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Hochwasserübung an Eisack und Etsch: 2011 mit Schwerpunkt Kommunikation

LPA - Bei der jährlichen Hochwasserübung der Landesabteilungen Wasserschutzbauten und Brand- und Zivilschutz am vergangenen Freitagabend, 11. November, wurden vor allem die Kommunikationsmittel Telefon, Fax, Funk und Videokonferenz getestet. "Die Übung ist auch dieses Jahr erfolgreich verlaufen und hat gezeigt, dass wir im Ernstfall gerüstet sind", zeigt sich Landeshauptmann Luis Durnwalder zufrieden.

Im Mittelpunkt der Hochwasserübung 2011 stand die Überprüfung der Kommunikationswege.

"Die Beteiligung der im Hochwasserfall betroffenen Institutionen, die Überprüfung der Kommunikationswege und das daraus resultierende Ergebnis - das sind die wichtigsten Punkte, die einer solchen Übung zugrunde liegen", erklärt Rudolf Pollinger, Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten. Bei der Hochwasserübung würden mit Hilfe aller Kommunikationsmittel wie Telefon, Fax oder Funk Querverbindungen hergestellt, um die Hochwasserzentrale der Landesabteilung Wasserschutzbauten, das Lagezentrum des Zivilschutzes und die Bezirkseinsatzzentralen der Freiwilligen Feuerwehren in Brixen, Meran, Vilpian und Neumarkt zu besetzen. "Jeder geht nach einem eigens erarbeiteten Einsatzhandbuch vor, das als Leitfaden bei hydrogeologischen Schadenslagen gilt – sei es im Ernstfall als auch bei der Übung", so Pollinger.

Bei der Übung am vergangenen Freitag kündigte der Bereitschaftsdiensthabende der Landesabteilung Wasserschutzbauten bereits am späten Vormittag an, dass dem fiktiven Spezialbericht des hydrographischen Landesamtes zufolge im Laufe des Nachmittags heftige Unwetter zu erwarten wären. Um 17.30 Uhr wurde dann die Hochwasserzentrale in der Landesabteilung Wasserschutzbauten tatsächlich "aktiviert". Arturo Magno, stellvertretender Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten, übernahm die Rolle des Landeseinsatzleiters und versicherte sich, dass alle zuständigen Stabsleiter den jeweiligen Aufgabenbereich unter Kontrolle hatten.

Während der Übung musste beispielsweise eine Lagekarte erstellt und geführt, Informationen ausgewertet und die Lage beurteilt werden. Weiters wurde die aktuelle Ressourcenlage festgestellt und die Medienarbeit gesichert. Ob Landeseinsatzleiter, Stabsleiter, Telefonist, Funker oder Melder - jeder arbeitete hochkonzentriert und ruhig bis zum Ende der Übung. "Es ist in diesem Fall sehr wichtig, dass jeder Beteiligte die Ruhe bewahrt. Nur so ist ein rascher und gezielter Einsatz im Ernstfall möglich", betont Abteilungsdirektor Pollinger.

Kurz nach der Besetzung der Hochwasserzentrale wurden die Bezirkseinsatzleiter der Landesabteilung Wasserschutzbauten über Telefon angewiesen, sich zu den betroffenen Bezirkseinsatzzentralen der Freiwilligen Feuerwehren zu begeben. Gleichzeitig erhielten alle beteiligten Institutionen die Information über die angespannte Hochwasserlage. Die Berufsfeuerwehr besetzte das Lagezentrum  und informierte ihrerseits die Freiwilligen Feuerwehren.

Getestet wurden im Rahmen der Übung auch die zwei Funkkanäle der Abteilung sowie der Funkkanal, der im Ernstfall ausschließlich den Behördenvertretern vorbehalten ist. Zudem wurde das für die Ereignisdokumentation zuständige Team der Landesabteilung Wasserschutzbauten auf seine Einsatzfähigkeit hin geprüft.

Um 19.30 Uhr entspannte sich die Lage im Rahmen der Übung zusehends: Die Pegelstände sanken und die Niederschläge ließen nach. Bei einer Videokonferenz zwischen Landesabteilung Wasserschutzbauten, Lagezentrum und hydrographischem Dienst wurden noch einige Details geklärt und vereinbart, dass das System wieder heruntergefahren werden konnte. Um 20.00 Uhr schließlich wurde "Entwarnung" gegeben und die Hochwasserübung beendet.

"Hochwasser ist eine der bedeutendsten Gefahren, die Südtirol bedroht, darum wirken wir unterstützend bei dieser Übung", weist auch der für Brand- und Zivilschutz zuständige Abteilungsdirektor Hanspeter Staffler auf die besondere Bedeutung der jährlichen Übung hin. "Der Sinn der Hochwasserübung besteht darin, Schwachstellen in der Kommunikationskette festzustellen und zu beheben. Im Großen und Ganzen hat sich auch dieses Jahr wieder gezeigt, dass wir für den Ernstfall gut gerüstet sind", so das Fazit von Landeshauptmann Luis Durnwalder.

mpi