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Mineralwasserquellen: Drei weitere Ruheoasen eröffnet

LPA - Drei weitere Mineralwasserquellen hat das Amt für Gewässernutzung zugänglich gemacht. Um die geschützten Quellen wurde eine Ruheoase errichtet. Bei den drei Quellen handelt es sich um Bad Lad in St. Pankraz, Lotterbad in Ulten sowie Bad Kochenmoos in Staben. Umweltlandesrat Florian Mussner hat die drei Ruheoasen am Wochenende eröffnet.

Die Eröffnung der Ruheoase um die Mineralwasserquelle Bad Cortina im Bild v.l. Konzessionär Nicol Alberti, Thomas Senoner, BM Albert Palfrader und Wilfried Rauter

"Wasser", betonte Umweltlandesrat Florian Mussner, "soll öffentliches Gut bleiben." Bei der Eröffnung gab er seiner Freude darüber Ausdruck, dass jetzt alte Traditionen wiederbelebt werden. Es sei ihm ein Anliegen, unterstrich er, dass die Bevölkerung für den Schutz des Wassers im Besonderen und der Natur im Allgmeinen sensibilisiert werde.

Südtirol sei in geologischer Hinsicht sehr vielfältig, führte Amtsdirektor Wilfried Rauter aus, dementsprechend vielfältig seien auch die Mineralwasserquellen. Vor über hundert Jahren wurden in Südtirol noch über 80 Mineralwasserquellen für Badezwecke genutzt und von Gästen aus ganz Europa besucht. "Unsere Aufgabe", erklärte Amtsdirektor Rauer, "ist es, einige dieser Quellen wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen."

In diesen Ruheoasen, legte Projektleiter Thomas Senoner dar, besteht die Möglichkeit, ein besonderes Wasser, das besondere Mineralien mitführt, zu verkosten. In den Schutzplänen ist fesgehalten, dass bestimmte Aktivitäten, die eine Gefahr für die Quelle bilden könnten, untersagt sind.

Insgesamt 32 Südtiroler Mineralwässer sind von der Landesregierung als solche anerkannt worden. Es handelt sich dabei durchwegs um Wässer, die seit alters her für Bauernbäder und Heilanstalten genutzt wurden oder bereits als Mineralwasser abgefüllt und verkauft wurden. Die Wässer sind Teil des "unverfügbaren Vermögens des Landes" und stehen unter Schutz. Zudem wurden entsprechende Wasserschutzgebiete ausgewiesen.

Um diesen Reichtum öffentlich und zugänglich zu machen, hat es sich das Landesamt für Gewässernutzung zur Aufgabe gemacht, die Vielfalt Südtirols Mineralwässer beschreibend (durch Schautafeln) und auch an ihrem Ursprung aufzuwerten. Dazu wurde ein Großteil all jener Quellen, die heute nicht mehr genutzt werden und sich in der Nähe von Wanderwegen oder Zufahrtsstraßen befinden, saniert oder neu gefasst. Wasserspender wurden errichtet, um an einer einladenden Stelle Besuchende zur Verkostung des Quellwassers anregen. Die Arbeiten werden von der Abteilung Wasserschutzbauten durchgeführt.

Nachdem am vergangenen Wochenende die Ruheoase um die Mineralwasserquelle Bad Cortina/Plan de Salt in St. Vigil in Enneberg ihrer Bestimmung übergeben worden waren, waren an diesem Wochenende drei weitere Quellen in der westlichen Landeshälfte an der Reihe.

Das Wasser von Bad Lad wurde früher hauptsächlich für Bäder gegen Gliedersucht, Rheumatismus, Blutkrankheiten und Schwächezustände empfohlen. Im Jahr 2010 wurde analytisch nachgewiesen, dass das Wasser bakteriologisch rein ist, im Vergleich zu Trinkwasser jedoch erhöhte Gehalte an Eisen und Mangan aufweist. 

Besonders reich an Eisen und Mangan ist auch das Lotterbad, ursprünglich als Innerbad erwähnt, wurde es bis 1914 vor allem von der einfachen Bevölkerung viel genutzt.  Insgesamt hat das Landesamt für Gewässernutzung bisher ein Drittel der in Landesbesitz befindlichen Mineralquellen neu gestaltet. 

Das Mineralwasser des seit 1695 bekannten Badhauses "Kochelmoß" wurde im Jahre 1892 als "äußerst heilkräftige Schwefelquelle" beschrieben. Es soll bei Kreislaufstörungen, Rheuma, Unterleibs- und Harnleiden sowie Stoffwechselkrankheiten, Mattigkeit und Magenleiden Abhilfe geschafft haben. Den Analysen zufolge ist das Wasser fluor-, iod und leicht sulfidhaltig mit Spuren von Bor, Lithium, Barium, Uran, Brom, Arsen und Molybdän. Aus bakteriologischer Sicht entspricht es den gesetzlichen Bestimmungen für Trinkwasser, chemisch weist es erhöhte Gehalte an Fluor, Eisen, Mangan und Arsen auf.

Insgesamt hat das Landesamt für Gewässernutzung bisher ein Drittel der anerkannten Mineralquellen aufgewertet und zugänglich gemacht. Genaue Beschreibungen der Quellen sind auf der Homepage des Amtes unter www.provinz.bz.it/umweltagentur/wasser/mineralwasser.asp  zu finden.

LPA

Bildergalerie

Drei neue Ruheoasen.

Landesrat Mussner über die Bedeutung des Wasserschutzes.

Thomas Senoner unterstreicht die Wichtigkeit des Quellenschutzes.

Wilfried Rauter über den Wert der Mineralwasserquellen.

Landesrat Mussner über die Bedeutung des Wasserschutzes.