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LR Mussner bei Studien zum Permafrost dabei: "Große Bedeutung für alle"

LPA - Am Blockgletscher Murfreit an der Nordseite des Sellastocks, auf etwa 2.700 Metern Meereshöhe, haben die Landesgeologen mit den Permafrost-Erkundungsbohrungen begonnen. Nach der ersten Arbeitswoche hat sich Bautenlandesrat Mussner selbst ein Bild vom Fortschreiten der Studien zum Permafrost in den Alpen gemacht.

Klimaforschung für die Zukunft: Die Landesgeologen haben mit der ersten Eiskernbohrung in den Dolomiten begonnen.

Der Aufstieg beginnt am Grödnerjoch auf rund 2.000 Metern Meereshöhe; nach etwa zwei Stunden ist die 2.700 Meter hohe Verflachung erreicht, von der sich die Nordwand des Sellastocks zum Sas dai Ciamorces erhebt. Am Lech dl Dragon, dem Drachensee, haben die Geologen die Bohrvorrichtung am Rande eines großen Geröllfeldes angebracht. Bohren ist in diesen Höhen nicht immer leicht, auch weil die Wetterbedingungen sehr wechselhaft sind. Es ist also ein ungwöhnlicher Einsatz, den die Südtiroler Landesverwaltung und ihr Bautenressort hier vornehmen.

"Diese Permafrost-Studien", unterstreicht Bautenlandesrat Florian Mussner, "sind von sehr großer Bedeutung und betreffen uns alle. Es war für mich eine große Freude, bei den Forschungarbeiten in meiner unmittelbaren Heimat selber dabeisein zu können. Das Studium von Permafrost erlaubt es uns, nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft zu schauen."

Der Permafrost wird im Schnalstal und im Ultental, am Ortler und nun auch am Sellastock regelmäßig überwacht und studiert. Amtsdirektor Volkmar Mair, Geologin Kathrin Lang und Geologe David Tonidandel vom Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung koordinieren diese Forschungsarbeiten im Rahmen des Interreg IV Italien-Österreich-Projektes "Permaqua", das den Permafrost mit seinen Auswirkungen auf den Wasserhaushalt und die Gewässerökologie im Hochgebirge untersucht (www.permaqua.eu). Am Blockgletscher Murfreit sind zwei Bohrlöcher geplant, führen die Landesgeologen aus: Es handelt sich um Kernbohrungen, bei denen intakte Bohrkerne entnommen werden. Die Eisbohrkerne werden sorgfältig verpackt und kühl gelagert. Sobald die Bohrungen abgeschlossen sind, werden die Kerne nach Innsbruck transportiert, wo sie an der Universität auf die chemischen Inhaltsstoffe untersucht und analysiert werden. Weiters wird untersucht, ob Pollen enthalten sind. Es wird auch versucht, das Eis zu datieren. In den Bohrlöchern werden Temperaturketten installiert, um die Temperaturen im Inneren des Blockgletschers in den nächsten Jahren aufzuzeichnen und zu untersuchen. Zudem werden Inklinometerrohre installiert, um die Bewegungen des Blockgletschers zu messen.

mac

Erste Ergebnisse für die Landesgeologen, welche den Permafrost in den Dolomiten studieren

Landesrat Florian Mussner zu den Gründen der Permafrost Studien

Kathrin Lang erklärt den Begriff "Blockgletscher"

David Tonidanel zu den Bohrungen und der Materialentnahme

Volkmar Mair zur Bedeutung der Permafrost Studien

Landesrat Florian Mussner zu den Gründen der Permafrost Studien