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Durchschnittstemperaturen und relative Trockenheit im Winter 2012/13

LPA - Heute (28. Februar) endet nicht nur der Februar, sondern auch der meteorologische Winter. "Dieser war relativ trocken, die Temperaturen lagen im langjährigen Durchschnitt", zieht Landesmeteorologe Dieter Peterlin Bilanz.

Die Temperaturen lagen - fasst man den gesamten Winter ins Auge - nahe an den langjährigen Mittelwerten, wobei die Monate Dezember und Februar kälter waren als normal, der Jänner brachte hingegen einen deutlichen Wärmeüberschuss. In Bozen wurde eine mittlere Wintertemperatur von 2,5 Grad Celsius gemessen, das klimatologische Mittel 1981-2010 liegt bei 2,3°. Kälter war es in diesem Winter nur in höheren Lagen, in Toblach beträgt die Abweichung zum Durchschnitt etwa minus ein Grad Celsius. Im Durchschnitt liegt auch die Sonnenscheinbilanz, in Bozen schien die Wintersonne knapp 400 Stunden lang. Damit unterscheidet sich Südtirol deutlich von den nördlichen Nachbarländern wie Österreich und Deutschland, wo der Winter so trüb war, wie schon lange nicht mehr.

Lange ausgeprägte Kältewellen wie im Februar des Vorjahres blieben heuer aus. Markant war hingegen ein Wärmeeinbruch Anfang Jänner, der die höchsten Temperaturen des gesamten Winters brachte. Der Nordföhn ließ die Quecksilbersäule in sämtlichen Tälern auf zweistellige Plusgrade ansteigen, in einigen Landesteilen wurden sogar neue Jänner-Wärmerekorde aufgestellt. Die höchste Temperatur wurde am 5. Jänner in Meran mit +19,2 Grad Celsius gemessen. Die tiefste Temperatur wurde hingegen am 10. Februar in Welsberg verzeichnet mit -20,7 Grad Celsius.

In den vergangenen drei Wintermonaten gab es weniger Niederschläge als üblich. Nur halb so viel zusammengekommen ist in Sterzing, in Meran und am Kloster Marienberg im Obervinschgau. Auf etwa zwei Drittel der Niederschlagsmenge kamen Bozen und Schlanders, während es in Brixen und Bruneck immerhin 80 Prozent der üblichen Mengen waren. Zwar hat es im Winter mehrmals bis in tiefe Lagen geschneit, zuletzt am vergangenen Wochenende, aufgrund der meist ungünstigen Zugbahnen der Tiefdruckgebiete blieben ergiebige Schneefälle aber eine Seltenheit. Südtirolweit am wenigsten geschneit hat es in der Kurstadt Meran mit einer Neuschneesumme von gerade einmal 14 Zentimetern. "Meran kann damit 2013 zu den schneeärmsten Ortschaften des gesamten Alpenraums gezählt werden", so Landesmeteorologe Peterlin.

Was den nun zu Ende gehenden Februar angeht, so war dieser in ganz Südtirol relativ kalt und trocken: In Bozen wurde eine mittlere Temperatur von 3,4 Grad Celsius gemessen, der langjährige Vergleichswert liegt bei 3,9 Grad Celsius. Damit war der heurige Februar in der Landeshauptstadt so kalt wie seit 2006 nicht mehr. In den höheren Lagen war es hingegen im letzten Jahr signifikant kälter.

Pünktlich zum meteorologischen Frühling kündigt der Landeswetterdienst die ersten Frühlings-Vorboten an: "Ab morgen (1. März) kommen wir in den Einfluss eines stabilen Hochdruckgebietes, über das Wochenende hinaus bleibt es sonnig bei zweistelligen Plusgraden", so Peterlin. Der Blick in die klimatologischen Jahrbücher zeigt, dass trotz frühlingshafter Witterungsphasen im März und April auch noch Kälteeinbrüche zu erwarten sind, zum Teil mit Schnee bis in höhere Täler. "Allerdings werden sich die winterlichen Abschnitte im Frühjahr auf wenige Tage beschränken", weiß der Landesmeteorologe.

Meteorologische Kennzahlen des Winters 2012/2013:
Höchste Temperatur +19,2°C am 5. Jänner in Meran
Tiefste Temperatur: -20,7°C am 10. Februar in Welsberg
Die Spannweite zwischen der tiefsten und der höchsten Temperatur im Tal betrug also 40°C.
Tiefste Temperatur am Berg: -27,4°C am 10. Februar auf der Schöntaufspitze über Sulden (3330 m)
Höchste Windgeschwindigkeit am Berg: Pfunders Dannelspitz (2800 m) mit 137 km/h am 6. Jänner
Höchste Windgeschwindigkeit im Tal: Meran mit 90 km/h am 17. Jänner

jw