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LR Berger: Daten zum Tierschutz und neue Kampagne zur Katzenkastration vorgestellt
LPA - Der Tag war nicht zufällig gewählt: Landwirtschaftslandesrat Hans Berger, in der Landesregierung für den Bereich Tierschutz zuständig, präsentierte am heutigen 4. Oktober, dem Internationalen Tierschutztag und zugleich dem Tag des Hl. Franziskus, Schutzpatron der Tiere, die Daten zum Tierschutz in Südtirol und die neue Kampagne zur Katzenkastration.
In Südtirol ist der Tierschutz über das vor elf Jahren erlassene Landestierschutzgesetz Nr. 9/2000 geregelt, das in der Zwischenzeit immer wieder an aktuelle Gegebenheiten angepasst worden ist. Da der Tierschutz in Italien Zuständigkeit der Regionen und Autonomen Provinzen ist, hat Südtirol ein eigenes Gesetz, das italienweit als eines der umfassendsten und komplettesten Tierschutzgesetze gilt.
"Das Landestierschutzgesetz hat Vorbildcharakter in Italien", betonte Landwirtschaftslandesrat Hans Berger im Rahmen der heutigen Pressekonferenz zum Tierschutz in Südtirol. "Seit der Welttierschutztag 1931, also vor genau 80 Jahren, eingeführt wurde, hat sich die Haltung zum Tierschutz grundlegend verändert. Unsere Aufgabe ist und bleibt es, Sensibilisierungsarbeit für dieses wichtige Thema zu leisten und Übertreibungen in beide Richtungen zu verhindern." Das Ziel könne nicht die Vermenschlichung der Tiere sein, vielmehr benötige es ein rechtes Maß an Tierliebe, um Tieren zu helfen und sie vor Schmerzen zu bewahren, so der Landesrat weiter, der den anwesenden Tierschutzorganisationen für ihren Einsatz dankte.
Das Land Südtirol unterstützt den Tierschutz über die Landesabteilung Landwirtschaft. 2011 wurden insgesamt 310.000 Euro an elf Tierschutzvereine als direkte Zuschüsse gewährt. Darunter befinden sich auch zwei Vereine, die ein Tierheim (Naturns und Vintl) führen. Für das Jahr 2012 ist eine Aufstockung auf 320.000 Euro geplant. Zudem wird das Tierheim Sill in Bozen vom Land finanziert. "Insgesamt geben wir jährlich circa eine Million Euro für den Tierschutz in Südtirol aus", unterstreicht LR Berger.
Beim Tierschutz gelte es, so Ernst Stifter, stellvertretender Landesveterinär, zwischen Haustieren und Nutztieren zu unterscheiden. Der Bereich der Nutztiere wird durch verschiedene Bestimmungen geregelt. Auf EU-Ebene gibt es eine Richtlinie zur Schweine- und Kälberhaltung sowie eine Nutztierregelung, zudem werden Tiertransporte EU-weit mit der Verordnung EG/1/2005 einheitlich geregelt. Die neue Verordnung EG/1099/2009 sieht ab 1. Jänner 2013 strengere Tierschutzvorschriften bei der Schlachtung von Tieren vor, in Südtirol wird dem Tierschutz bereits jetzt in den Lehrplänen der Berufsschulen Rechnung getragen.
Im Bereich der Haustiere hat der Landestierärztliche Dienst der Abteilung Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit der "Initiative Katzenhilfe Südtirol" ein landesweites Kastrationsprojekt für Katzen erarbeitet. Der Startschuss für die Sensibilisierungs-Kampagne "Kastration mindert Katzenelend" erfolgt mit dem heutigen Welttierschutztag. Plakate, Flyer und Informationen zum Thema Katzenkastration werden über den Landestierärztlichen Dienst, die Tierschutzorganisationen, die niedergelassenen Tierärzte, die Land- und hauswirtschaftlichen Schulen, den Südtiroler Bauernbund und den Gemeindenverband in ganz Südtirol verteilt.
"In Südtirol gibt es circa 55.000 Katzen und 33.000 Hunde. Etwa 1.500 Katzen leben in rund 150 Katzenkolonien über ganz Südtirol verstreut", erläutert Landesrat Hans Berger. "Das Thema Katzenkastration ist nicht neu, wir möchten den Welttierschutztag aber zum Anlass nehmen, es wieder in die Öffentlichkeit zu bringen. Denn durch die Kastration kann die ungebremste Vermehrung der Tiere und damit viel Katzenleid verhindert werden." Die Kampagne soll alle Tierhalter ansprechen und zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Freigänger-Hauskatzen aufrufen, um in der Folge die Anzahl verwilderter Tiere zu reduzieren.
Streunende Katzen werden in Südtirol, wie vom Landestierschutzgesetz sowie vom staatlichen Rahmengesetz Nr. 281/1991 vorgesehen, vom Tierärztlichen Dienst des Südtiroler Sanitätsbetriebes kastriert und nach diesem Eingriff wieder in die Herkunftsgegend zurück gebracht. Im Tierheim Sill sowie von den freiberuflich tätigen Tierärzten werden jährlich rund 1.000 bis 1.200 streunende Katzen sterilisiert. Zusätzlich werden derzeit Kastrationen zahlreicher streunender Katzen von verschiedenen Tierschutzverbänden organisiert und bezahlt. "Der Abschluss einer Konvention zur Einführung eines Festtarifes zur Katzenkastration für Privathaushalte wurde von der Tierärztekammer leider abgelehnt", so Berger.
Abschließend stellte Giulia Morosetti vom Tierärztlichen Dienst des Südtiroler Sanitätsbetriebs die Broschüre "Mädchen, Buben und Hunde" sowie die DVD "Tiere, die mit uns leben" über das richtige Verhalten von Kindern mit Haustieren vor. Das Material ist beim Betrieblichen Tierärztlichen Dienst des Südtiroler Sanitätsbetriebs erhältlich und wird in Schulen für die Sensibilisierung der Kinder eingesetzt. "Hier können wir gute Ergebnisse verzeichnen, denn die Kinder von heute sind die Tierhalter von morgen", so Morosetti.
mpi
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Haustiere: Informationskampagne zur Katzenkastration
Giulia Morosetti zur Informationskampagne
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Landesrat Berger zur Bedeutung der Kastration
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