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LR Pichler Rolle: "Problemlösung bei Rasner Möser möglich"

LPA - Weil die Rasner Möser, ein vom Land Südtirol betreutes Natura-2000-Gebiet, angeblich die Gemüsefelder und Kartoffelacker benachbarter Bauern unter Wasser setzen, schwelt seit längerem ein Konflikt. Landesrat Elmar Pichler Rolle lud die beteiligten Parteien zu einem Lokalaugeschein. Nach der Begehung und Aussprache zeichnen sich mehrere Lösungen ab.

LR Pichler Rolle im Gespräch mit BM Thomas Schuster (rechts neben Pichler Rolle), den betroffenen Bauern, den Vertretern der Forstabteilung und der Naturparkverwaltung

In regenreichen Jahren ist das Klagelied immer dasselbe. Die an das Biotop angrenzenden Wiesen und Äcker stehen teilweise unter Wasser. Die Bauern beklagen deshalb Ernteausfälle von bis zu 50 Prozent. Weil die Felder der Bauern zum Teil niedriger gelegen sind als die Möser, sammelt sich das Wasser bei ergiebigen Niederschlägen in den Senken. Die Rasner Bauern hingegen kritisieren, dass ein Bächlein in die Möser eingeleitet werde und dies in regenreichen Jahren unvermeidlich zu Problemen führe.

Rinnsaale, die vom Hang kommen und durch das Biotop fließen, verhindern, dass das  Moorgebiet und die Teiche im Biotop austrocknen. Im Südwesten des Biotops fließt dieses Wasser in einem Graben weiter, vom Biotop zum Antholzer Bach. Die Naturschützer sprechen sich gegen eine Ableitung des Rinnsaales durch Rohre aus, da dies eine Austrocknung  des Moores mit sich bringen würde.

Eine Materialaufschüttung der Gemüsefelder könnte Abhilfe schaffen, doch da nicht alle betroffenen Bauern damit einverstanden sind, wurde diese Lösung in der Vergangenheit nicht weiter verfolgt. Die Bauern fordern stattdessen, dass das Wasser nur zeitweilig und bei Bedarf durch das Biotop geleitet werden sollte, die Rinnsaale sollten durch ein Rohr abgeleitet werden. Wer aber legt fest, ob der Wasserspiegel in den Mösern und Feldern passt oder nicht? Diese Frage warf vor allem die Forstbehörde auf, denn dieser Streit scheint vorprogrammiert.

Ergebnis des Lokalaugenscheins mit Landesrat Elmar Pichler Rolle, Bürgermeister Thomas Schuster, den beteiligten Landesämtern und den Bauern: die Grenze zwischen dem Biotop und den Gemüsefeldern könnte um eine Pufferzone erweitert werden. Nach dieser Pufferzone könnte ein tieferer Graben gezogen werden, damit das Wasser von den Feldern abfließen kann. „Wir könnten das Biotop durch Zukauf oder Pacht eines Schutzstreifens erweitern, falls die Bauern zu einer solchen Lösung bereit sind", sagte der Landesrat für Natur und Landschaft, Elmar Pichler Rolle nach dem Lokalaugenschein.

Bereits in den nächsten Wochen soll eine Lösung erarbeitet werden, um den Konflikt um die Rasner Möser definitiv beizulegen. „Dieses einmalige Moorgebiet, das mit der soeben beschlossenen Überarbeitung des Landschaftsplanes der Gemeinde Rasen-Antholz  um einen angrenzenden Feuchtbereich erweitert worden ist, ist von herausragender Bedeutung und muss weiter als Natura-2000-Gebiet geschützt werden, aber ich denke, dass wir nun einige konkrete Problemlösungen erarbeitet haben, damit auch die Bauern in ihrer Tätigkeit nicht beeinträchtigt werden", so Landesrat Pichler Rolle.

SAN