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Naturpark Schlern-Rosengarten wird erweitert - Verfahren eingeleitet

Lang- und Plattkofel, zwei von Südtirols alpinen Aushängeschildern, sollen bald Teil des Naturparks Schlern-Rosengarten sein. Auf Antrag von Landschaftsschutz-Landesrat Elmar Pichler Rolle hat die Landesregierung am Montag das Verfahren zur Erweiterung des Parks eingeleitet. Damit werden auch die Voraussetzungen geschaffen, die beiden Berge mittelfristig ins Unesco-Welterbegebiet aufzunehmen.

LR Pichler Rolle vor dem Rosengarten, der dem Naturpark, der nun erweitert werden soll, gemeinsam mit dem Schlern seinen Namen gibt (Foto: DiKom/Pertl)

Die ersten Schritte, die die Landesregierung am Montag zu setzen hatte, waren die Genehmigungen der Neueinteilung des Gebietsplans Seiser Alm sowie der Überarbeitung der Landschaftspläne von Kastelruth, St. Christina und Wolkenstein. "Damit werden die Verwaltungsverfahren vereinfacht, gleichzeitig wird auch die Verantwortung der Gemeinden gestärkt", so Landesrat Pichler Rolle, der die Ausdehnung des Naturparks bereits kurz nach seinem Amtsantritt im Februar als Ziel genannt hatte.

Den formellen Schritten der Landesregierung waren lange Vorbereitungsarbeiten voran gegangen. So sind seit Monaten die Mitarbeiter des Landesamts für Naturparke unterwegs, um Gespräche mit den von der möglichen Erweiterung betroffenen Grundbesitzern und Gemeindeverwaltungen zu führen. Auch der Landesrat hat sich in diese Vorgespräche eingeschaltet und kann den Konsens der Gemeinden vermelden: "Der Gemeinderat von Wolkenstein hat im Juni die Einbindung von Lang- und Plattkofel in das Unesco-Welterbe-Gebiet befürwortet und somit auch die Erweiterung des Naturparks", so Pichler Rolle. Auch Kastelruth und St. Christina hätten sich gesprächsbereit gezeigt und seien für die Überarbeitung des Gebietsplans und der jeweiligen Landschaftspläne. "Die am Naturpark zudem beteiligten Gemeinden Völs und Tiers sind informiert worden und haben Zustimmung signalisiert, auch wenn ihr Gemeindegebiet nicht unmittelbar betroffen ist", so der Landesrat.

Ziel der Erweiterung ist, die beiden Symbolberge in das Gebiet des Unesco-Weltnaturerbes Dolomiten aufzunehmen. Nachdem sich fast das gesamte Welterbegebiet in National- oder Naturparks befindet oder Natura-2000-Gebiet ist, ist die Erweiterung des Naturparks Schlern-Rosengarten eine Voraussetzung dafür. "Das wird aber erst mittelfristig der Fall sein, denn bis 2016 dauert noch die 'Probezeit' und es ist nicht angebracht, während dieser Phase Änderungen bei der Unesco zu beantragen", betont Pichler Rolle, seit Mai auch Vorsitzender der Unesco-Stiftung. "Wir müssen uns aber vorbereiten und die Voraussetzungen schaffen, wollen wir nicht Zeit verlieren und dem Wunsch der Grödner Gemeinden und vieler Verbände und Vereinigungen Rechnung tragen", so der Landesrat.

Die von Pichler Rolle vorgeschlagene Erweiterung um rund 1800 Hektar ist die erste größere geplante Änderung eines Südtiroler Naturparks seit 2003. "Wir werden nun intensiv mit den Gemeinden und Grundbesitzern beraten, auch weil es vor allem von Seiten der Bauern Vorbehalte gibt", so der Landesrat, der erst vor wenigen Tagen ein Dutzend Almbauern zu einem Gespräch geladen hatte: "Die Bauern gestalten seit jeher diese Landschaft und ohne deren Fleiß würde es diese wunderbaren Almen gar nicht geben", so Pichler Rolle. Gegen die Befürchtung allzu restriktiver Auflagen könnten indes gute Argumente ins Feld geführt werden: "Es müssen sich aber wohl beide Seiten aufeinander zu bewegen", erklärt der Landesrat.

Verhandelt werden müsse auch mit den drei Gemeinden, wobei der Landschaftsplan von St. Christina Priorität genieße. "Die Gemeindeverwaltung drängt seit längerem auf eine Überarbeitung, weil wichtige Projekte wie die Reorganisation des Gebiets am Monte Pana anstehen", so Pichler Rolle. Auch die Überabreitung des Gebietsplans Seiser Alm sei vordringlich. "Künftig sollen die Gemeinden", so der Landesrat, "über kleinere Eingriffe in den Gebietsplan auf ihrem jeweiligen Gemeindegebiet selbst entscheiden dürfen, ohne die anderen beiden Gemeinden mit einbeziehen zu müssen."

chr