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Der Wald lebt: Schadenserscheinungen zeugen von Biodiversität

LPA - "Kleine oder größere Schäden an Bäumen zeugen von Biodiversität und sind ein Zeichen dafür, dass der Wald lebt", mit diesen Worten gibt der Direktor im Landesamt für Forstplanung, Stefano Minerbi unter anderem Entwarnung für die Lärchenwälder.

Die Lärchenminiermotte schädigt die Nadelspitzen

In Südtirol weisen derzeit ganze Lärchenbestände ein herbstliches Aussehen auf. "Kein Grund zur Sorge", beschwichtigt der Amtsdirektor Minerbi, "die gelbliche Verfärbung ist lediglich auf einen kleinen Schmetterling zurückzuführen, dessen Larve keinen bleibenden Schaden anrichtet".

Dabei handle es sich um die so genannte Lärchenminiermotte, einen typischen Bewohner der Lärchenbestände in geschützten, sonnenexponierten Gebieten der tieferen und mittleren Lagen. Im Frühjahr kann es mitunter zu Massenvermehrungen kommen. Dann fressen sich die kleinen Larven in die Nadeln der Kurztriebe hinein, so dass sie eine gelbliche Verfärbung bekommen. Am Lärchenbestand an sich sei kein Dauerschaden zu erwarten, außer eines geringen Zuwachsverlustes, so Minerbi.

Die Wälder Südtirols zeugen generell in den Frühjahrs- und Sommermonaten von der Aktivität unterschiedlichster Insektenarten, was aber in der Regel nur auf eine hohe Biodiversität des Lebensraumes Wald schließen lasse und durchaus positiv zu bewerten sei, so Minerbi. Denn der Frühling gelte in der Natur als Zeitpunkt der Entwicklung vieler Lebewesen. In den Mischwaldbeständen tiefer gelegener Lagen könne durchaus ein starker Befall verschiedener Insektenarten verzeichnet werden.

Dazu zählen derzeit auch zwei Rüsselkäferarten und zwar der Eichenblattroller und der Eichenspringrüssler, welche  lediglich zu harmlosen Zuwachsverlusten in den betroffenen Flaumeichenbeständen führen.

Häufig ist heuer auch die erst im Jahre 2008 aus Fernost eingeschleppte Esskastanien-Gallwespe zu beobachten, welche an den Blättern der Edelkastanie Gallen bildet.

"Auffällige Schadensphänomene müssen also nicht zwingend eine Erkrankung des Waldes bedeuten. Vielmehr zeigen solche Bioindikatoren an, dass der Wald lebt", unterstreicht der Forstexperte Minerbi.  

AG

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