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Weiterhin erhöhte Feinstaubwerte

LPA - Am letzten Wochenende sind die Feinstaubkonzentrationen wieder angestiegen und haben sich in ganz Südtirol im Bereich der Warnschwelle eingependelt. Die Landesumweltagentur ruft deshalb noch einmal dazu auf, das Privatauto nach Möglichkeit nicht zu benützen.

Wie aus der beigelegten Grafik ersichtlich, ist die Feinstaubbelastung (PM10) in Südtirol seit Beginn des Monats Dezember kontinuierlich angestiegen. Nachdem letzte Woche vor allem in Bozen an sämtlichen Messstationen (C.- Augusta-Strasse, Hadrianplatz und Verdiplatz) die Warnschwelle für Feinstaub (PM10 - 24 Stundenmittelwert von 65µg/m³) an mehreren Tagen überschritten wurde, sich aber anschließend Dank eines leichten Föhneinflusses die Lage etwas besserte, sind am letzten Wochenende die Feinstaubkonzentrationen erneut angestiegen.

Das Landesmessnetz der Landesumweltagentur – Labor für physikalische Chemie - verzeichnete praktisch in allen Landesteilen (Bozen, Bruneck, Meran, Sterzing) Überschreitungen der Warnschwelle und sofern kein Wetterwechsel (Regen, Schneefall) erfolgt, dürfte sich die Lage auch in der nächsten Zeit kaum ändern, heißt es in einer Pressemitteilung von Amtsleiter Dr. Luigi Minach. Die Feinstaubbelastung wird hauptsächlich von den Kraftfahrzeugen verursacht (Rußteilchen, Abrieb der Bremsen, Abrieb der Reifen auf dem Asphalt usw.), in geringerem Ausmaß durch die Heizanlagen. Die derzeitige Zunahme ist eine Folge der anhaltenden Inversionswetterlage und des dadurch bedingten geringeren Luftwechsels, welcher zu einer allgemeinen Anreicherung der Luftschadstoffe führt.

Feinstaubteilchen gefährden unsere Gesundheit. Sie können auch andere Luftschadstoffe an ihrer Oberfläche aufnehmen, anreichern und wenn eingeatmet in unsere Lungen führen. Die neue europäische bzw. nationale Gesetzeslage sieht derzeit bei Überschreitung der Warnschwelle keine Sofortmaßnahmen vor, sondern die Einleitung von vorbeugenden Maßnahmen auf Grund der Jahresbewertungen der Luftschadstoffsituation. An einer Messstation darf die Warnschwelle nicht öfter als 35 Mal im Jahr überschritten werden.

Ein Vorschlag für ein diesbezügliches Landesgesetz sieht in Südtirol die Einleitung verkehrsreduzierender Maßnahmen nach einer ununterbrochenen siebentägigen Überschreitung der Warnschwelle (24 Stundenmittelwert von 65µg/m³) vor. Laut nationaler Gesetzeslage wird diese Warnschwelle jedes Jahr um 5 µg/m³ gesenkt, um im Jahr 2005 das definitive Limit von 50 µg/m³ zu erreichen. Bei trockener Witterung sind damit im kommenden Jänner/Februar (die Warnschwelle für PM10 liegt dann bei 60 µg/m³) auch Verkehrsbeschränkungen möglich. Die Konzentrationen der anderen Luftschadstoffe (NO2, CO, SO2, Benzol) nehmen ebenfalls zu, halten sich aber derzeit noch in Grenzen.

Die Landesumweltagentur ersucht die Bevölkerung vorsorglich die Benützung des eigenen Fahrzeugs nach Möglichkeit einzuschränken und auf öffentliche Verkehrsmittel zurückzugreifen. Den aktuellen Verlauf aller Luftschadstoffe kann man im Internet: www.provinz.bz.it –> Bürgernetz –> aktuelle Luftmessdaten, rund um die Uhr verfolgen.

VFrl