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Auszeichnung des Europarats für das „Gewässerbetreuungskonzept Untere Ahr“

LPA - Insgesamt 164 Projekte sind im vergangenen Dezember beim Kultur- undTourismusministerium in Rom für den Landschaftspreis des Europarats 2012-2013 eingereicht worden. Die Landesabteilung Wasserschutzbauten hat sich mit dem „Gewässerbetreuungskonzept Untere Ahr“ und dem EU-Projekt „Passer-Terrassen“ am Wettbewerb beteiligt und für ersteres eine Auszeichnung erhalten.

Aussichtsplattform mit Ahrblick

Von 164 eingereichten Projekten hat eine Fachkommission 77 für den Landschaftspreis des Europarates 2012-2013 nominiert, darunter auch das von der Landesabteilung Wasserschutzbauten eingereichte „Gewässerbetreuungskonzept Untere Ahr", das im Jahr 1999 aus der Taufe gehoben wurde. „Dieses Konzept steht für ein modernes Flussraummanagement, mit dem Hochwasserschutz und Naturschutz entlang der Ahr zwischen Sand in Taufers und Bruneck möglichst optimal unter einen Hut gebracht werden sollen", erklärt Rudolf Pollinger, Direktor der Abteilung Wasserschutzbauten. Wert gelegt werde laut Pollinger bei der Umsetzung solcher Projekte vor allem auf die Einbindung und Sensibilisierung der betroffenen Bürger für eine größere Akzeptanz der Baumaßnahmen sowie auf eine nachhaltige Entwicklung des Flussraumes - Kriterien, die auch für die Nominierung für den Landschaftspreis erforderlich waren. Zudem sollte das Projekt für andere Institutionen in Europa Vorbildcharakter aufweisen.

„Mit dem ‚Gewässerbetreuungskonzept Untere Ahr' haben wir uns damals sozusagen zu neuen Ufern aufgemacht", so Peter Hecher, Biologe der Abteilung Wasserschutzbauten und gleichzeitig Projektsteurer. Anstatt die Ahr weiter technisch zu verbauen, wurde durch mehrere Aufweitungen auf öffentlichem Grund dem Fluss Raum zurückgegeben und dadurch ein höherer Grad an Sicherheit erreicht. Um die Einzigartigkeit der Ahr für die Bürger greifbar zu machen, hat die Landesabteilung Wasserschutzbauten im Zuge von Flussrevitalisierungen Naherholungsstrukturen entlang bestehender Wege geschaffen. So ermöglicht beispielsweise die Aussichtsplattform „Ahrblick" bei Stegen den Blick auf die Ahr aus der Vogelperspektive. Oberhalb von Uttenheim im Bereich „Eile" laden Sitzbänke aus Metall und Grauerlen zum Verweilen am Flussufer ein und bei der Gatzaue oberhalb von Gais gibt es eine Grillstelle direkt am Wasser. Im November 2012 konnte in St. Georgen der „Flusspark Ahr" fertig gestellt werden, der einen offenen Zugang zur Ahr bietet. Zwei breite Wiesenterrassen mit Sitz- und Liegeeinrichtungen stellen eine attraktive Naherholungszone dar und sollen die Bevölkerung für den Lebensraum Wasser sensibilisieren sowie für das Landschaftselement „naturnahe Flussläufe" begeistern.

Am 12. Juli 2013 wurden in Rom von der Abteilung für zeitgenössische Kunst und Architektur des italienischen Kultur- und Tourismusministeriums  die für den Landschaftspreis des Europarats 2012-2013 nominierten Projekte vorgestellt. Im Rahmen der Preisverleihung konnte Marion Aschbacher, zuständig für Gewässerbetreuung und Landschaftsplanung in der Abteilung Wasserschutzbauten, eine Auszeichnung für das „Gewässerbetreuungskonzept Untere Ahr" entgegennehmen.

 

„Die Auszeichnung durch den Europarat freut uns ganz besonders", sagt Landeshauptmann Luis Durnwalder, der für das Ressort Wasserschutzbauten zuständig ist. Der Europarat kann kommunale oder regionale Gebietskörperschaften und ihre Verbände mit einem Landschaftspreis für vorbildliche und nachhaltige Politiken oder Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Planung ihrer Landschaften auszeichnen. Die Verleihung des Landschaftspreises des Europarats soll die Preisträger dazu ermutigen, für den nachhaltigen Schutz sowie die nachhaltige Pflege bzw. Planung der betreffenden Landschaften zu sorgen.

SAN

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