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Asbesterhebung des Landes Südtirol an gutem Punkt

LPA - Vor drei Jahren wurde in Südtirol mit der systematischen Erfassung der Asbestdächer begonnen. „Mittlerweile wurden 925 asbesthaltige Dächer in das von der Landesumweltagentur geführte Asbest-Register eingetragen, von denen bereits 780 auf ihre Gefährlichkeit hin überprüft wurden", sagt der zuständige Landesrat Florian Mussner, für den die Asbesterhebung des Landes Südtirol somit an gutem Punkt ist.

Der Verkauf von asbesthaltigen Materialien ist in Italien bereits seit 1993 verboten. Dennoch finden sich noch vielerorts - auch in Südtirol - in älteren Gebäuden (besonders der 60er und 70er Jahre) asbesthaltige Bauteile. Am auffälligsten sind die typischen Dächer aus Asbestzement in quadratischer oder gewellter Form, sowie Balkone, an denen Asbestplatten als Sichtschutz angebracht wurden. Aber auch im Gebäudeinneren war die Verwendung asbesthaltiger Materialien wegen ihrer günstigen bauphysikalischen Eigenschaften sehr verbreitet. So kam Asbest bei der  Isolierung von Heizungsrohren, in Vinyl-Asbest-Fußböden, zur Abdichtung von Heizanlagen oder in Wärmedämmplatten in Häuser und Wohnungen.

„Es ist wichtig zu wissen, dass Asbestmaterialien, die keiner mechanischen Beanspruchung ausgesetzt und in intakter Form sind, ungefährlich bleiben", betont der Direktor im Landesamt für Luft und Lärm, Georg Pichler. Wird das Material jedoch beschädigt (etwa durch Abnutzung, durch atmosphärische Einflüsse oder falsche Handhabung),  können Fasern freigesetzt werden, welche die menschliche Gesundheit gefährden. „Aus diesem Grunde sollten Asbestmaterialien weder bearbeitet, zersägt, durchbohrt oder in irgendeiner anderen  Form beschädigt werden", so die Aufforderung des zuständigen Amtsdirektors. 

Vor drei Jahren, im Jahr 2009, wurde in Südtirol mit der systematischen Erfassung der Asbestdächer begonnen. Mittlerweile beinhaltet das von der Landesagentur für Umwelt geführte Asbestregister 925 asbesthaltige Dächer, von denen bereits 780 auf ihre Gefährlichkeit hin kontrolliert wurden. Die Überprüfung wird dabei von Technikern der Landesumweltagentur, der  Gemeinden sowie des Sanitätsbetriebes durchgeführt. Sanierungsbedürftige Dächer werden den jeweiligen Gemeinden gemeldet. In der Regel sind es die Gemeinden, die in der Folge eine Sanierung vorschreiben: entweder müssen die Dächer vollständig abgetragen oder mit speziellen Materialien komplett abgedeckt werden. Bei 158 Dächern ist die Sanierung bereits abgeschlossen, von den 767 noch existierenden Asbestdächern muss etwa ein weiteres Drittel kurzfristig saniert werden.

„Die Sanierungsarbeiten müssen in den meisten Fällen von eigens ermächtigten Firmen durchgeführt werden", heißt es aus der Landesumweltagentur. Sie weist darauf hin, dass Unternehmen der Bereiche Handwerk, Industrie, Handel und Dienstleistung sowie Tourismus noch bis 31. Dezember 2014 um einen Beitrag von bis zu 70 Prozent für die durch den Abbau und die Entsorgung der Asbestmaterialien entstandenen Kosten ansuchen können. Diesbezügliche Informationen erteilen die für den jeweiligen Bereich zuständigen Landesämter. Zudem können sowohl Firmen als auch Privatpersonen, die ein Asbestdach durch ein Photovoltaikdach ersetzen, einen erhöhten Einspeisetarif für den erzeugten Strom in Anspruch nehmen.

Die Erhebung und gleichzeitige Untersuchung des Zustandes wird dabei von Technikern der Umweltagentur und Gemeinden sowie des Sanitätsbetriebes durchgeführt. Sanierungsbedürftige Dächer werden den jeweiligen Gemeinden mitgeteilt. Diese schreibt im Regelfall eine Sanierung vor. Dies bedeutet, die Dächer müssen abgetragen oder zur Gänze mit speziellen Materialien abgedeckt werden. Mittlerweile sind 158 Dächern bereits saniert. „Das ist eine große Leistung zeigt und unterstreicht, dass wir auf dem richtigen Weg sind" meint der Landesrat weiter. Von den 767 noch existierenden Asbestdächern müssen in den nächsten Jahren mindestens noch ein weiteres Drittel saniert werden.

jw