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KlimaHaus-Agentur: Norbert Lantschner nicht mehr Direktor

Norbert Lantschner ist nicht länger Direktor der KlimaHaus-Agentur. Dies teilt der Verwaltungsrat der Agentur mit, der auch zu den Gründen der Trennung von Lantschner Stellung nimmt. Im Folgenden die Stellungnahme im Wortlaut.

"Der Verwaltungsrat der KlimaHaus-Agentur hat mit sofortiger Wirkung den Vertrag mit Direktor Norbert Lantschner aufgelöst. Herr Lantschner zeigte sich nicht bereit, die notwendigen und längst überfälligen strukturellen und technischen Erneuerungen im System KlimaHaus-Agentur auszuführen. Er war auch nicht wirklich bereit, die dafür notwendige Zweiteilung der Direktion zu akzeptieren. Dazu kommt der über die Medien vollzogene Vertrauensbruch des Direktors gegenüber dem Verwaltungsrat. Mit neuen Kompetenzen, neuer Führung und neuem Elan gilt es nun den Erneuerungsprozess umzusetzen.

In seiner gestrigen Sitzung beschloss der Verwaltungsrat der KlimaHaus-Agentur den Vertrag mit Direktor Norbert Lantschner aufzulösen. Der Verwaltungsrat hat sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht, nachdem sich Herr Lantschner in der Vergangenheit ohne Zweifel um die Verbreitung der KlimaHaus-Idee verdient gemacht hat. Die von Herrn Lantschner schriftlich gelieferten Erklärungen reichten aber nicht aus, um die ihm beanstandeten Vorwürfe entkräften zu können.

1) Ungenügendes Management

Herr Lantschner konnte nicht erklären, wieso ein externer Berater die Unternehmenskultur in der Agentur auf dermaßen tiefem Niveau einstufte. Diese Analyse wurde in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern erstellt und zeichnet ein sehr ungünstiges Bild der Agentur. Dem bisherigen Management und den dafür verantwortlichen Personen stellt sie ein schlechtes Zeugnis aus.

2) Nicht-Ausführen von Planungsinstrumenten und fehlende Information des Verwaltungsrates

Zentrale Managementinstrumente wie Quartalsberichte über die wirtschaftliche Situation und Budgetplanungen wurden gar nicht, verzögert oder nur mangelhaft ausgeführt. Die fehlende Umsetzung solcher Instrumente war auch ein Grund dafür, dass die Agentur kurz vor einem ernsthaften Liquiditätsproblem stand und riskierte, Zahlungen – etwa Gehälter der Mitarbeiter – nicht mehr durchführen zu können. Der Verwaltungsrat wurde durch einen Mitarbeiter der Agentur auf die schwelenden Probleme aufmerksam gemacht. Es handelte sich aber leider nicht um einen Einzelfall. Vielmehr wurden dem Verwaltungsrat öfters zentrale Informationen über die Entwicklung der Agentur vorenthalten. So wurde dieser nicht über Klagedrohungen von Seiten externer Firmen in Kenntnis gesetzt.

3) Verleumderische Aussagen in Medien gegenüber Gesellschafter und Verwaltungsrat

Der Direktor untergrub mit seinen medialen Auftritten (TV und Printmedien) und im Zuge der angelasteten Mängel im Management das Vertrauensverhältnis zum Verwaltungsrat und dem Eigentümer.

4) Fehlende Akzeptanz des angebotenen Lösungsansatzes und die in der Folge mehrfach geäußerte Rücktrittsabsicht

Der Verwaltungsrat ist sich der Verdienste von Herrn Lantschner um die Agentur bewusst und war deshalb ständig um eine korrekte Zusammenarbeit bemüht und dem Direktor auch für die Zukunft eine Option offen zu halten. Aus diesem Grund wurde Herrn Lantschner auch die Zweiteilung der Direktion angeboten. Damit hätte Herr Lantschner sich auf jene Bereiche konzentrieren können, in denen er über große Fähigkeiten verfügt: die Kommunikation, das Networking und die Verbreitung der KlimaHaus-Philosophie.

Leider hat Herr Lantschner dieser Lösung nicht wirklich zugestimmt. Im Gegenteil: Der Direktor wird in der Presse wie folgt wiedergegeben: es gäbe keine Alternative, entweder er oder der Verwaltungsrat. Zudem hat Herr Lantschner der Presse, dem Verwaltungsrat und dem Eigentümer schriftlich und mündlich – mitunter mehrfach – die Absicht mitgeteilt, von seiner Funktion zurück­treten zu wollen. In einem Schreiben an den Landeshauptmann – dem obersten Vertreter des Eigentümers – gab Herr Lantschner den Rücktritt als Direktor bekannt. Dieses Schreiben nahm der Verwaltungsrat zur Kenntnis – auch wenn es anschließend widerrufen wurde. Infolgedessen sah sich der Verwaltungsrat jedoch gezwungen, die vorgesehenen Verfahren einzuleiten, da die Agentur eine öffentliche Einrichtung ist.

Auf Initiative des Landes, mit dessen Unterstützung und unterstützt von den Mitarbeitern war Norbert Lantschner zentral am Aufbau der Agentur beteiligt. Die Agentur bleibt rechtmäßiger Besitzer der Marke und der KlimaHaus-Idee sowie aller betrieblichen Initiativen, welche auf das KlimaHaus zurückzuführen sind.

Die KlimaHaus-Agentur ist nun  von der Pionierphase in jene eines erwachsenen Unternehmens mit entsprechenden internen Strukturen zu führen. Hierzu benötigt die Agentur vor allem eines: neue Kompetenzen. Es gilt, die seit Monaten brachliegenden Felder neu zu begrünen und zur Blüte zu bringen: die überregionale Zusammenarbeit mit den verschiedenen KlimaHaus-Netzwerken ist in formalrechtlich einwandfreie Bahnen zu lenken. Die Partner der KlimaHaus-Agentur müssen intensiver betreut werden und es sind Kompetenznetzwerke in den Bereichen der Energieeffizienz am Bau und im Raum zu schaffen. Davon werden insbesondere die heimischen Betriebe profitieren und ihre Innovationskraft stärken können.

Auch eine Erweiterung in Richtung einer Energieagentur wird angestrebt. Damit wird die Kompetenz der Agentur auf ein breiteres Fundament gestellt. Es wird die Vernetzung hin zu den Bereichen der Entwicklung von neuen Materialien im Energiesektor im Allgemeinen und im Bausektor im Speziellen vollzogen. Die Agentur und ihre Mitarbeiter werden sich diesen neuen Aufgaben mit großem Engagement widmen.

Der Verwaltungsrat"

chr