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Tag der Artenvielfalt: Gülle wirkt sich negativ auf Pflanzen- und Tierarten aus

LPA - Nach dem diesjährigen Tag der Artenvielfalt am vergangenen Samstag, 29. Juni, in Wengen fordert Landesrat Elmar Pichler Rolle einen verantwortungsvollen Umgang mit Gülle auf den Südtiroler Bergwiesen und kündigt einen diesbezüglichen Beschluss der Landesregierung bereits innerhalb der nächsten Wochen an. Das Ausbringen von Gülle soll damit eingeschränkt werden.

Landesrat Pichler Rolle bei der Präsentation der ersten Ergebnisse der Feldforschung.

Der Tag der Artenvielfalt wurde 1999 von der Zeitschrift "GEO" ins Leben gerufen und ist mittlerweile die größte Feldforschungsaktion in Mitteleuropa. In Südtirol wird er seit dem Jahr 2000 vom Naturmuseum und dem Landesamt für Naturparke organisiert. Am vergangenen Samstag, dem Tag der Artenvielfalt, wurden die Armentara-Wiesen in der Gemeinde Wengen von 80 teilnehmenden Experten genauer unter die Lupe genommen.

Zum Abschluss des Tages wurden in Anwesenheit des Landesrates für Natur- und Landschaftsschutz Elmar Pichler Rolle die ersten Ergebnisse präsentiert. Dabei gab es großes Lob der Biologen für die Gemeinde Wengen, wo es noch viele naturbelassene Flächen gibt, die nahezu einzigartig in Europa sind. Einige Besonderheiten wurden von den Pilzexperten gemeldet, auch bei den Schmetterlingen gab es interessante Funde. Die Ergebnisse müssen noch genau analysiert werden. Getrübt wurde die Feldforschung durch die für diese Jahreszeit sehr kühlen Witterungsbedingungen und den am Vortag gefallen Schnee.

Landesrat Elmar Pichler Rolle zeigte sich von der Initiative und den Ergebnissen beeindruckt: "Wir leben inmitten einer wunderschönen Naturlandschaft, die aber wesentlich vom Menschen geprägt worden ist. Es gilt, diesen Lebensraum zusammen mit den Menschen, die hier leben und arbeiten, zu schützen."

Bei den Untersuchungen hat sich bestätigt, dass sichder hohe Anteil an rasch wirksamem Stickstoff in der Gülle negativ auf die Vielfalt der Pflanzen- und Tierarten von Wiesen und Weiden auswirkt. Viele Kräuter-, Gräser- und Kleearten vertragen keine Gülle und werden von Pflanzen verdrängt, die in der Lage sind, große Mengen an Stickstoff für ihr Wachstum zu nutzen.

Pichler Rolle kündigt daher an, bereits in wenigen Wochen in der Landesregierung einen Beschluss einzubringen, der die im Jahre 2010 beschlossene Maßnahme zum Gülleverbot umsetzt: "Für die etwa 80 bäuerlichen Betriebe, die in den Südtiroler Natura-2000-Gebieten Gülle ausbringen, wurden eigene Pläne ausgearbeitet, die festlegen, wo welche Menge und welche Art an Gülle ausgebracht werden kann. Die konkrete Umsetzung ist die beste Antwort auf die Ergebnisse und Erkenntnisse des Tages der Artenvielfalt in Wengen", so der Landesrat.

 

 

Kbg