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LH Durnwalder zu Wasserstofftechnologie: Wollen von Anfang an mit dabei sein
„Der Wasserstoff gehört zu den erneuerbaren Energieformen der Zukunft. Die Technologie steckt noch in den Kinderschuhen, doch durch den Bau der Wasserstoff-Zentrums in Bozen Süd schaffen wir die Voraussetzungen, dass Südtirol künftig davon profitieren kann“, erklärte Landeshauptmann Luis Durnwalder heute (14. Oktober) bei der jährlichen EFRE-Informationsveranstaltung des Landesamtes für europäische Integration. Bei der Tagung drehte sich heuer alles um die Möglichkeiten der Wasserstofftechnologie in Südtirol.
Das Amt für Europäische Integration hat das Thema der heurigen EFRE-Tagung bewusst gewählt: Die Erzeugung und Verwendung von Wasserstoff gehört zu den Zukunftstechnologien, die die Energieeinsparung und umweltfreundliche Energien forcieren können. Dies ist eines der klar definierten Zielen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Neben der Förderung von Umweltnachhaltigkeit fließen die EU-Gelder aus dem EFRE-Topf in die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und in die Risikoprävention.
Bei der heutigen Informationsveranstaltung im Bozner Palais Widmann haben Walter Huber, Thomas Klauser, Carlo Costa und Martin Gallmetzer über die Möglichkeiten der Wasserstofftechnologie in Südtirol referiert. Zuvor stellten Francesco Brocani von der EU-Generaldirektion „Regio“ und Peter Gamper, Direktor des Landesamtes für Europäische Integration, die EU-Kohäsionspolitik nach 2013 sowie das EFRE-Programm vor. Brocani hat in seinen Ausführungen das Südtiroler Wasserstoffprojekt als wegweisende Initiative bezeichnet, die auf EU-Ebene als Best-Practice-Beispiel gilt.
Landeshauptmann Luis Durnwalder betonte, dass die Landesregierung seit Jahren einen ihrer Arbeitsschwerpunkte auf die Steigerung der Energieeffizienz und der Energieeinsparung lege: „Südtirol hat ein großes Potenzial an erneuerbaren Energien wie Wasserkraft, Sonnenenergie oder die Geothermie. Mit diesen alternativen Energiequellen wollen und müssen wir die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern reduzieren. Auch die Wasserstofftechnologie wird uns in Zukunft helfen, den Verbrauch von Erdöl und Erdgas zu verringern.“ Durnwalder verspricht sich vom Wasserstoff neue Möglichkeiten in der Mobilität, weiß aber, dass bis zum Durchbruch der Wasserstofftechnologie noch einige Zeit vergehen und viel Forschungsarbeit notwendig sein wird: „Die Technologie steht am Anfang der Entwicklung. Wir sehen es als unsere primäre Aufgabe an, die Voraussetzungen zu schaffen, dass der Energieträger Wasserstoff bei uns Fuß fassen kann.“
Südtirol habe sein Wasserstoff-Projekt schon früh angedacht und im Zusammenspiel von mehreren Partnern entwickelt, so Durnwalder. Derzeit entsteht in Bozen Süd die erste Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff, also Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen, die von der Brennerautobahn-Gesellschaft und dem Institut für Innovative Technologien (IIT) mit Walter Huber an der Spitze nun realisiert wird. Huber betonte, dass es darum gehe, die Wasserstofftechnologie in ihrer Gesamtheit zu sehen: „Es geht uns darum, den ganzen Prozess von der Produktion, der Speicherung bis zur Verteilung und Anwendung zu entwickeln.“ Da es eine derartige Anlage zur Produktion und Distribution von Wasserstoff noch gar nicht gibt, muss die gesamte Anlage in experimenteller Art und Weise in Betrieb genommen, optimiert und wissenschaftlich begleitet werden.
Gebaut wird die Anlage zur Erzeugung und Verteilung von Wasserstoff auf einem Gelände der Autobahn-Gesellschaft an der Autobahnausfahrt Bozen Süd. Wenn die Anlage in Produktion ist, soll täglich Wasserstoff für die Versorgung von bis zu tausend Autos (bei einer durchschnittlichen Tagesleistung von 40 Kilometern) oder 25 Bussen (Tagesleistung: 180 Km) erzeugt werden. Jährlich sollen zwei Millionen Kubikmeter Wasserstoff erzeugt werden. Die geplante Anlage ist als Demonstrationsanlage konzipiert und soll auch als Schulungs- und Tagungsort genutzt werden. Mit einem Produktionsgebäude, einer Speicherstätte und einem Betriebs- und Konferenzgebäude wird der Baukomplex drei ähnlich gestaltete Baukörper umfassen mit Photovoltaikanlagen auf den pyramidenförmigen Dächern.
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