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Landesbeirat für Baukultur und Landschaft vorgestellt - LR Laimer: "Produktiver Dialog über das Bauen"

LPA - 112 begutachtete Projekte in 53 Südtiroler Gemeinden und insgesamt 154 durchgeführte Beratungen: Das ist die umfangreiche Tätigkeitsbilanz des Landesbeirats für Baukultur und Landschaft in der Periode 2009 bis 2012. Heute vormittag (23. März) wurden von Landesrat Michl Laimer zudem die neuen Beiratsmitglieder für den Zeitraum 2012 bis 2015 vorgestellt.

Neuer Beirat vorgestellt (v.l.): Gemeindenverbandspräsident Kompatscher, Beiratsmitglieder Sergio Pascolo und Sonja Gasparin, Landesrat Laimer, Amtsdirektor Oggiano und Beiratsmitglied Dieter Jüngling.

Im Dezember 2005 hat die Landesregierung die Einsetzung eines Landesbeirats für Baukultur und Landschaft beschlossen; im Jahr 2006 hat der Beirat seine Beratungstätigkeit aufgenommen. "Heute können wir sagen, dass es diesem Gremium gelungen ist, einen produktiven Dialog zwischen Bauherrn, Planern und Behörden über qualitätsvolle Landschaftseingriffe und gute, also ortsbezogene und zeitgemäße Architektur in Gang zu setzen", erklärt Landesrat Michl Laimer, in der Landesregierung für den Landschaftsschutz zuständig. Bauen in der Landschaft, so der Landesrat, sei ein delikates und komplexes Unterfangen. "Umso mehr freut es uns, dass der Beirat, dessen Anhörung auf freiwilliger Basis erfolgt, zunehmend als Autorität anerkannt und in die Entwicklung qualitätsvoller Projekte einbezogen wird", betont Laimer.

Landesrat Laimer dankte den bisherigen Beiratsmitgliedern für die wertvolle geleistete Arbeit und lädt die Projektwerber und Gemeinden weiterhin ein, ihre Projekte dem Beirat für Baukultur und Landschaft zu unterbreiten. "Auf diese Weise können wir gemeinsam zur Weiterentwicklung der Baukultur in Südtirol beitragen", so der Landesrat. Dass durch den Beirat die Beziehungen zwischen Land und Gemeinden nachhaltig positiv gestärkt wurden, bestätigt auch Arno Kompatscher, Präsident des Südtiroler Gemeindenverbandes. "Anfänglich mit Skepsis betrachtet hat sich der Landesbeirat  durch seine Arbeitsweise des Dialogs und des Austauschs bewährt. Dadurch konnten auch die Gemeindebaukommissionen viel lernen und eine neue Kultur der Diskussion über das Bauen in ganz Südtirol ist entstanden", betonte Kompatscher, der hofft, dass dieses Angebot auch weiterhin von den Gemeinden stark in Anspruch genommen wird.

Wichtig sei, so Adriano Oggiano, Direktor des Landesamtes für Landschaftsschutz, der die Aufgaben und Arbeitsweise des Landesbeirats für Baukultur und Landschaft vorstellte, dass der Landesbeirat schon in der Anfangsphase eines Projekts miteinbezogen würde. "Der Landesbeirat trifft sich alle zwei Monate, um Projekte zu begutachten. Dies erfolgt vor allem durch Lokalaugenscheine und die Diskussion mit Bauherrn, Projektanten und Gemeindevertretern vor Ort: Bevor darüber geredet wird, wie man baut, schauen wir uns zuerst an, wo gebaut wird", erklärt Oggiano. Aufgabe des Landesbeirates sei es, zu gewährleisten, dass das öffentliche Interesse am Allgemeingut Landschaft in der Planungsdiskussion angemessen berücksichtigt wird. "Er ist keine Bewertungskommission, die Vorschriften oder Auflagen erteilt, sondern bietet eine neutrale, fachlich hochkarätige Vorbegutachtung sowie Anregungen zu einer guten Weiterentwicklung der Projekte an", so der Amtsdirektor. "Damit ist er ein Instrument zur landschaftlichen und städtebaulichen Qualitätssicherung."

Nach sechs Jahren Beratungstätigkeit lässt sich  feststellen, dass die meisten Beratungsanfragen nach wie vor Wohn- und Geschäftsgebäude betreffen. Während in den ersten drei Jahren am zweithäufigsten Hotelbauten Gegenstand der Beratungen waren, haben im abgelaufenen Triennium städtebauliche und raumplanerische Fragen diesen Platz eingenommen. Entsprechend sind die Anfragen von Seiten privater Bauwerber zurückgegangen, während die Anfragen von Seiten der Gemeinden zugenommen haben. Die Gemeinden Meran, Brixen, Ahrntal, Ritten, Vahrn und Wengen haben die Beratungstätigkeit des Landesbeirats für Baukultur und Landschaft am häufigsten in Anspruch genommen. Projekte vorlegen können private und öffentliche Bauwerber nach Sichtung durch die Landesabteilung Natur und Landschaft sowie die Baubehörden (Gemeinde, Landesbehörde für Landschaftsschutz) nach Verständigung des Bauwerbers.

Der Beirat setzt sich aus drei Architekten zusammen, die für ihre Bauten im alpinen Kontext internationale Anerkennung genießen, aber nicht in Südtirol leben und arbeiten. Die Mitgliedschaft gilt für drei Jahre und kann nur einmal um weitere drei Jahre verlängert werden. In der Beratungsperiode 2006 bis 2009 gehörten Gion A. Caminada (CH), Elena Galvagnini (I) und Wolfgang Ritsch (A) dem Landesbeirat an, in der Periode 2009 bis 2012 setzte er sich aus Elena Galvagnini (I), Dieter Jüngling (CH) und Bruno Spagolla (A) zusammen.

Mit April 2012 nimmt nun ein neu besetzter Landesbeirat für Baukultur und Landschaft seine Tätigkeit auf. Ihm gehören Sonja Gasparin (A), Sergio Pascolo (I) und Dieter Jüngling (CH), der im Rahmen der Pressekonferenz drei gelungene Beispiele aus der Tätigkeit des Landesbeirats im vergangenen Triennium präsentierte: ein Wohngebäude in Auer, eine Wohnbauerweiterungszone in Neustift in der Gemeinde Vahrn sowie eine Hofstelle in der Gemeinde Ritten (siehe Anlage).

mpi

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