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Stilfserjoch: Nationalpark-Spitze bei LR Pichler Rolle - "Schwierigste Umstände"

Seit Jahren ohne Kollegialorgane, mit Arbeitsrechtsprozessen sowie dem Problem der Wilderei konfrontiert und ohne Sicherheit über die neue Führungsstruktur: "Im Nationalpark Stilfserjoch wird unter schwierigsten Bedingungen gearbeitet", so Landesrat Elmar Pichler Rolle nach einem Treffen mit der Parkspitze und der Zusicherung, das Land werde sich um eine Lösung der Probleme bemühen.

Wollen Probleme gemeinsam lösen: (v.l.) Parkpräsident Tomasi, LR Pichler Rolle und Parkdirektor Platter

Trotz seiner Größe und Bedeutung - eine Fläche von 131.000 Hektar, ein Jahresbudget von 10,5 Millionen Euro, 108 fest angestellte Mitarbeiter und 90 Saisonarbeiter - gilt für den Nationalpark Stilfserjoch bereits seit Monaten: Nix scheint fix. So ist etwa Präsident Ferruccio Tomasi derzeit das einzige rechtskräftig eingesetzte Organ, alle von den Parkstatuten vorgesehenen Kollegialorgane sind unbesetzt. "Das bringt mit sich, dass Tomasi den Park mit Direktor Wolfgang Platter über Sonderverordnungen führen muss", so Pichler Rolle nach dem Treffen, bei dem er Tomasi und Platter für deren Arbeit unter derart widrigen Umständen gedankt hat.

Allein in den letzten zwei Jahren seien rund 80 Sonderverordnungen erlassen worden, die im Nachhinein von den neuen Führungsgremien ratifiziert werden müssten. "Schwierige Themen, etwa Personaleinstufungen ständig provisorisch lösen zu müssen, ist eine kaum zumutbare Aufgabe", so der Landesrat. Neben dem Gremien-Notstand gebe es dazu auch weitere Probleme. So sieht sich der Park einer Reihe von Arbeitsrechtsprozessen gegenüber und auch das Problem der Wilderei werde - vor allem in der Lombardei - immer akuter. Die Rede sei, so hieß es nach dem Treffen, von 500 widerrechtlich erlegten Hirschen im Jahr.

Politisch nach wie vor offen ist zudem die Frage nach der künftigen Führungsstruktur des Nationalparks. Ziel der Landesregierung ist, den Park von den drei beteiligten Ländern (der Lombardei mit 45 Prozent der Fläche, Südtirol mit 41 und dem Trentino mit 14 Prozent) verwalten zu lassen. "Mit dem Regierungswechsel kamen aus Rom zuletzt positive Signale", so Pichler Rolle, der Parkpräsident und -direktor versichert hat, dass das Land sich weiter dafür einsetzen werde, alle Fragen über die Zukunft des Nationalparks möglichst rasch zu klären. Der Landesrat wird dafür auch beim römischen Umweltministerium intervenieren um zu erreichen, dass längst fällige Maßnahmen wie die Ernennung der Kollegialorgane umgesetzt werden.

chr