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LR Berger zum internationalen "Tag des Bodens" am 5. Dezember
LPA - "Ein gesunder Boden ist lebensnotwendig, dementsprechend gilt es ihn zu erhalten und zu schützen; denn Boden ist ein endliches Gut, das nicht vermehrt werden kann". Dies erklärt Landwirtschaftslandesrat Berger zum weltweit ausgerufenen "Tag des Bodens" am 5. Dezember.
"Bewirtschaftung und Nutzung von natürlichen Ressourcen", betont der auch für die Fachschulen zuständige Landesrat Hans Berger, "muss sich an deren Tragfähigkeit ausrichten; leider liegt zwischen Nutzung und Übernutzung, Bewirtschaftung und Ausbeutung oft nur eine schmale Trennlinie. Durch Fachwissen, Können und Verständnis für natürliche Prozesse und Zusammenhänge können wir das Überschreiten dieser Grenzen aber am ehesten vermeiden."
In Südtirol steht das Phänomen der schwindenden Flächen für die landwirtschaftliche Tätigkeit seit längerem unter Beobachtung: In einer vom Südtiroler Bauernbund in Auftrag gegebenen Studie hat das Institut für Sozialforschung und Demoskopie Apollis errechnet, dass zwischen 1968 und 2007 jährlich durchschnittlich 280 Hektar Fläche für Wohnbau, Gewerbe, Straßen u. ä. verbraucht wurden. Dies entspricht der Fläche eines Fußballfeldes pro Tag. Die Studie prognostiziert weiters, dass - bei gleich bleibender Entwicklung - die bebaubare Fläche in Südtirol in 150 Jahren erschöpft wäre.
Dass sorgfältiger Umgang mit der Ressource Boden dringend nötig ist, zeigen verschiedene internationale Studien. Weltweit fallen jährlich an die zwölf Millionen Hektar der Wüstenbildung zum Opfer. Darunter versteht man nicht die natürliche Ausbreitung der Wüsten, sondern die Verödung von Land, d.h. die Beschädigung der Vegetationsdecke und die Vernichtung fruchtbaren Bodens aufgrund menschlichen Handelns und der zunehmenden Klimaschwankungen. Einen großen Anteil am Flächenverlust bilden aber auch Siedlungs- und Straßenbau. In Deutschland werden hierfür täglich 90 Hektar, überwiegend land- oder forstwirtschaftlich genutzte Flächen, versiegelt. Das sind seit 1992 rund 800.000 Hektar. In Italien sollen laut Erhebungen des Instituts Ispra (Istituto superiore per la ricerca ambientale) täglich sogar 100 Hektar Naturboden verloren gehen. In den letzten 40 Jahren entspräche dies einer verbauten Fläche in der Größe der Regionen Lombardei, Ligurien und Emiglia Romagna zusammen. Angesichts dieser Zahlen wird in zunehmendem Maße die Notwendigkeit erkannt, den Bodenverlust einzudämmen. So verfolgt man in Deutschland das Ziel, bis zum Jahr 2020 den Flächenverbrauch auf 30 Hektar pro Tag zu reduzieren und auch in Italien wird derzeit an einem entsprechenden Gesetz gefeilt.
Die Welternährungsorganisation FAO, eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Rom, hat den 5. Dezember zum internationalen Tag des Bodens (Weltbodentag) erklärt. Er wird seit dem Jahr 2002 begangen; heuer steht er unter dem Motto "Securing healthy soils for a food secure world", "Gesunderhaltung der Böden für das Sicherstellen der Nahrungsmittel".
mac