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1. Südtiroler Tag der Energie unter dem Motto "Auf dem Weg zum Klimaland"

LPA - Zum ersten Südtiroler Tag der Energie haben die Landesräte Florian Mussner und Elmar Pichler Rolle am heutigen Freitag, 15. März 2013, an die Eurac in Bozen eingeladen. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung wurden den zahlreichen Zuhörenden, vor allem Gemeindenvertenden und Fachleute, die umgesetzten Maßnahmen der KlimaStrategie Energie-Südtirol-2050 vorgestellt.

LR Florian Mussner bei der Eröffnung des 1. Südtiroler Tages der Energie an der Eurac in Bozen

„Die KlimaStrategie Energie-Südtirol-2050 zeichnet den Weg vor, wie Südtirol sich zum KlimaLand entwickeln kann und zeigt auf, wie unser Land einen Beitrag zum internationalen Klimaschutz leisten will", so Landesrat Florian Mussner, der heute an der Eurac in Bozen die Informationsveranstaltung eröffnete. Um diese Ziele zu erreichen, sei eine Wende nötig, hin zu einem weitsichtigen Umgang mit möglichst erneuerbaren Energieträgern, gekoppelt mit Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und der Erschließung von Einsparpotenzialen.

Landesrat Mussner gab Einblick in die neue Richtlinie zur individuellen Erfassung und Abrechnung des Energiebedarfs für Heizung, Kühlung und Warmwasser, die bereits vorliegt, aber noch von der Landesregierung genehmigt werden muss. „Mit dem Vorschlag für den Einbau von Systemen zur individuellen Erfassung des Energiebedarfs für Heizung, Kühlung und Warmwasser werden die Energieeffizienz gesteigert und mit der individuelle Abrechnung eine gerechte Aufteilung der Kosten garantiert", erklärt Landesrat Mussner. Einen weiteren Schritt zur Energieeffizienz hat die Landesregierung am vergangenen 4. März mit der Genehmigung der neuen Richtlinien für die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden getroffen. Die neuen Landesrichtlinien entsprechen den Vorgaben der EU zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden und die Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen und zielen auf einen sorgsamen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen an Energie und Umwelt ab. 

Über die KlimaStrategie Energie-Südtirol-2050 informierte der Direktor der Landesumweltagentur, Flavio Ruffini. Diese beleuchtet einerseits die Ausgangssituation in den Sektoren Verkehr, private Haushalte und Wirtschaft in Südtirol und die bisher erzielten Ergebnisse; andererseits zeigt sie die energiepolitischen Strategien auf, wie die Vision für eine nachhaltige Zukunft in Südtirol umgesetzt werden kann. "Die darin gesetzten Ziele und Maßnahmen weisen den Weg der nächsten vier Jahrzehnte", so Ruffini, der meinte, der lange Bezugszeitraum verlange Zwischenziele und entsprechende Evaluationen.

Im Rahmen dieser Informationsveranstaltung wurden die ersten umgesetzten Maßnahmen der KlimaStrategie Energie-Südtirol-2050 vorgestellt: Über die Kriterien zur Einschränkung der Lichtverschmutzung referierte Walter Haberer, Mitarbeiter des Landesamtes für Energieeinsparung. Lichtverschmutzung ist die Aufhellung des Nachthimmels durch von Menschen betriebene Lichtquellen und hat Auswirkungen auf die Menschen, auf Flora und Fauna, auf die Umwelt und auf die Astronomie. Um die negativen Auswirkungen der Lichtverschmutzung einzuschränken und eine Senkung der Energiekosten zu erzielen, wurden Kriterien ausgearbeitet. Diese regeln den Bau neuer Anlagen zur öffentlichen Außenbeleuchtung, zielen aber auch auf die stufenweise Anpassung bereits bestehender öffentlicher Außenbeleuchtungen in ganz Südtirol ab. Alle Gemeinden sowie alle sonstigen Eigentümer von mehr als 50 Lichtpunkten müssen unter anderem einen Plan erstellen, der eine Bestandserhebung und einen Aktionsplan zur stufenweisen Anpassung der bestehenden Anlagen, beinhaltet.

Ulrich Klammsteiner und Martina Demattio von der KlimaHaus Agentur nahmen anschließend den Gebäudesektor ins Visier: Er gehöre zu den Sorgenkindern der europäischen Energieeffizienzpolitik und Südtirol mit seinem KlimaHaus zu den Musterschülern. Die bisher erzielten Ergebnisse gäben Südtirol und KlimaHaus recht, so die Referenten. In Erwartung der 5000. Qualitätszertifizierung würden heute schon die Weichen für die europäischen Entwicklungen in den nächsten Jahrzehnten gestellt. In diesem Zusammenhang könne KlimaHaus als Teil der Energiestrategie des Landes gesehen werden und stelle - im engen Austausch mit den zuständigen Behörden auf Landes- und Gemeindeebene - ein neues und innovatives Protokoll für Sanierungen dar. Das neue Projekt "KlimaHaus R" wurde von Ingenieurin Demattio vorgestellt. Es geht dabei um ein qualitatives Zertifizierungssystem für die Sanierung einzelner Wohnungen. Dabei sei es wichtig, die besonderen technischen und gesetzlichen Einschränkungen zu berücksichtigen.

Einblick in die neuen Landesrichtlinien, die den Vorgaben der EU (Richtlinien 2010/31/EU 2010/31/EU und 2009/28/EG) zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden und die Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen entsprechen, gab Frank Weber vom Landesamt für Landesplanung. Sie regeln die Berechnungsmethode der Energieeffizienz der Gebäudehülle und der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, die Mindestanforderungen an die Gesamtenergieeffizienz neuer und bestehender Gebäude, Zertifizierungsverfahren und -kriterien, die Nutzung erneuerbarer Energien an neuen und bestehenden Gebäuden, das Kontrollsystem sowie den im Landesraumordnungsgesetz vorgesehenen Baumassenbonus.

Ab Montag, 18. März 2013, können die Vorträge unter
www.provinz.bz.it/umweltagentur/energie/informationsveranstaltung-klimaland.asp abgerufen werden.

jw

1. Südtiroler Tag der Energie

Landesrat Mussner über die Prioritäten beim Klimaschutz

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