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Wetterbilanz Oktober 2012: ein Monat der Gegensätze

LPA - "Der Oktober hat auf den Bergen Wärmerekorde und einen außergewöhnlich frühen Wintereinbruch in den Tälern gebracht", fasst Dieter Peterlin vom Landeswetterdienst die Wetterentwicklung im zu Ende gehenden Oktober zusammen. Die Gesamtbilanz des Monats sei schlussendlich ausgeglichen, so der Meteorologe.

Am 27./28. Oktober führten ein massiver Kaltluftvorstoß von Norden und die Entwicklung eines neuen Genuatiefs zu einem markanten Wintereinbruch: im Bild das eingeschneite Vigiljoch

Die diesjährigen Oktober-Temperaturen lagen größtenteils im Bereich des langjährigen Durchschnitts, nur im Etschtal und Unterland war es etwas milder. In Bozen wurde eine mittlere Temperatur von 13,6 Grad Celsius gemessen, der 30-jährige Vergleichswert liegt hier bei 12,8 Grad.

Die höchste Temperatur des Monats von 24,1 Grad wurde am 2. Oktober in Bozen verzeichnet. Über 30Grad weniger zeigte das Thermometer gestern (30. Oktober) in Toblach an mit -10,1 Grad. Im Gebirge brachte es der Kälteeinbruch am 29. Oktober sogar auf einen Tiefstwert von -18,9 Grad, gemessen an den beiden Wetterstationen Schöntaufspitze und Wilder Freiger auf über 3000 Metern.

Die Niederschlagsmengen bewegen sich durchwegs im normalen Bereich. In Bozen summierte sich der Regen auf 79 Millimeter, während der Vergleichswert bei 73 Millimeter liegt. Die fünf regenreichsten Wetterstationen im Oktober waren:

  

1. Rotwandwiesen /Sexten

166 mm

2. Obereggen

164 mm

3. Ladurns/Pflersch

139 mm

4. Piz la Ila

135 mm

5. Ridnaun

127 mm

Was den monatlichen Verlauf angeht, so war die erste Monatshälfte wechselhaft. Sonne und Wolken wechselten sich ab, dazwischen gab es immer wieder Regenschauer. Am 15. Oktober sorgte eine erste Kombination aus Genuatief und Kaltfront für teils ergiebige Niederschläge, wobei die Schneefallgrenze auf 1200 bis 800 Meter sank. In den höheren Tälern wie Gröden, Gadertal und in Teilen des Pustertals fiel der erste Schnee der Saison. Darauf folgten sehr milde und trockene Luftmassen aus Nordafrika, die Temperaturen stiegen deutlich an. Besonders im Gebirge folgte eine ungewöhnliche Wärmephase, auf der Plose in 2500 Metern Höhe wurde am 20. Oktober mit 15,3 Grad sogar ein neuer Oktoberrekord erreicht!

Das beständige Herbstwetter hielt bis zum 25. Oktober an. Am darauf folgenden Wochenende, dem 27. und 28. Oktober, führten ein massiver Kaltluftvorstoß von Norden und die Entwicklung eines neuen Genuatiefs zu einem markanten Wintereinbruch. "Eine solch tiefe Schneefallgrenze von unter 500 Metern ist für Ende Oktober ein äußerst seltenes Ereignis", betont Dieter Peterlin vom Landeswetterdienst. Auf dem Stilfser Joch fiel über einen halben Meter Neuschnee.

"Die ersten Novembertage werden wechselhaft verlaufen", prognostiziert der Landesmeteorologe. In der kommenden Nacht (31. Oktober auf 1. November) wird es wieder verbreitet regnen mit Schnee in höheren Lagen. Zu Allerheiligen bleibt es ziemlich bewölkt, von Freitag auf Samstag kommt es zu einer vorübergehenden Wetterbesserung, bevor sich für den Sonntag schon wieder die nächsten Niederschläge ankündigen. Der Schneefall zieht sich ins Gebirge zurück, in den Tallagen bleibt es bei Regen.

jw