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IREK: Foren in Mareit, Kematen und Gossensass erfolgreich abgeschlossen
LPA - Im Rahmen des Interreg-Projekts IREK (Integrales Raumentwicklungskonzept) diskutierten in drei Foren die Vertreter verschiedener Vereine, Verbände und Interessensgruppen des Wipptals mit den Landesabteilungen für Brand- und Zivilschutz und für Wasserschutzbauten über Schutzmaßnahmen vor Naturgefahren. Nun stehen die Maßnahmenkalender fest.
Ziel der drei Foren war es, einen Konsens zwischen den verschiedenen Interessensbereichen zu finden. Dabei wurde das Hauptaugenmerk auf die Verbreitung des Risiko- und Gefahrenbewusstseins sowie auf interdisziplinäres Arbeiten gelegt. Die Ergebnisse sind in je einem Maßnahmenkatalog für die Ortschaften Mareit, Kematen und Gossensass festgehalten.
Für die von Hochwasser und Muren gefährdete Ortschaft Mareit wurden mehrere Maßnahmen definiert. Darunter fallen beispielsweise hydraulische Maßnahmen wie die Vergrößerung des Abflusses in Mareit und die Erhöhung des Durchflusses Aglsboden. Beschlossen wurden weiters kurzfristig realisierbare Maßnahmen wie die Ausarbeitung von Interventionskarten für die Feuerwehr und eine Sensibilisierung der Bevölkerung. Bauliche Maßnahmen am Bauggerbach wurden vom Forum in die mittelfristige Prioritätenliste aufgenommen. Mittel- bis langfristig sind die Ausarbeitung des Gefahrenzonenplanes der Gemeinde, hydraulische Maßnahmen am Mareiterbach sowie die Waldpflegemaßnahmen in sensiblen Uferbereichen geplant.
In Kematen wurde das Hauptaugenmerk auf die Lawinengefahr gelegt und mehrere Maßnahmen mit einer kurzfristigen Realisierbarkeit vereinbart. So wird im kommenden Jahr eine Informationskampagne stattfinden, es werden Interventionskarten für die Feuerwehr ausgearbeitet und die Lawinenkommission mit einem weiteren Bewertungsmodul ausgestattet. Kurz- bis mittelfristig sind die bestehenden Schutzbauwerke instandzuhalten und jene im Bereich der "Kematerlahner Lawine" zu ergänzen. Das Forum peilt auch langfristig realisierbare Schutzziele für die Ortschaft Kematen an: Dazu gehören die Verbauung des Anbruchgebietes unterhalb der bestehenden Verbauung der Kematerlahner Lawine sowie die Verbauung des obersten Anbruchgebietes der Issenalm Lawine.
In Gossensass sind laut Gefahrenanalyse mehrere Gebäude von Hochwasser durch Eisack und Pflerscherbach bedroht. Ziel ist es, diese gefährdeten Gebäude durch Verbauungen und temporäre Maßnahmen zu schützen und abzusichern. Auf der kurzfristigen Prioritätenliste stehen Maßnahmen wie Interventionsplanung, Sensibilisierungskampagnen, die Waldpflege entlang des Daxbaches sowie am Hang der Autobahn. Mittelfristige Schutzmaßnahmen am Pflerscherbach und die Aufwertung der Promenade hat das Forum ebenfalls beschlossen. Mittel- bis langfristig werden laut den Forumsteilnehmern zudem auch bauliche Maßnahmen im Dorf Gossensass notwendig sein.
mpi