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Laimburg plant verstärkte Zusammenarbeit mit Bundesforschungsinstitut

LPA - Die Laimburg will künftig enger mit dem renommierten Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen "Julius Kühn" zusammenarbeiten: Dies wurde gestern (3. Mai) bei einem Besuch von dessen Vorsitzendem Professor Georg F. Backhaus beschlossen; dieser berichtete zudem über Entwicklungen und Herausforderungen des Pflanzenschutzes.

Verstärkte Zusammenarbeit zwischen Versuchzentrum Laimburg und Julius-Kühn-Institut im Auge: (v. li.) Roland Zelger, Georg F. Backhaus, Michael Oberhuber, Aldo Matteazzi.

"Es gibt bereits", erklärt Michael Oberhuber, Direktor des Versuchszentrums Laimburg, "eine Reihe von Projekten in den Bereichen Pomologie, biologischer Anbau und Pflanzenschutz, bei denen wir uns mit den Kolleginnen und Kollegen des Julius-Kühn-Institutes austauschen bzw. zusammenarbeiten; dies werden wir intensivieren." Ziel ist ein Kooperationsabkommen der Laimburg mit dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen.

Professor Georg F. Backhaus, Präsident des Institutes, berichtete über Entwicklung und Herausforderungen der Phytomedizin, der Wissenschaft von den Beschädigungen und der Gesunderhaltung von Pflanzen. Die Pflanzengesundheit werde in der Öffentlichkeit meist auf den chemischen Pflanzenschutz reduziert; dabei werde jedoch vergessen, dass die Errungenschaften des Pflanzenschutzes in den vergangenen 150 Jahren wesentlich dazu beigetragen hätten, dass die Landwirtschaft Lebensmittel mit geringem Ausfall bei vergleichsweise niedrigen Preisen erwirtschaften könne. Daher sei die große Herausforderung der Zukunft, die Versorgung mit Lebensmitteln zu sichern: Bis 2050 wird der Lebensmittelbedarf weltweit um 70 Prozent steigen, während die verfügbare landwirtschaftliche Fläche pro Kopf sich fast halbiert. Diese Prognosen forderten sowohl die Wissenschaft als auch die Politik,  Antworten auf diese drängenden Fragen zu finden.

Das Julius-Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen mit Hauptsitz in Quedlinburg in Deutschland – ist 2008 gegründet worden. In dem Institut sind bereits bestehende Forschungseinrichtungen zu einer neuen organisatorischen Einheit zusammengefasst worden, um mit den vorhandenen Ressourcen exzellente Forschung und Politikberatung betreiben zu können. Die Einrichtung umfasst 15 eigene Institute, die sich mit allen Bereichen der landwirtschaftlichen Forschung von der Diagnostik über die Züchtung und Resistenzforschung bis hin zum Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau, Ackerbau, Gartenbau und Forstwirtschaft beschäftigen. Das Julius-Kühn-Institut hat insgesamt 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon rund 270 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, und verfügt über 600 Hektar Versuchsflächen. Benannt ist das Institut nach dem Agrarwissenschaftler Julius Kühn(1825–1910); dieser hat nicht nur das Studium der Agrarwissenschaften in Deutschland begründet und organisiert, sondern ist auch einer der wichtigsten Begründer der modernen Phytopathologie.

Das Land- und Forstwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg versteht sich als führende Forschungsinstitution für die Landwirtschaft in Südtirol. Das Versuchszentrum Laimburg betreibt vor allem angewandte Forschung mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Südtiroler Landwirtschaft zu steigern. Insgesamt 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten jährlich an rund 400 Forschungs- und Versuchsprojekten aus allen Bereichen der Südtiroler Landwirtschaft, von Obst- und Weinbau bis hin zur Berglandwirtschaft. Das Versuchszentrum Laimburg wurde 1975 gegründet.

mac