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Tag der Artenvielfalt: LR Pichler Rolle informiert sich über Schulprojekt

LPA - Die vielfältige Welt der Schmetterlinge steht im Mittelpunkt eines Forschungsprojekts, an dem auch eine Mittelschulklasse aus Schenna beteiligt ist. Am gestrigen Tag der Artenvielfalt (22. Mai) haben die Schüler in einem vollen Saal ihre Arbeit präsentiert. Das Projekt zeige, so der anwesende Naturschutz-Landesrat Elmar Pichler Rolle, "dass sich Heranwachsende für die Natur begeistern lassen und sehr früh ein Bewusstsein für das fragile ökologische Gleichgewicht entwickeln".

Schmetterlinge über Schmetterlinge: Ulrike Tappeiner (links), zwei Schülerinnen und Landesrat Elmar Pichler Rolle (rechts) bestaunen die Sammlung des Autodidakten Josef Frei, vulgo Bachler Sepp aus Schenna (2. von rechts).

Seit Februar 2013 arbeitet die Klasse 2A der Mittelschule Schenna am gernzübergreifenden Forschungsvorhaben PROjekt VIEL-FALTER, begleitet vom EURAC-Institut für Alpine Umwelt und vom Schmetterlingsexperten Josef Frei aus Schenna. Auf vier ausgesuchten Flächen - darunter eine artenreiche Mähwiese und eine Apfelwiese - in Verdins und Schenna erheben die Jugendlichen Daten über das Vorkommen von Schmetterlingen, die dann als Grundlage für Forschungen an der Universität Innsbruck dienen. Damit aber nicht genug: in der Klasse züchten sie Schmetterlinge und bauen Brutkästen und bauen das Thema auch in andere Fächer wie beispielsweise Mathematik ein.

In Nord- und Osttirol beteiligen sich elf Schulen am Projekt, von Südtiroler Seite ist die Mittelschule Schenna dabei. Landesrat Pichler Rolle sagte den Schülern, sie seien somit nicht nur Vertreter ihrer Schule, sondern ganz Südtirols. "Ich hoffe", so der Landesrat, "dass auch andere Schulen unseres Landes derartige Initiativen starten, denn das, was ich hier gesehen habe, sollte unbedingt ausgebaut werden."

Das Projekt ist ein Beispiel für "Laienmonitoring" oder "Bürgerwissenschaft" und eine kostensparende Form zur Erhebung von Verbeitungsdaten zur Pflanzen- und Tierwelt. Laut Ulrike Tappeiner, Leiterin des EURAC-Institutes für Alpine Umwelt, werden Laien zu immer wichtigeren "Augen und Ohren" von Forschenden, die Biodiversitätsveränderungen untersuchen, denn die systematische Erfassung durch Experten kostet Geld, das den Forschungsinsitutionen oft fehlt.

Dem Landesrat gefällt die Einbeziehung von Laien in die wissenschaftliche Arbeit. Josef Frei, der "Bachler Sepp" aus Schenna, ist Maurer und Bauer, hat aber im Lauf der Jahre 900 Schmetterlingsarten gesammelt. Dies zeige, wie viel wissenschaftlich verwertbares Material bei Autodidakten und Naturbegeisterten "brach liege" - es wäre überlegenswert, auch in Südtirol offensiv für die Bürgerwissenschaft zu werben und eine Zusammenführung der Daten anzustreben.

jw