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Sommer 2013: Überdurchschnittlich sonnig und heiß

LPA - Mit dem 31. August geht der meteorologische Sommer (Juni, Juli, August) zu Ende und deshalb zieht der Landeswetterdienst Bilanz. Der heurige Sommer war überdurchschnittlich warm und sonnig. So wurde in Bozen eine mittlere Temperatur von 23,4 Grad Celsius gemessen, der langjährige Vergleichswert liegt hier bei 22,4 Grad Celsius. Auch in den restlichen Landesteilen war es um etwa ein Grad Celsius wärmer als im Durchschnitt, heißt es vom Wetterdienst.

Karte mit der Blitzdichte pro Gemeinde im Sommer 2013

Verantwortlich für die hohen Temperaturen waren laut Wetterdienst drei ausgeprägte Hitzewellen. Die erste, relativ kurze, trat Mitte Juni auf. So richtig durchsetzen konnte sich der Sommer aber noch nicht, denn Ende des Monats durchquerten zwei Kaltfronten das Land und sorgten für einen ungewöhnlich späten Wintereinbruch mit Schneefall bis in manche höhere Täler. Mit dem Monatswechsel kam der Sommer schließlich richtig in Fahrt mit einer lang anhaltenden Schönwetterperiode, bevor Anfang August die dritte Hitzewelle für die heißesten Tage des Jahres sorgte.

Die heurigen Sommertemperaturen setzen sich aus einem durchschnittlichen Juni, einem extrem heißen Juli und einem etwas zu warmen August zusammen.

Die höchste Temperatur wurde an der Wetterstation Bozen am 6. August mit 37,7 Grad Celsius gemessen, das ist gleichzeitig der höchste Wert seit zehn Jahren. Am kältesten war es am 27. Juni mit -0,5 Grad Celsius in St. Veit in Prags. Noch tiefere Temperaturen wurden am selben Tag im Hochgebirge gemessen, auf der Schöntaufspitze oberhalb von Sulden in 3330 Meter Meereshöhe Höhe waren es -9,8 Grad Celsius.

„Bemerkenswert war in diesem Sommer die Sonnenscheindauer", sagt der Meteorologe Günther Geier. In Bozen schien die Sonne ganze 900 Stunden lang, das entspricht einem deutlichen Plus im Vergleich zu den vergangenen Jahren.

„Die Niederschlagsbilanz fällt durchschnittlich etwas zu trocken aus", sagt Geier. In der Landeshauptstadt fiel mit 200 Millimeter zwei Drittel des normalen Niederschlags, während die Regenmengen in Schlanders, Brixen und Bruneck in etwa dem langjährigen Durchschnitt entsprachen.

Die Niederschläge fallen im Sommer gewöhnlich in Form von Gewittern, die es auch im heurigen Sommer wieder zahlreich gab. Das Blitzortungssystem hat in Südtirol über 29.000 Blitzeinschläge registriert. Der blitzreichste Tag des Jahres war der 4. August mit 2849 Einschlägen. Die Gemeinde mit der größten Blitzdichte war Wolkenstein, gefolgt von Schenna und Corvara. Zu den blitzärmsten Gemeinden zählen Waidbruck, sowie Prad a.S. und Taufers i.M.. Das für die Landwirtschaft folgenschwerste Gewitter zog am 22. Juli über den Vinschgau, das Burggrafenamt und das Unterland hinweg. Die größten Hagelschäden wurden aus den Gemeinden Auer, Montan und Neumarkt gemeldet. Heftige Unwetter gab es auch in der Nacht vom 20. auf 21. Juni im Burggrafenamt, besonders rund um Burgstall und am 27. Juli im Raum Bruneck während des Altstadtfestes.

Trotz sommerlicher Hitzewelle halten sich die negativen Auswirkungen auf die Gletscher bisher in Grenzen, erklärt der Glaziologe Roberto Dinale vom Hydrographischen Amt. Zu verdanken ist das einem sehr niederschlagsreichen Frühjahr mit Schneefällen bis Ende Juni. Dies führte zu einem langen Anhalten der Schneedecke und zu einer sehr späten Ausaperung der Gletscher. Dementsprechend sind derzeit die Massenbilanzen vor allem dort ausgeglichen oder leicht positiv wo es im Frühjahr am meisten Niederschlag gegeben hat, wie z.B. am Weissbrunnnferner im Ultental und am Rieserferner im Reintal. Etwas negativer ist die Bilanz in der Westhälfte des Landes, trotzdem ist die Lage auch hier weniger dramatischer als in den letzten Jahren.

Der Hochsommer mit Spitzentemperaturen ist zwar vorbei, aber zumindest bis in die nächste Woche hinein bleiben die Temperaturen auf spätsommerlichem Niveau zwischen 25 Grad Celsius und 30 Grad Celsius. Auch ein Blick in die Statistik lässt Sommerliebhaber hoffen: Im Durchschnitt werden im September in Bozen noch 17 Sommertage (Tage mit über 25 Grad Celsius) gezählt.

SAN