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Landeswetterdienst: Wärmster September seit 24 Jahren

LPA - Der auslaufende September wird im ganzen Land als überdurchschnittlich warmer Monat in die Wettergeschichte eingehen: Seit dem Jahr 1987 war kein September mehr so warm wie heuer, erklärt Dieter Peterlin vom Landeswetterdienst.

Auf der Seiseralm wurden die Kühe von dem heftigen Wintereinbruch im September mit bis zu 40 Zentimetern Neuschnee überrascht.

Die Monatsmitteltemperaturen, führt Meteorologe Peterlin weiter aus, lagen um 2,2 Grad bis 3,3 Grad über den entsprechenden Werten des 30-jährigen Vergleichszeitraums. In Bozen wurde eine mittlere Temperatur von 20,8 Grad gemessen, der Vergleichswert liegt hier bei 18,4 Grad. Außerdem wurden in der Landeshauptstadt 24 Sommertage (Tage über 25 Grad) und davon sogar 8 Hitzetage (Tage mit über 30 Grad) gezählt. Verantwortlich für das sehr warme Wetter war eine ausgesprochen stabile Hochdrucklage über Mitteleuropa. Zum Start in den Herbst schien auch noch reichlich die Sonne: Mit 242 Sonnenstunden war der heurige September damit auch sonnenreicher als in den vergangenen Jahren.

Die Temperaturen waren im September weit gestreut, fasst Peterlin zusammen: Der höchste Wert des Monats wurde in Auer am 11. September mit hochsommerlichen 32 Grad gemessen. Völlig anders das Bild am 20. September in Toblach, hier wurden in der Nacht  minus 2 Grad verzeichnet.

Die Niederschläge beschränkten sich zwar nur auf wenige Tage, die Summen waren aber sehr groß, führt der Landesmeteorologe aus. Ein Niederschlagsereignis sticht dabei ganz besonders hervor: Nach einer lang anhaltenden stabilen Hochdrucklage mit Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke überquerte eine massive Kaltfront am 18. September unser Land. Im Vorfeld dieser Störung bildete sich bereits am 17. September kurz vor 4.00 Uhr Früh im Vinschgau eine kleine, aber heftige Gewitterzelle. Der für September ungewöhnlich heftige Hagelschlag verursachte rund um Latsch große Schäden an den Obstanlagen. Am Nachmittag desselben Tages setzte allmählich ergiebiger Regen ein, der bis zum Nachmittag des 19. Septembers mit kurzen Pausen anhielt. Seit etlichen Jahren hat es in Südtirol nicht mehr so viel in so kurzer Zeit geregnet, beachtliche Regenmengen von 80 bis 160 Liter pro Quadratmeter kamen zusammen. Dank der rasch sinkenden Schneefallgrenze blieben aber größere Probleme an den Flussläufen aus, denn in der Nacht auf den 19. September schneite es örtlich bis auf 800 Höhenmeter. Kurzzeitig fiel der Schnee sogar bis in die Stadt Bruneck, selten zuvor war dies in einem September der Fall.

Im Hochpustertal kamen knapp 10 Zentimeer Neuschnee zusammen, am Brenner waren es 35 Zentimeter, und in den Gletscherregionen über 3000 Metern fiel sogar bis zu ein Meter Neuschnee.

Die zehn regenreichsten Orte Südtirols:

1. Sulden

198

1. Rotwandwiesen /Sexten

198

3. Pens

194

4. Mühlwald

182

5. Ridnaun

170

6. Grasstein/Franzensfeste

169

7. Terenten

168

8. Pawigl/Lana

164

9. St. Walburg

163

10. Rein in Taufers

162

 

Regenmengen im September 2011 (Angaben in Liter pro Quadratmeter)

Am kommenden Wochenende setzt sich das Spätsommerwetter ungehindert fort: Im ganzen Land scheint die Sonne, also bestes Bergwetter und teilweise sogar auch noch Badewetter. Erst ab Mitte der nächsten Woche schaut es nach einer Wetteränderung mit kühleren Temperaturen aus, kündigt Landesmeteorologe Peterlin an. 

mac