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Klimaenergy und Klimamobility eröffnet: "Unsere Ziele sind keine Utopien"

Den CO2-Ausstoß bis 2050 von fünf auf 1,5 Tonnen zu senken und den verbleibenden Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen decken: Was die Landesregierung als Ziele für das KlimaLand Südtirol ausgegeben hat, mag manchem fast utopisch erscheinen. Die Messe Klimaenergy und Klimamobility zeige aber auch Skeptikern, wie weit die Entwicklung schon gediehen sei, hieß es heute (22. September).

Wie wichtig die Themen Klimaschutz, Energieeffizienz und nachhaltige Mobilität der Landesregierung sind, zeigte heute die Präsenz von gleich vier Mitgliedern der Landesregierung auf dem Bozner Messegelände. Gekommen waren Landeshauptmann Luis Durnwalder, dessen Stellvertreter Hans Berger sowie die Landesräte Thomas Widmann und Michl Laimer. Durnwalder betonte, dass die Klimapolitik eines der Zukunftsthemen schlechthin sei. "Es geht hier nicht 'nur' um Umweltpolitik, nicht 'nur' darum Klima, Landschaft und Menschen zu schützen, sondern es geht auch um eine handfeste wirtschaftliche Chance", so Durnwalder im Anschluss an die Eröffnung. "Die grüne Energie ist schließlich ein riesiger Wachstumsmarkt."

Wie sich dieser Markt entwickelt, wird nicht zuletzt auf der Messe greifbar: "Hier wird Zukunft zum Anfassen präsentiert, und zwar nicht nur für Fachleute, sondern für alle Interessierten", so Landesrat Laimer, dem als Urheber der Klimastrategie des Landes wichtig ist, dass die Messe zeige, welche Entwicklung der Sektor der grünen Energie genommen habe. "Hier kann man sehen und begreifen, dass unsere Klimastrategie kein Hirngespinst ist, sondern durchaus realistische Ziele setzt", so Laimer.

Wie ernst man es auf dem Weg hin zum KlimaLand meint, zeigen auch die konkreten Schritte, die Tag für Tag gesetzt werden, und zwar von Land und Gemeinden. So wurde in Bozen gerade das Siegerprojekt für ein klimaneutrales Wohnviertel vorgestellt. "Das ist ein zukunftsweisendes Projekt, zu dem wir nur gratulieren können", so Laimer. Seine Gratulationen gehen zudem an Terenten und Prad am Stilfserjoch, die in der vom italienischen Umweltbund Legambiente ausgeschriebenen "Solarmeisterschaft" die Plätze eins und drei belegt haben. "Diese Gemeinden zeigen, was alles möglich ist, solche Initiativen sind notwendig, wenn wir aus Südtirol ein KlimaLand machen wollen", so der Landesrat. "Das können wir nicht von oben verordnen, vielmehr muss jeder seinen Beitrag leisten: von den Institutionen bis zum einzelnen Bürger."

Mobilitätslandesrat Widmann hat heute den parallel zur Messe stattfindenden Fachkongress zur nachhaltigen Mobilität eröffnet: Auch diese sei, so Widmann, keine Utopie, sondern Realität. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung des öffentlichen Nahverkehrs: "Der Zugang zu den Öffis und zu emissionsfreien Fortbewegungsmitteln muss ausgedehnt, vereinfacht und flexibler werden", so Widmann, der für Südtirol auf den Ausbau innovativer Kundeninformation sowie das neue, landesweit gültige Contactless-Ganzjahresticket ab 2012 setzt. "Wo es die Technologie ermöglicht, sollen zudem schrittweise Elektro-, Hybrid- und Wasserstofffahrzeuge im  Linienverkehr eingesetzt werden", so der Landesrat weiter. Drei Hybridbusse für den Stadtverkehr seien bereits einsatzbereit, dazu komme der Verleih von E-Bikes an Bahnhöfen, der die sanfte Mobilität für neue Zielgruppen interessant mache.

Südtirol sei für innovative Mobilitätskonzepte und -technologien jedenfalls gerüstet, nachdem in den letzten Jahren eine attraktive Grundstruktur mit vier Bahnlinien, 154 Buslinien sowie 21 Linien für City- bzw. kleine Busse für lokale Dienste, 456 Sonderdiensten für die Schülerbeförderung, fünf öffentlichen Seilbahnen, der Standseilbahn auf die Mendel sowie dem Rittner Bahnl geschaffen worden sei. Südtirol müsse, so Widmann, zur Modellregion und zum Kompetenzzentrum in Sachen nachhaltige Mobilität werden. "Der öffentliche Nahverkehr muss so attraktiv werden, dass das Auto auch für Noch-Nicht-Nutzer immer uninteressanter wird", so der Landesrat.

chr