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Pollenallergie: 15 Prozent der Bevölkerung betroffen

LPA - Das Erwachen der Natur bringt für immer mehr Menschen nicht nur Frühlingsgefühle und Aufbruchsstimmung mit sich: Für Pollenallergiker ist es eine Zeit des Leidens, sofern nicht Vorbeugemaßnahmen getroffen werden. Zum heutigen Frühlingsbeginn, der zugleich gesamtstaatlicher Tag des Pollens ist, haben das Biologische Landeslabor und der Sanitätsbetrieb am Laborsitz in Leifers über Pollenflug und Pollenallergie informiert.

Umweltagentur-Chef Minach, Laborleiterin Stenico und Primar Donazzan haben heute über Pollenflug und Pollenallergien informiert

Gerötete, brennende Augen, eine rinnende, juckende oder verstopfte Nase, Niesattacken bis hin zu Asthma – Pollenallergiker kennen diese alljährlich im Frühjahr auftretenden Beschwerden. Schuld daran sind die unscheinbaren Blüten von windblütigen Pflanzen, die große Mengen an Blütenstaub in die Luft abgeben. Treffen die winzigen Pollen auf die Schleimhäute sensibilisierter Personen, lösen sie eine Reihe von Reaktionen im Körper aus, die vom lästigen Schnupfen bis hin zu bedrohenden Atembeschwerden gehen können.

Im Frühjahr bestimmen Sträucher und Bäume das Pollenspektrum in der Außenluft. Zu den absoluten Frühblühern zählen Erle und Hasel, ihre Blüte beginnt meistens schon Ende Jänner. "Bedingt durch die anhaltende Kälte hat der Pollenflug heuer später als üblich eingesetzt", erklärte heute der Direktor der Landesumweltagentur, Luigi Minach, "erst ab Mitte Februar wurde ein deutlicher Anstieg der Pollenkonzentrationen gemessen." Dieses Phänomen sei bekannt, der Blühbeginn der Pollenproduzenten könne sich je nach Temperaturverlauf gerade im Frühjahr um zwei bis drei Wochen verschieben, so Minach. Er verwies darauf, dass für die Ausarbeitung der aktuellen Pollenflugberichte (zu finden im Südtiroler Bürgernetz unter www.provinz.bz.it/pollen) kontinuierlich Luftproben genommen und untersucht würden, in Bozen ganzjährlich, in Schlanders und Bruneck von Ende Jänner bis Oktober. Das Landeslabor ist auch Partner des italienweiten Polleninformationssystems www.pollnet.it.

Die angenehmen Temperaturen der vergangenen Tage hätten aber bewirkt, dass die Natur aufgeholt habe, wurde bei der heutigen Informationsveranstaltung in Leifers betont. Pollenallergiker, die bisher vom Heuschnupfen verschont geblieben waren, dürften nicht zu früh aufatmen: In diesen Tagen öffnen sich im Süden des Landes die Blütenkätzchen der Birke; und Birkenpollen gelten als besonders "aggressiv". Während der kritischen Blühsaison könne lediglich ein ausgiebiger Regen die Pollenbelastung in der Luft vorübergehend senken, so die Fachfrauen im Landeslabor.

Den 6. gesamtstaatlichen Tag des Pollens am heutigen 21. März nutzte das Biologische Labor der Landesumweltagentur, um über die mikroskopischen Luftuntersuchungen, den Pollenflug, den Pollenkalender und die Informations- und Warndienste des Labors zu informieren. Die Informationsveranstaltung wurde in diesem Jahr gemeinsam mit der Abteilung Pneumologie des Krankenhauses Bozen durchgeführt.

Primar Giulio Donazzan hob die Bedeutung des Südtiroler Polleninformationsdienstes als wichtige Voraussetzung für Prävention, Diagnose und Therapie hervor. Er erklärte, dass der Pollenallergie eine Überreaktion des Immunsystems zu Grunde liege, weshalb die Beschwerden nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollten. In Südtirol seien etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung von einer Pollenallergie betroffen. "Was mit einem leichten Schnupfen anfängt, kann sich zu einem Bronchialasthma entwickeln", so Primar Donazzan, "man tut daher gut daran, sich frühzeitig an einen Facharzt zu wenden. Wer seine kritischen Pollen kennt, kann Vorsorge treffen und den Kontakt mit den Pollenallergenen vermeiden bzw. einzuschränken." Donazzan riet auch zur gezielten Einnahme von Medikamenten, um die Beschwerden möglichst gering zu halten.

jw

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