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Martell: Schutz vor Eberhöferlawine ausgebaut

LPA - Seit Jahrhunderten leben die Marteller mit der Gefahr, die von der so genannten "Eberhöferlawine" ausgeht. Die Lawine bricht zwischen den Wänden der Weißwandspitze und dem Göflaner Schartl ab und erreicht in regelmäßigen Abständen auch das Dorf Martell. „Um diese Gefahrensitutation zu entschärfen, hat die Landesabteilung Wasserschutzbauten bereits 2007 die Verbauung der Anrissgebiete in Angriff genommen“, sagt Abteilungsdirektor Rudolf Pollinger. Nun werden die Arbeiten weitergeführt.

Montage der Schneenetze

In der Gemeindechronik von Martell ist die „Windlahn" Eberhöfer keine Unbekannte. Immer wieder waren Schneemassen abgegangen und hatten für Verwüstungen gesorgt. Noch 2001 war eine Nassschneelawine abgegangen und hatte das gesamte Dorf durchquert. Dieses Ereignis bewog die Landesabteilung Wasserschutzbauten im Jahr 2005 dazu, eine Studie zum Lawinenrisiko für Martell in Auftrag zu geben. Das Ergebnis: Die „Eberhöferlawine" bedrohte nicht nur zwanzig Häuser, sondern auch die Landes- und Gemeindestraße.

Auf Grund der komplexen Gefahrensituation und der ausgedehnten Anrissgebiete wurden zwei verschiedene Verbauungsmethoden ins Auge gefasst: der Bau eines etwa 220 Meter langen und 18 Meter hohen Lawinenauffangdammes, der bereits 2007 verwirklicht worden ist, und die Verbauung der Anrissgebiete mit Schneenetzen. Geplant sind insgesamt zwölf Reihen Schneenetze. Derzeit arbeiten Vorarbeiter Hansjörg Stricker und seine Männer an der achten Reihe. „Mehrere Baulose sind in den kommenden Jahren noch anzugehen", erklärt Projektant und Bauleiter Roland Schweitzer, stellvertretender Direktor des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West. „Die Arbeitsbedingungen im steilen Gelände sind sehr schwierig und verlangen unseren Arbeitern Einiges ab", so Schweitzer.

Materialtransport und Montage der Schneenetze erfolgen mittels Hubschrauber, zudem ist eine Materialseilbahn im Einsatz. Voraussichtlich wird die Verbauung des Anrissgebietes gut zehn Jahre, also von 2007 bis 2017, in Anspruch nehmen und über die Sommermonate von Juni bis September erfolgen. Die Kosten für dieses Baulos belaufen sich auf rund 250.000 Euro.

SAN

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