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Projekt „ProDrau“: Studie zum Schutz vor Naturgefahren startet

LPA - Vor Naturgefahren im Einklang mit der nachhaltigen Entwicklung der Gegend zu schützen – darauf zielt das Projekt „ProDrau“ im östlichsten Teil Südtirols ab. Neben der Landesabteilung Wasserschutzbauten arbeiten die Gemeinden Sexten und Innichen, die Landesämter für Naturparke, Gewässerschutz, Zivilschutz, das Forstinspektorat Welsberg und das Bezirksamt für Landwirtschaft Bruneck nun an einer Studie zu konkreten Maßnahmen. Kürzlich wurden beim „ProDrau“-Forum in Sexten fünf Leitziele festgelegt.

Nun startet die Studie zum Schutz vor Naturgefahren im 158 Quadratkilometer großen Abschnitt des Draueinzugsgebietes

Nach den Untersuchungen und Planungsarbeiten, die sich bis Ende Juni 2011 erstreckt haben, startet nun eine Variantestudie zu möglichen Maßnahmen zum Schutz vor Naturgefahren 158 Quadratkilometer großen Abschnitt des Draueinzugsgebietes.

„Was die Maßnahmen anbelangt, wurde beim ProDrau-Forum Mitte Dezember in Sexten ein Konsens für fünf Leitziele gefunden“, sagt der Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten Rudolf Pollinger. Als vorrangig wurde der Schutz von Siedlungen und Infrastrukturen vor Naturgefahren eingestuft. So soll das Risiko in den Ortschaften Sexten, Moss, Innichen, Vierschach und Winnebach ausgehend von den Talflüssen reduziert werden. Das zweite Leitziel sieht vor, ökologisch wertvolle Lebensräume im Einzugsgebiet von „ProDrau“ zu erhalten, aber auch zu schaffen und die Bürger dafür zu sensibilisieren. So sollen beispielsweise Wasserflächen und Feuchtlebensräume angelegt werden. Als drittes Leitziel gilt die Sicherstellung einer nachhaltigen Nutzung des Wassers im Einzugsgebiet von „ProDrau“. Dazu gehören das Sichern der Trinkwasserversorgung sowie ein Konzept zur Wassernutzung und Wasserentsorgung in den Gemeinden. Der Erhalt und die nachhaltige Entwicklung des Einzugsgebiets von „ProDrau“ als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraums für die Bevölkerung und Gäste bilden das vierte Leitziel. Dazu zählen etwa örtliche Entwicklungskonzepte für die Gemeinden, eine geordnete Freizeitnutzung im Gewässernahbereich und die Wiederaufnahme traditioneller Almbewirtschaftungsformen. Das fünfte Leitziel beinhaltet die Information, Sensibilisierung und Miteinbeziehung der Bevölkerungen. Dadurch soll das Bewusstsein für die Werte des Einzugsgebiets „ProDrau“ gestärkt und erhalten werden.

„Die Studie soll bis Ende 2013 abgeschlossen sein; insgesamt sind noch zwei Foren für die Vorstellung und Genehmigung der Maßnahmen geplant“, erklärt Pollinger.

Finanziert wird das Projekt über das operationelle Programm „Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ des Europäischen Fond für regionale Entwicklung EFRE 2007-2013.

Als Planungsinstrument für das Projekt „ProDrau“ galt es einen Einzugsgebietsplan zu erstellen, der die räumlichen Nutzungen sowie die Nutzungsansprüche darstellt, die entstehenden Konflikte und Risiken aufzeigt und wirksame Lösungsansätze entwickelt. „Konkret heißt dies, Flussläufe neu zu durchdenken, Hochwassersicherheit zu garantieren, Räume umzugestalten und die Wasser- und Landwirtschaft einzubinden“, erläutert Pollinger. Zwischen 2009 und 2011 wurden daher in den Gemeinden Innichen, Sexten und anteilsmäßig auch Toblach Analysen mit konkreten Anforderungen von Bevölkerung, Umwelt, Interessensgemeinschaften und der Tourismus- und Landwirtschaft vereint und in einem Einzugsgebietsplan zusammengefasst.

SAN

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