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Europäische Biomasse-Tage: Am 05. 10. Tag der öffenen Tür in Südtirols Fernheizwerken

LPA - Anlässlich der europäischen Biomassetage der Regionen öffnen Südtirols Biomasse-Fernheizwerke am kommenden Samstag, 05. Oktober, ihre Tore für Besucher. In diesem Zusammenhang hat Energielandesrat Michl Laimer heute im ersten Fernheizwerk Südtirols in Rasen im Antholzertal auf die Bedeutung alternativer Energieträger auch im Lichte des Welt-Umweltgipfels von Johannesburg hingewiesen. Südtirol sei im Hinblick auf die Nutzung erneuerbarer Energieträger Musterschüler, so der Landesrat.

Der Energieträger Biomasse steht in Südtirol im Mittelpunkt der Initiativen anlässlich der europäischen Biomasse-Tage der Regionen, auch weil Südtirol - so Energie-Landesrat Michl Laimer - in diesem Bereich Beachtliches geleistet habe. Gemeinsam mit Energiefachleuten gab Landesrat Laimer heute im ersten Südtiroler Biomasse-Fernheizwerk in Rasen einen kurzen Überblick über die aktuelle Situation der Fernheizwerke in Südtirol und zeigte Zukunftsperspektiven auf. Ebenso stellte er die Initiative "Tag der offenen Tür" der Biomasse-Fernheizwerke vor: Alle Fernheizwerke werden

am Samstag, den 5. Oktober 2002
von 10-17 Uhr

den interessierten Bürgern ihre Tore zur Besichtigung öffnen.

Die „Europäischen Biomassetage der Regionen“ werden in diesem Jahr EU-weit vom 29. September bis zum 6. Oktober 2002 begangen. Die Schirmherrschaft für diese Tage hat die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Loyola de Palacio. Daraus ist ersichtlich, welche Bedeutung die Europäische Union der nachwachsenden Energiequelle Biomasse beimisst.

Der Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg hatte gezeigt, dass eine Trendwende im Energiesektor auf globaler Ebene angestrebt und der Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter eingeläutet werden soll. Im Verlauf der neuntägigen Verhandlungen, an denen Vertreter aus 190 Staaten teilgenommen haben, ging es in erster Linie um erneuerbare Energiequellen, das dafür notwendige Know-how sowie um die globale Privatisierungstendenz im Energiebereich. Der Ruf nach erneuerbaren Energiequellen fand seinen Ausdruck in einer Aktionsplattform von 80 Staaten, welche den Anteil der erneuerbaren Energiequellen auf 15 Prozent der globalen Energieproduktion bis zum Jahre 2012 erhöhen wollen.

Südtirol hat diesen Prozentsatz bereits erreicht, wenn man ausschließlich den Energieträger Biomasse berücksichtigt. Zusammen mit den anderen erneuerbaren Energieträgern steigt dieser Prozentsatz beachtlich an. "Durch eine gezielte Förderungspolitik und Aufklärungsarbeit hat die Landesregierung die Nutzung der erneuerbaren und nachwachsenden Energieträger Sonne, Holz und Biogas mit dem Ziel einer nachhaltigen Energieversorgung konsequent ausgebaut", erklärte heute der Energielandesrat. Mittlerweile stelle Südtirol ein Drittel der gesamten Sonnenkollektorfläche Italiens. Im Bereich der Photovoltaik, also der direkten Erzeugung elektrischen Stroms aus solarer Energie, konnten einige vielversprechende Pilotprojekte verwirklicht werden, insbesondere im alpinen Bereich. Zunehmendes Interesse genössen auch die Biogasanlagen. Viele viehhaltende Bauern hätten erkannt, dass die anfallende Gülle nicht nur ein Problem darstelle, sondern für die Erzeugung von Strom genutzt werden könne. Im ländlichen Bereich biete sich der Zusammenschluss von Kleinbauern in einer Genossenschaft regelrecht an, so Energielandesrat Laimer.

Im Bereich der Biomasse hat Südtirol zehn Jahre Erfahrung. Im Laufe der Jahre wurde das Netz an Fernheizwerken auf 24 ausgebaut, weitere vier sind in Planung. Die Anzahl der Biomasse-Fernheizwerke solle mittelfristig auf 35 ausgebaut werden, kündigte der Landesrat an. Die Vorteile der dezentralen „Kraftwerke“ wurden heute Vormittag in Rasen aufgezählt:
einheimischer nachwachsender Rohstoff ohne CO²-Emissionen,
bequem und günstig für den Kunden,
unabhängig von fossiler Energiepolitik,
dezentral und lokal einsetzbar,
kurze und risikolose Transportwege,
Schaffung von Arbeitsplätzen.
Wobei Südtirol dank der großen Menge an nachwachsendem Holz einen entscheidenden Startvorteil habe.

jw