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Rem-Tec-Studie: Auflagen greifen, Umweltbelastung gering

Die Belastung von Umwelt und Umfeld durch die Abfallwertungsanlage des Unternehmens Rem-Tec in Sinich ist gering. Die erhöhte Staub- und Lärmbelastung beschränkt sich auf das Firmenareal und bewegt sich selbst dort deutlich innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte. Zu diesen Schlüssen ist eine unabhängige Studie gelangt, die allen Beteiligten heute (1. Februar) am Sitz der Landesumweltagentur vorgestellt worden ist.

Die Errichtung der Rem-Tec-Abfallverwertungsanlage in Sinich ist vor einem Jahr auf große Widerstände in der Bevölkerung gestoßen. Selbst nach der Überprüfung der Anlage durch Land und Gemeinde konnten die Vorbehalte nicht ausgeräumt werden, so dass die Landesregierung im April 2011 eine externe Kontrolle in Auftrag gegeben hat.  Die Landesumweltagentur hat daraufhin eine wissenschaftliche Studie ausgeschrieben, eine technische Kommission bestehend aus einem Vertreter der Umweltagentur, der Stadt Meran und des Sinicher Bürgerkomitees hat dann das spezialisierte Bozner Ingenieurbüro CISMA  beauftragt, die Umweltauswirkungen der Anlage unabhängig zu überprüfen und zu untersuchen, ob von der Anlage eine direkte oder indirekte Belastung der Umwelt oder eine Gefahr für die Bevölkerung ausgeht.

Heute sind die Ergebnisse der Messungen und Berechnungen am Sitz der Landesumweltagentur von CISMA-Projektleiter Gianluca Antonacci vorgestellt worden. In der Verwertungsanlage wird Abfall angeliefert und in einem ersten Schritt in gefährlichen sowie nicht-gefährlichen Abfall getrennt. Letzterer wird in der Anlage verwertet, während der gefährliche Abfall ausgesondert, zwischengelagert und in der Regel in eine spezialisierte Anlage ins Ausland transportiert wird. Durch diese Arbeitsabläufe ergibt sich die Gefahr erhöhter Luft- und Lärmbelastung, aber auch einer Verschmutzung des Wassers, das zur Reinigung der Lkws verwendet wird. Wie Luigi Minach, Direktor der Landesumweltagentur im Rahmen der Vorstellung anmerkte, habe die Studie alle potenzielle Gefahrenaspekte mit einbezogen und außerdem sei nicht nur das Firmenareal bzw. die Tätigkeit der Rem-Tec untersucht worden, sondern auch das angrenzende Gelände des Unternehmens Erdbau.

Wie Studienleiter Antonacci ausführte, beschränke sich die Umweltbelastung fast ausschließlich auf das Firmenareal selbst. Die Fein- und vor allem die Grobstaubwerte seien bei den Auf-, Ablade- und Verarbeitungsstätten zwar erhöht, würden sich aber immer noch deutlich im Rahmen der gesetzlichen Grenzwerte bewegen. Die Feinstaubbelastung sei beispielsweise geringer wie an der Schnellstraße Mebo und die Grobstaubbelastung könne durch die Verwendung einer Reifenwaschanlage stark eingedämmt werden. „Wenn die Waschanlage weiterhin bei der Ein- und Ausfahrt der Lkws verwendet und die Straßenreinigung bei der Werkszufahrt im Zusammenspiel von Stadt Meran und Unternehmen übernommen wird, dann hat man auch die Grobstaubbelastung im Griff“, so Antonacci. Auch der Lärm halte sich in den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzen, könne durch eine Erhöhung der bereits bestehenden sechs Meter hohen Begrenzungsmauern weiter eingedämmt werden.

Bereits vor der Inbetriebnahme der Rem-Tec-Anlage ist die Anlage in Sinich einer strengen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterzogen werden. Der Umweltbeirat, dem auch Gesundheitsexperten und Vertreter der Umweltverbände angehören, hatte das Projekt mit einer ganzen Reihe strenger Auflagen gutgeheißen, die die Bereiche Abwasser, Luft, Lärm und Abfallwirtschaft betreffen. Außerdem ist ein Maßnahmenkatalog für das gesamte Gewerbegebiet aufgelegt worden, der mit den Vertretern von Sinich, der Gemeinde Meran und der Unternehmen Rem-Tec sowie Erdbau erarbeitet wurde und regelmäßige Staub- und Lärmmessungen sowie eine Videoüberwachung des Gebiets vorsieht. „Die unabhängige Studie hat gezeigt, dass unsere Maßnahmen gegriffen haben. Durch die Einbeziehung aller Beteiligung konnte eine kritische Situation gelöst werden. Der Fall Rem-Tec ist deshalb ein Beispiel für die gelungene Zusammenarbeit von Bevölkerung, Behörden und Unternehmen“, so Umweltagentur-Direktor Minach.

ohn

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