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Neuer Verbrennungsofen: Ab 2013 wird aus Restmüll Energie und Fernwärme
In Bozen Süd wird derzeit die neue Müllverbrennungsanlage gebaut, die ab Ende 2013 den gesamten Restmüll Südtirols verwerten, aber auch Strom und Wärme erzeugen soll. Landeshauptmann Luis Durnwalder und Bautenlandesrat Florian Mussner haben sich heute (2. November) gemeinsam mit dem Bozner Bürgermeister Luigi Spagnolli ein Bild von den Bauarbeiten gemacht, die Baufortschritte gelobt, aber auch offene Finanzierungsfragen angesprochen.
In zwei Jahren, also Ende 2013, die neue Müllverwertungsanlage in Bozen Süd in Betrieb gehen und dann jährlich rund 130.000 Tonnen Müll aus ganz Südtirol verbrennen. Der neue Ofen ist für die Landesregierung ein wichtiges Instrument im zukünftigen Müllmanagement des Landes: Materialien, die nicht recycelbar sind, landen im Restmüll, der dann in der Restmüllverwertungsanlage in Bozen Süd verbrannt und damit gleichzeitig in Wärme und Energie umgewandelt wird.
Heute haben Landeshauptmann Durnwalder und Bautenlandesrat Mussner die Baustelle für den neuen Verbrennungsofen besucht. Das Gelände, auf der die neue Anlage entsteht, ist knapp 2,5 Hektar groß, davon werden 8000 Quadratmeter verbaut. Kosten wird die Müllverwertungsanlage etwa 123 Millionen Euro. Die noch offenen Fragen bei der Finanzierung schnitt der Landeshauptmann bei der Besichtigung an: „Die Bauarbeiten schreiten gut voran und in zwei Jahren geht hier eine Anlage in Betrieb, die dem ganzen Land zu Gute kommen wird. Deshalb wird sich auch das ganze Land an der Finanzierung beteiligen müssen. Wie und in welcher Form, werden Land, Stadt Bozen und Gemeinden zu lösen haben. Eines ist gewiss: Dieser Bau ist eine Investition in die Zukunft, muss aber auch wirtschaftlich geführt werden. Neben den offenen Fragen der Finanzierung gilt es bis zur Eröffnung deshalb auch die Voraussetzungen zu schaffen, dass mit dem von der Anlage produzierten Strom und Fernwärme ein Teil der Baukosten amortisiert werden kann.“
Weil die neue Anlage den höchsten technischen Standards entspricht, gewährleistet sie auch eine effizientere Energierückgewinnung und eine bessere Rauchgasreinigung als der bisherige, nun 20 Jahre in Betrieb stehende Ofen. Die neue Restmüllverwertungsanlage wird eine Fernwärmeleistung von max. 32,7 Megawatt erreichen und ist im Stande 260.000 Megawatt Fernwärme pro Stunde in das Fernheiznetz einzuspeisen. Es sind verschiedene Lösungsmöglichkeiten überprüft und ein Gesamtkonzept ausgearbeitet worden, das die optimale Nutzung der Abwärme des neuen Müllverbrennungsofens durch die Erweiterung des Fernwärmenetzes der Stadt Bozen vorsieht. Durch eine Erweiterung des städtischen Fernwärmenetzes könnten mehr als 50 Prozent der vom neuen Verbrennungsofen erzeugten Abwärme verwendet werden. Bei einer Verbindung der Anlage mit dem Krankenhaus Bozen und der notwendigen Anpassung der Zentralen für die Umwandlung in Kühlenergie während der Sommermonate, könnten bis zu 70 Prozent der Abwärme des Ofens verwendet werden. Insgesamt ließen sich mit diesen Voraussetzungen bei der Umsetzung des Gesamtkonzeptes etwa 18 Millionen Liter Heizöl einsparen.
Was die Bauarbeiten angeht, so konnte die Politikerdelegation heute bereits die gänzlich abgeschlossenen Sanierungsarbeiten des Bodens begutachten und sich auch ein Bild der bereits zum Großteil abgeschlossenen Arbeiten für das Verwaltungsgebäude, die Abfallgrube, den Turbinenraum, die Gebäude für technische Dienste machen. Bautenlandesrat Mussner betonte bei der Baustellenbesichtigung, dass es in Italien lediglich eine weitere ähnliche Restmüllverwertungsanlage gebe und dass die Errichtung der Anlage deshalb für die Südtiroler Unternehmen eine besondere Chance darstelle: „Ein Projekt dieser Größenordnung ist eine Herausforderung für uns alle. Die am Bau beteiligten Südtiroler Unternehmer haben bisher eindrucksvoll gezeigt, was sie zu leisten imstande sind. Ich bin davon überzeugt, dass der Bau der Verwertungsanlage in wirtschaftlich schwierigen Zeiten einmal eine Stärkung der heimischen Unternehmen darstellt und dass sich die Unternehmen durch dieses Projekt auch für den Bau ähnlicher Anlage empfehlen werden.“
Derzeit werden die tragenden Stahlbaustrukturen errichtet, die die Gebäude mit dem Heizkessel und der Abgasreinigung umschließen. Auch der Müllbunker ist schon fast fertig, während die Montage des Feuerrosts innerhalb Februar 2012 abgeschlossen wird die Montage des Verbrennungsluftsystems innerhalb Mai 2012. Die ersten Teile des Heizkessels werden derzeit in Indien eingeschifft und müssten Ende November an der Baustelle ankommen. Die Fertigstellung der Montage des Heizkessels ist innerhalb Oktober 2012 vorgesehen.
Laut aktuellem Terminplan kann innerhalb Frühjahr 2013 mit der Inbetriebnahme des Ofens begonnen werden, der Abschluss der Arbeiten ist für Dezember 2013 vorgesehen.
ohn
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Landeshauptmann Luis Durnwalder zur Nutzung der Restmüllverwertungsanlage
Thermische Restmüllverwertungsanlage: Lokalaugenschein
Landesrat Mussner über die neue Anlage
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Landeshauptmann Durnwalder über die Bedeutung der neuen Restmüllverwertungsanlage
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