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Laimburg: SPISE-Workshop-Teilnehmer besichtigen Sprühtechnik – Abdrift wird erforscht

LPA - Über Pflanzenschutz und Neuheiten der Sprühtechnik machten sich gestern, 28. März, rund 100 Teilnehmer des vom Julius-Kühn-Institut (Deutschland) und dem Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau sowie der Laimburg organisierten 4. Workshops zur Standardisierung der Prozesse zur Inspektion von Sprühgeräten in Europa (SPISE) im Versuchszentrum Laimburg kundig. Das Versuchszentrum untersucht ab 2013 die Abdrift von Pflanzenschutzmitteln im Vinschgau.

Die Teilnehmer des SPISE-Workshops verfolgen die Praxisvorführung von Sprühgeräten am Versuchszentrum Laimburg

Der Pflanzenschutz ist für die Landwirtschaft ein stetig aktuelles Thema. Pflanzenschutzmittel müssen möglichst gezielt und sparsam eingesetzt werden, ohne zugleich Menschen, die Umwelt oder benachbarte Kulturen durch die Abdrift zu beeinträchtigen. Vom Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau eingeladen, diskutieren die Teilnehmer des SPISE-Workshops aus 28 Ländern aktuelle Entwicklungen im Bereich der Sprühtechnik und Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und haben sich in der gestrigen Exkursion nach Auer und am Versuchszentrum Laimburg einen Überblick über die Südtiroler Praxis verschafft und eine Praxisvorführung neu entwickelter Sprühgeräte angeschaut.

Wie verteilt sich der Sprühnebel bei Wind und wohin? Kann die Abdrift durch Verwendung eigener Düsen oder durch die Änderung des Sprühwinkels verhindert werden? Diese und weitere Fragen sollen nun durch Freilandversuche des Versuchszentrums Laimburg zur Abdrift als auch zur Wirkung Abdrift mindernde Techniken auf einem Versuchsfeld im Vinschgau beantwortet werden. „Bestehende Daten zur Abdrift berücksichtigen nicht die unterschiedlichen Wind- und Wetterverhältnisse im Freiland, wie wir beispielsweise im Vinschgau finden“, erklärt Roland Zelger vom Versuchszentrum Laimburg. Die bisher vorliegenden Eckdaten zur Abdrift stammen nämlich aus Deutschland und sind unter standardisierten Bedingungen erhoben worden. „Für unsere Versuche brauchen möglichst extreme Wind- und Wetterverhältnisse, denn wir wollen den schlimmsten Fall überprüfen. Im oberen Vinschgau sind alle diese Bedingungen gegeben“, erläutert Zelger die Wahl des Standorts für die Versuche. Die Versuche werden 2013 beginnen. Sie dauern in Abhängigkeit von den Ergebnissen voraussichtlich fünf bis sieben Jahre und werden auch Forschungen zum Steinobstanbau (Marille, Kirsche) beinhalten.

SAN