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Pollenflug setzt vorzeitig ein

Der Pollenflug hat in Südtirol so früh begonnen wie kaum in den vergangenen Jahren. Schuld daran sind die frühlingshaften Temperaturen, die am Samstag und Sonntag hohe Pollenkonzentrationen von Zypressengewächsen in der Bozner Luft verursacht haben. Daher hat das Biologische Landeslabor in Leifers bereits den ersten Pollenflugbericht im neuen Jahr herausgegeben.

LPA

Ab sofort erscheinen die wöchentlichen Berichte im Bürgernetz auf den Webseiten der Landesumweltagentur. "Der Pollenflugbericht ist eine wichtige Dienstleistung der Landesumweltagentur", unterstreicht Umwelt-Landesrat Florian Mussner, "Pollen-Allergiker können sich so laufend über die aktuellen Pollenkonzentrationen in der Luft informieren."

Die Messungen des Landeslabors, dessen Leitung seit vier Jahren Alberta Stenico inne hat, haben am vergangenen Samstag und Sonntag hohe Pollenkonzentrationen der Zypressengewächse in der Bozner Luft nachgewiesen. "Die hohen Pollenkonzentrationen von Zypressengewächsen sind auf die frühlingshaften Temperaturen und den starken Föhn am vergangenen Wochenende zurückzuführen", erklärt die Pollenexpertin des Biologischen Labors Leifers, Edith Bucher.

"Diese Pollenkonzentrationen der Zypressengewächse waren zu Jahresbeginn noch nie so hoch wie in diesem Jahr", stellt Bucher fest, die in den nächsten Wochen mit einem Anstieg der Pollenbelastung rechnet: "Gegen Ende Jänner beginnt im Etschtal üblicherweise der Pollenflug von Erle und Hasel", informiert die Biologin. So richtig los geht die Pollensaison in Südtirol erst im Februar. Dann beginnt das Leiden für rund 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung, das sind knapp 100.000 Bürger, die in Südtirol auf Pollen allergisch reagieren. Pollen von Birken, Süßgräsern und Glaskraut bereiten dabei den Allergikern die größten Probleme.

In der Pollenflugerhebung nimmt das Biologische Labor der Landesumweltagentur italienweit eine führende Rolle. Seit 1995 werden dort unter der Leitung von Edith Bucher Untersuchungen des Pollenfluges in Südtirol durchgeführt. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen mit Pollenflugerhebungen hat die Pollenexpertin des Biologischen Labors nun eine neue ehrenvolle Aufgabe bekommen. Sie soll eine gesamtstaatliche Arbeitsgruppe mit neun Vertretern der Umweltagenturen aus acht Regionen leiten und koordinieren, die sich bis Ende 2014 mit der Ausarbeitung eines Leitfadens für die Pollenflugerhebung in Italien befasst.

In Italien betreuen 15 Umweltagenturen etwa 50 Messstationen und führen wöchentlich Pollenfluguntersuchungen durch. Ziel des Leitfadens ist es, die Organisation und die Leitung des gesamtstaatlichen Netzes zu regeln, die Aspekte der Pollenuntersuchung von der Probeentnahme bis zur Vorbereitung und Auswertung der Proben zu vereinheitlichen, den Verbrauchern einen Pollen-Informationsdienst durch Veröffentlichung von wöchentlichen Pollenflugberichten zu bieten sowie die Qualität der erhobenen Daten zu kontrollieren.

jw