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Entsorgung von BSE-Risikomaterial: Finanzierung auch nach 2004 sichern

LPA - Der Konsum von Rindfleisch hängt heute nicht mehr nur vom Verkaufsgeschick des Metzgers ab, sondern auch von der garantierten Sicherheit des Fleisches. Dazu gehört vor allem auch ein gut funktionierendes System der Entsorgung von Tierkadavern und BSE-Risikomaterial. "Entsprechend wichtig ist daher, dass die dafür gewährten Förderungen von der EU auch weiterhin genehmigt werden", so Landwirtschafts-Landesrat Hans Berger. Europaparlamentarier Michl Ebner hat nun zusammen mit Berger einen entsprechenden Vorstoß unternommen.

Im vergangenen Jahr mussten in Südtirol 2200 Tonnen an Tierkadavern und BSE-Risikomaterial gesammelt und vorschriftsgemäß entsorgt werden. Diese Zahl wird im laufenden Jahr übertroffen werden: Allein bis Ende August ist die Menge im Vergleich zum selben Zeitraum 2001 um 415 Tonnen angestiegen.

„Diese Zahlen zeigen, dass erstens der Entsorgungsdienst in Südtirol bestens funktioniert, dass aber zweitens ein enormer Aufwand hinter diesem System steckt“, so Landesrat Berger. „Es ist deshalb auch klar, dass man Bauern und Metzger nicht allein für die Entsorgungskosten aufkommen lassen kann, da dies zwangsläufig eine merkliche Teuerung des Fleisches oder entsprechend kleinere Gewinnspannen mit sich bringen würde, die in der Viehwirtschaft ohnehin bereits knapp sind“, erklärt der Landesrat.

Aus diesem Grund übernimmt die öffentliche Hand einen Großteil der Entsorgungsspesen, nämlich 100 Prozent bei Tierkadavern und 50 Prozent bei Risikomaterial. Diese Unterstützung musste von der EU allerdings erst als Abweichung von den an sich strengen Wettbewerbsbestimmungen genehmigt werden. Dies ist im Jahr 2000 geschehen, allerdings mit einem Haken: Sie läuft 2004 ab. Aus diesem Grund hat nun Europaparlamentarier Michl Ebner in Brüssel eine Anfrage eingebracht, die auf die Verlängerung der Genehmigung abzielt. „Gerade im Sinne des Verbraucher- und des Umweltschutzes ist es nötig, den italienweit einzigartigen Tierkörperentsorgungsdienst in Südtirol auch über das Jahr 2004 hinaus weiterzuführen“, so Ebner. Seine Anfrage zielt in diese Richtung, sodass die Kommission nun Stellung beziehen muss.

jw