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Wetterrückblick November 2012: Außergewöhnlich viel Regen

LPA - Der November 2012 geht in Südtirol als außergewöhnlich nasser Monat in die Wettergeschichte ein. "Im ganzen Land fiel zumindest das Doppelte der üblichen Niederschlagssumme, in manchen Regionen waren es sogar das Drei- bis Vierfache", sagt Landesmeteorloge Dieter Peterlin.

Die Regenkarte: Monatsniederschläge November 2012

In Bozen summierte sich der Regen auf 211 Millimeter, der langjährige Vergleichswert liegt hier bei 65 Millimetern. "In der Landeshauptstadt, aber auch in Schlanders war der heurige November somit der drittnasseste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im fernen Jahr 1921", so Peterlin, der daran erinnert, dass es nur in den Rekordmonaten November 2000 und November 2002 mehr geregnet habe. Damals kam es zu schweren Überschwemmungen und Murenereignisse. Völlig konträr verlief dagegen der November 2011, in den meisten Landesteilen fielen im vorigen Jahr nur wenige Millimeter Niederschlag.

Verantwortlich für den vielen Regen im heurigen Jahr zeichneten drei ausgeprägte Mittelmeertiefs, die am 5., 11. und zuletzt am 28. November für jeweils große Niederschlagsereignisse sorgten. Aus dem Süden gelangte gleichzeitig relativ milde Luft nach Südtirol, die Schneefallgrenze lag meist zwischen 1500 und 2000 Metern. Markante Kaltlufteinbrüche blieben im November bis zum Monatsende aus. Der erste "winterliche Gruß" von Ende Oktober mit Schneefall bis auf 500 Meter konnte sich nur wenige Tage halten.

Der November blieb im ganzen Land also durchwegs mild, die Temperaturen lagen mit einem bis 1,5 Grad Celsius über den langjährigen Durchschnittswerten. In Bozen wurde eine mittlere Temperatur von 7,3° gemessen, "normal" wären 6,0° Celsius. Die höchste Temperatur des Monats von 16,5° wurde am 13. November in Tramin gemessen. Am kältesten war es am 17. November in Sterzing mit -6,7°. Auf den Bergen wurde dagegen heute (30. November) mit -18° auf der Schöntaufspitze (3.300 m) im Ortlergebiet die tiefste Temperatur erreicht.

Der Herbst 2012

Bemerkenswert in diesem Herbst ist der Niederschlagsüberschuss mit zwischen 50 und 100 Prozent im Verhältnis zum langjährigen Durchschnitt. Das ergibt sich aus einem etwas zu nassen September, einem nahezu ausgeglichenen Oktober und vor allem einem außergewöhnlich feuchten November. Bei den Temperaturen war der Herbst etwas milder als im langjährigen Mittel und damit ähnlich warm wie der Herbst des Vorjahres.

Vorschau auf den Winter 2012/2013

Mit 1. Dezember beginnt für die Meteorologen der Winter. In diesem Jahr passen das aus statistischen Gründen gewählte Datum und die Witterung perfekt überein. Die Großwetterlage hat sich zum Jahreszeitenwechsel komplett umgestellt, ab sofort erreichen uns Luftmassen polaren Ursprungs. Die Abkühlung ist nachhaltig, das heißt, in der ganzen nächsten Woche bleiben die Temperaturen tief, eine rasche Milderung ist vorerst nicht in Sicht.

Auf den Bergen oberhalb von 2000 Metern ist bereits reichlich Neuschnee gefallen. Im Südwesten des Landes, entlang des zentralen Alpenhauptkammes und im Dolomitenraum liegen derzeit bis zu 80 Zentimeter Schnee, in den restlichen Gebieten sind es geringere Mengen. Nach weiterem Neuschneezuwachs sieht es für Anfang Dezember nicht aus, allerdings kann sich der frisch gefallene Schnee aufgrund des Dauerfrostes gut halten. Wie es darüber hinaus weitergeht lässt sich noch nicht sagen. Die Langfristigprognose des europäischen Wettervorhersagezentrums zeigt für die Alpensüdseite eine Tendenz zu einem relativ milden Winter. Dass solche saisonalen Vorhersagen mit sehr großer Unsicherheit behaftet sind und nicht mit der hohen Zuverlässigkeit der normalen Wettervorhersage zu rechnen sei, darauf weist der Landesmeteorloge Peterlin abschließend hin.

jw

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