kernzonen in Absprache mit der Gemeinde Villanders festlegen. "Die Gemeindeverwaltung hat sich sehr bemüht und eine Mittlerrolle eingenommen. Trotz langer Verhandlungen gibt es immer noch Widerstände gegen die Ausweisung", weiß Landesrat Pichler Rolle. "Wir können der Gemeinde und den Grundeigentümern gerade auch in Zusammenhang mit der Überarbeitung des Landschaftsplanes in einigen wichtigen Fragen entgegenkommen, aber die Natura-2000-Gebiete müssen jetzt definiert werden."

mpi