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LR Pichler Rolle Welterbe-Präsident: Gemeinsam Einmaligkeit erhalten

Seit rund drei Wochen führt Südtirol formell den Vorsitz in der Stiftung, die das Unesco-Welterbe Dolomiten verwaltet, heute (8. Juni) ist die Übergabe auch offiziell erfolgt. In Toblach hat Landesrat Elmar Pichler Rolle den Staffelstab übernommen und betont: "Den Auftrag, die Einmaligkeit dieses Gebiets zu schützen, gehen wir mit einem Grenzen und Zuständigkeiten übergreifenden Denken an."

Stabübergabe in Toblach: (v.l.) BM Guido Bocher, Emanuela Milan, kommissarische Verwalterin der Provinz Belluno, LR Pichler Rolle, Beat Ruppen, Geschäftsführer des Welterbes Schweizer Alpen, und RAI-Direktor Carlo Corazzola

Nachdem das Welterbe Dolomiten nicht an Ländergrenzen halt mache (das Gebiet erstreckt sich auf Südtirol, Trentino sowie die Provinzen Belluno, Pordenone und Udine), dürfe auch die  Stiftung "Dolomiti-Dolomiten-Dolomites-Dolomitis UNESCO" ihre Arbeit nicht länderbezogen sehen: "Wir müssen das Welterbe-Gebiet als Ganzes sehen, mit all den Unterschieden, die die einzelnen Gebiete untereinander aufweisen - touristisch stark erschlossene auf der einen, nahezu verlassene auf der anderen Seite", so Pichler Rolle, der heute an die gemeinsame, von der Unesco übertragene Aufgabe erinnert hat, die Einmaligkeit der Dolomiten zu bewahren. "Nachdem die Dolomiten nun einmal von Menschen bewohnt und genutzt werden, heißt bewahren, einen Einklang zwischen Schutz und Nutzung zu finden", so der Landesrat.

Neben diesem Einklang sei auch der Konsens zwischen allen Körperschaften zu suchen, die das Welterbe-Gebiet über die Stiftung verwalten. Dafür soll auch die interne Struktur der Stiftung angepasst werden: "Damit wir alle Körperschaften - die fünf Provinzen und die beiden Regionen - einbinden können, wird die Zusammensetzung von Lenkungsausschuss und Verwaltungsrat angepasst", so Pichler Rolle. Zudem soll so bald wie möglich ein Generalsekretär die Stiftung leiten. "Der Wettbewerb steht vor dem Abschluss", so der Landesrat.

Auch mit dem neuen organisatorischen Unterbau wird weiter an zwei umfassenden Konzepten gearbeitet. So geht es einmal um die von der Unesco verlangte Managementstrategie, die die einzelnen Teilbereiche der Verwaltung und Entwicklung des Welterbes abzudecken hat: von der Mobilität über den nachhaltigen Tourismus, Bildung und Forschung und die Geologie bis hin zu Landschaft und Schutzgebieten. "Das zweite große Arbeitsfeld ist die Entwicklung einer umfassenden Tourismusstrategie für das gesamte Welterbegebiet, die noch im laufenden Sommer stehen soll", so Pichler Rolle, der südtirolerseits zwei weitere Schwerpunkte anführt: die Vorarbeit für eine Ausdehnung des Welterbegebiets auch auf das Langkofelmassiv sowie eine Verkehrsregelung für die Dolomitenpässe, "die eines Welterbegebiets würdig ist".

Neben der Konzeptarbeit geht es der Welterbe-Stiftung in den nächsten Monaten auch um Information und Sensibilisierung. "Wir wollen eine einheitliche Kommunikation und Information an den Hauptzugängen, an Straßen und markanten Aussichtspunkten", so der Landesrat. Für letztere soll der Prototyp einer Panoramaterrasse getestet werden. Dazu wird in den Naturparkhäusern der Dolomiten verstärkt auf das Welterbe verwiesen. "Den Anfang machen wir in Toblach, wo eine eigene Ausstellung entsteht", so Pichler Rolle.

In Sachen Sensibilisierung wird das Welterbe Dolomiten auf Messen, Ausstellungen und Veranstaltungen im Welterbegebiet aber auch außerhalb präsentiert und diskutiert: "Beim International Mountain Summit etwa wird es darum gehen, über das Potential der Marke 'Unesco-Welterbe' zu reden, weil dieses zum Teil noch nicht einmal erkannt wird, obwohl wir damit ganz neue Zielgruppen ansprechen können", so der Landesrat, der darauf verwiesen hat, dass es weltweit gerade einmal 188 Weltnaturerbe-Stätten gebe.

Drei Jahre lang wird Südtirol nun den Vorsitz in der Dolomiten-Welterbe-Stiftung führen, die für die gemeinsame Verwaltung, die Abstimmung aller politischen Entscheidungen und die Koordination der Arbeiten zur Entwicklung des Welterbes sorgt. Den Vorsitz hat Südtirol von Belluno übernommen. 

chr

Elmar Pichler Rolle neuer Präsident der Stiftung Dolomiten UNESCO

Elmar Pichler Rolle erläutert die Schwerpunkte der Arbeit der Stiftung "Dolomiten- UNESCO" in den nächsten Jahren

Elmar Pichler Rolle zur Bedeutung der Stiftung "Dolomiten- UNESCO"

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