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Wetterrückblick: Gewitterreicher Juli mit Rekordregenmengen

LPA - Durchschnittliche Temperaturen, große Niederschlagsmengen und 60 Prozent mehr Blitze als im Vorjahr haben den heute zu Ende gehenden Juli gekennzeichnet. Mit 230 Millimetern vermeldet Sterzing einen neuen Juli-Niederschlagsrekord. "Anfang August werden Gewitter nicht ausbleiben, das Wetter bleibt aber definitiv auf Sommer eingestellt", sagt Landesmeteorologe Dieter Peterlin.

Der Juli war temperaturmäßig ein nahezu ausgeglichener Monat. In Bozen lag die mittlere Temperatur mit 23,8 Grad Celsius nur 0,4 Grad über dem 30jährigen Vergleichswert (23,4°). Auch im restlichen Land war es mehr oder weniger so warm wie im langjährigen Durchschnitt.

Die höchste Temperatur wurde am 1. des Monats mit 36,7 Grad gemessen. Am kältesten war es in den Morgenstunden des 23. Juli in Toblach mit gerade einmal 3,3 Grad. Noch tiefere Temperaturen wurden am selben Tag im Hochgebirge gemessen, am Wilden Freiger in 3400 Metern Höhe mit -8,5 Grad.

"Im Großteil des Landes geht der Juli als niederschlagsreich in die Wetteranalen ein, in manchen Gemeinden wurden sogar neue Rekordmengen verzeichnet", berichtet Peterlin, "in Sterzing fiel mit 230 Millimetern so viel Niederschlag wie noch nie in einem Juli seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen im fernen Jahr 1921." Brixen erlebte heuer den zweitnassesten Juli mit 214 Millimetern, allein gestern Nachmittag (30. Juli) sind innerhalb von zwei Stunden 55 Millimeter zusammengekommen. An der Wetterstation Pfitsch gab es nur zwei Julimonate in denen mehr Niederschlag fiel als in diesem Jahr.

Peterlin verweist darauf, dass Gewitter meistens ein räumlich begrenztes Wetterphänomen darstellen, deshalb gebe es in Südtirol auch Regionen, die etwas trockener waren als im langjährigen Durchschnitt. Die fünf trockensten Gemeinden lagen allesamt im Vinschgau (siehe Tabelle im Anhang), und auch in Bozen regnete es mit 86 Millimetern um rund zehn Prozent weniger als normal.

Charakteristisch für den Juli 2012 war die hohe Anzahl an Gewittertagen: An nur acht von 31 Tagen blieb es völlig gewitterfrei. Insgesamt haben 22.200 Blitze auf Südtiroler Boden eingeschlagen, das sind im Vergleich zum Vorjahr um 60 Prozent mehr. Gestern (30. Juli) war der bisher blitzreichste Tag des Jahres mit 2800 Blitzeinschlägen, die besonders das Sarntal, Eisacktal und den Dolomitenraum betrafen.

"In den nächsten Tagen bleibt das Wetter definitiv auf Sommer eingestellt. Die meiste Zeit scheint die Sonne mit Temperaturen um die 30 Grad Celsius. Allerdings ist die Atmosphäre nach wie vor labil geschichtet und deshalb bleiben Gewitter auch Anfang August nicht aus", so die Wettervorhersage des Landeswetterdienstes.

cap

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