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Schutz vor Rainhoflawine wird durch Schneebrücken verbessert
LPA - Auf 2330 Metern Meereshöhe sind die Mitarbeiter des Landesamts für Wildbach- und Lawinenverbauung West seit einigen Wochen im Einsatz. In sehr steilem Gelände montieren sie mit Hilfe eines Hubschraubers 174 Laufmeter Schneebrücken aus Stahl zum Schutz vor der Rainhoflawine. „Die Lawine bricht auf dieser Höhe ab und bedroht die Ortschaft Unser Frau im Schnalstal, weil sie dort ihren Auslauf hat“, erklärt der Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten Rudolf Pollinger.
Die Arbeiter sind an Wochentagen auf 2330 Metern Meereshöhe in der so genannten "Rainhofcity", einem Containerdorf mit Aufenthaltsraum, Küche und Schlafraum untergebracht. Damit entfällt die tägliche Anfahrtszeit mit Fußmarsch. Die Baustelle des Landesamts für Wildbach- und Lawinenverbauung West ist nämlich nur per Hubschrauber oder zu Fuß erreichbar. Seit Anfang Juni arbeiten neun Männer mit Vorarbeiter Stefan Kobald an der Spitze am Bau von 174 Laufmetern Schneebrücken aus Stahl, die im sehr steilen Gelände mit Hilfe eines Hubschraubers montiert werden müssen und die Ortschaft Unser Frau im Schnalstal vor der Rainhoflawine schützen sollen.
Die Rainhoflawine ist eine von vier Lawinen, die Unser Frau im Schnalstal bedrohen und ihren Auslauf beim Hotel Rainhof haben. Die Lawinen brechen zwischen 2800 und 2300 Metern Meereshöhe ab und fließen in mehr oder weniger kanalartigen Sturzbahnen über den im Südwesten exponierten Hang bis in die Ortschaft. Zuletzt erreichte im Jahr 1986 eine Staublawine das Hotel Rainhof und beschädigte dieses teilweise.
Auf diese Gefahr reagierte das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung West der Landesabteilung Wasserschutzbauten mit einer Verbauung der Rainhoflawine. Der Startschuss dafür fiel im Jahr 2000. Nach drei Jahren Unterbrechung wurden die Lawinenverbauungsarbeiten 2004 wieder aufgenommen und bis 2010 fortgesetzt. Insgesamt 2200 Laufmeter Schneebrücken konnten in diesem Zeitraum verwirklicht werden.
Nach zwei weiteren Jahren Unterbrechung gehen die Arbeiten nun weiter. „Die Arbeit mit dem Hubschrauber im unwegsamen Gelände verlangt ein hohes Maß an Konzentration und stellt für die Arbeiter eine große Herausforderung dar", erklärt Projektant und Bauleiter Roland Schweitzer. Um Abstütze zu verhindern und abgehende Steine aufzuhalten, ist die Baustelle mit einem Fangnetz abgesichert. Vor einigen Tagen hat auf der Baustelle kurz der Schnee Einzug gehalten, was der Arbeit jedoch keinen Abbruch leistete.
„Mit dieser Maßnahme wird die Verbauung der Rainhoflawine abgeschlossen", sagt Schweitzer. Die übrigen drei Lawinen würden nicht verbaut, da das Gelände zu gefährlich und zu steil sei, so Schweitzer. Insgesamt kostet der Eingriff 230.000 Euro.
SAN