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Elektrosmog: Diskussion über Grenzwerte mit neuer Mobilfunkgeneration wieder aktuell
LPA - Der Elektrosmog und eine mögliche Überarbeitung der Grenzwerte standen im Mittelpunkt der Pressekonferenz mit Umweltlandesrat Michl Laimer, die heute (13. Dezember) vormittag im Labor für physikalische Chemie der Landesumweltagentur in Bozen stattfand.
Anlässlich des 15-jährigen Jubiliäums der Umweltagentur stellte heute (13. Dezember) das Labor für physikalische Chemie mit Direktor Luca Verdi an der Spitze seine Tätigkeit vor und informierte vor allem über das aktuelle Thema "Elektrosmog" und "elektromagnetische Felder". Das elektromagnetische Spektrum reicht dabei von den niederen Frequenzen (Stromleitungen) bis zu den hohen Frequenzen (Mobiltelefone, neue Kommunikationsmittel). Mit beiden Bereichen beschäftigt sich das Labor für physikalische Chemie bereits seit Jahren.
"Aus diesem Grund können wir in Südtirol auf eine große Erfahrung, was den Schutz der Bevölkerung vor elektromagnetischen Feldern betrifft, verweisen", unterstreicht Umweltlandesrat Michl Laimer. "Zudem haben wir per Landesgesetz eigene Schwellenwerte eingeführt." Im Gegensatz zum gesamtstaatlichen Grenzwert von 6 Volt pro Meter wurde auf Landesebene durch Verhandlungen mit den Betreibern der Grenzwert von 3 Volt pro Meter festgelegt. Auf europäischer Ebene gelten weitaus höhere Grenzwerte von über 40 Volt pro Meter.
Derzeit gibt es in Südtirol 736 Basisstationen für den Mobilfunk von vier Betreibern (TIM, Vodafone, Wind und 3), 639 davon sind UMTS (3G)-Anlagen, die die Datenübertragung für Mobiltelefone der dritten Generation (Smartphones) und Tablet-PCs ermöglichen. Rund ein Drittel der Basisstationen (235) befinden sich im Siedlungsgebiet. "Die rasche Entwicklung der Mobilfunkindustrie macht sich insofern bemerkbar, als dass sich die Anzahl der behandelten Projekte von 2010 auf 2011 verdoppelt hat. Wurden 2010 noch 170 Projekte behandelt, waren es 2011 ganze 340 Projekte", erklärt Amtsdirektor Luca Verdi. Sämtliche Projekte für neue Stationen oder den Ausbau bestehender Stationen müssen in Südtirol der Prüfung der Dienststellenkonferenz der Kommunikationsinfrastrukturen (KIS) unterzogen werden, die sich aus Vertretern der Umweltagentur sowie der Landesabteilungen Raumordnung und Landschaftsschutz sowie den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden zusammensetzt. In einem eigenen Verzeichnis sind landesweit alle Stationen festgehalten.
Noch keine Anfragen hat es bisher laut Verdi für Basisstationen für Mobilfunkgeräte der vierten Generation (4 G Long Term Evolution LTE) und für Wimax gegeben, diese seien aber für 2012 und 2013 zu erwarten. "Dann wird es auch zu einer neuen Diskussion des Grenzwertes von 3 Volt pro Meter kommen, denn dieser reicht für die neuen Anwendungen nicht mehr aus", so Verdi.
Elektrosmog ist aber auch im Haus ein Thema, wenn es um die elektromagnetischen Felder der Haushaltsgeräte geht. So gelte es darauf zu achten, die Basisstationen von Schnurlostelefonen, die eine konstante Strahlung verzeichnen, nicht im Schlafzimmer zu platzieren, betont Luca Verdi. Grundsätzlich solle man Haushaltsgeräten mit Kabel ohne Trasformatoren den Vorzug geben. Bei der Benutzung des Mobiltelefons ist die Verwendung von guten Kopfhörern ratsam. Abgeraten wird vom Telefonieren von geschlossenen Bereichen wie Garage oder Auto aus, weil bei der Verbindung mehr Strahlung freigesetzt wird.
Heute ab 17.00 Uhr stehen die Tore des Labors für physikalische Chemie der Umweltagentur in Bozen für interessierte Besucher offen. Die Mitarbeiter des Labors informieren über das Thema Elektrosmog und erklären den Besuchern, wie die Analysen durchgeführt werden. Auch Messungen von Mobiltelefonen und Haushaltsgeräten sind möglich.
Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.provinz.bz.it/umweltagentur/strahlungen-elektromagnetismus.asp.
mpi
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