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Landschaftsschutzbehörde: Skipisten, Wege, Almverbesserungen

LPA - Der Verbesserung von Skipisten, Langlaufloipen, Zufahrts- und Waldererschließungswegen in verschiedenen Gemeinden hat die Zweite Landschaftsschutzkommission unter Vorsitz von Amtsdirektor für Landschaftsschutz, Adriano Oggiano, im Verlauf ihrer jüngsten Sitzung am gestrigen Dienstag (23. August) zugestimmt.

Auf der Tablanderalm im Gemeindegebiet von Partschins darf die Alminteressentschaft eine Kaser (Sennhütte) abbrechen und neu errichten. Die Zweite Landschaftsschutzkommission befürwortete das Projekt, gab aber vor, dass das Dach mit Schindeln einzudecken, der Dachvorsprung zu verkürzen und der Bauschutt ordnungsgemäß zu verräumen seien. Durch die Erneuerung soll die Kaser modernisiert und an die Gesetzesbestimmungen angepasst werden; ebenso soll mehr Lagerraum geschaffen werden. Die Tablanderalm liegt im Naturpark Texelgruppe und im Natura-2000-Gebiet. 

Grünes Licht gab es gestern auch für Sanierungs- und Asphaltierungsarbeiten, welche das Bodenverbesserungskonsortium Gufidaun an Zufahrtswegen zu verschiedenen Höfen durchführen will. "Die Arbeiten müssen", so die Zweite Landschaftsschutzkommission unter Vorsitz des Amtsdirektors für Landschaftsschutz, Adriano Oggiano, "unter Aufsicht der Forstbehörde durchgeführt werden." Die beim Feilerhof vorgesehene Stützmauer soll aus Gründen des Landschaftsschutzes weggelassen werden, so die Kommission.

In der Ratschingser Fraktion Ridnaun soll die Zufahrtsstraße "Auen-Rain", die auch zum Hotel Sonklarhof führt, erneuert werden. Die Zweite Landschaftsschutzkommission stimmte dem Projekt für den neuen, 500 Meter langen Straßenabschnitt mit einer Breite von 4,5 Metern und einer Durchschnittsneigung von zehn Prozent zu, schrieb aber den Rückbau der derzeitigen Zufahrt vor.

Um ein 30 Hektar großes Waldgebiet zu erschließen und den Holztransport zu ermöglichen, will das Landesamt für Bergwirtschaft im Gemeindegebiet von St. Leonhard in Passeier den Walderschließungsweg "Pitzit" verlängern. So soll die Traktorspur, die an den bestehenden Weg anschließt, zu einem LKW-tauglichen Weg ausgebaut werden. Zudem ist eine Verlängerung des Weges durch ein gänzlich neues Teilstück geplant. Die Landschaftsschutzbehörde regte an, am Ende des Weges einen Wendeplatz vorzusehen.

Im Schnalstal will die Gletscherbahnen AG drei Skipisten verbreitern. Besonders problematisch ist die Verbreiterung der auf 3000 Metern Höhe gelegenen Piste "Hintereis", die in einem 172 Meter langen Teilstück verbreitert werden soll. Die Landschaftsschutzbehörde legte genau fest, wie die Verbreiterungsarbeiten, die Abtragung des Gesteins und die Aufschüttungen zu erfolgen haben. Zudem forderte sie eine Kaution von 15.000 Euro. Bei den beiden weiteren Pisten handelt es sich um die auf 2700 Metern gelegene Piste "Teufelsegg" sowie die Talabfahrt.

Ein zustimmendes Gutachten gab es gestern auch für Einebnungsarbeiten vor der Comici-Hütte in der Örtlichkeit Piz Sella in Wolkenstein. "Durch die Aufschüttung im Ausmaß von 2800 Kubikmetern wird eine Mulde ausgeglichen, die in der Folge im Winter nicht mehr beschneit werden muss", so Kommissionsvorsitzender Adriano Oggiano.

In St. Kassian will der Tourismusverein Abtei die Langlaufloipe verbessern mit dem Ziel, künftig auch für Weltcupbewerbe gerüstet zu sein. Geplant sind Drainagen an drei verschiedenen Punkten der Loipe. Die erste der drei Drainagen ist 75 Meter lang und führt durch Wiese, die zwei weiteren sind 60 beziehungsweise 90 Meter lang und müssen - so die Landschaftsschutzbehörde - verrohrt werden. Die Zweite Landschaftsschutzkommission verlangt zudem die Arbeitsaufsicht durch die Forstbehörde und eine Kaution von 5000 Euro. 

Ebenfalls nur unter der Aufsicht der Forstbehörde und gegen Hinterlegung einer Kaution von 5000 Euro darf die Gesellschaft "Grandi Funivie Alta Badia" die Skipiste "Roby-Bamby" im Gemeindegebiet von Abtei verbreitern. Die Landschaftsschutzkommission formulierte zudem noch eine Reihe von Auflagen für die Pistenverbesserungsarbeiten, die einen 900 Meter langen Abschnitt und Erdbewegungen von 1500 Kubikmetern vorsehen.

Schließlich gab die Landschaftsschutzbehörde grünes Licht für die Erweiterung des Lagerplatzes für Aushubmaterial in der Gemeinde Enneberg. Der Lagerplatz soll um 4800 Quadratmeter vergrößert werden, so dass zusätzlich 7500 Kubikmeter Aushubmaterial Platz finden. "Die Erweiterung ist Voraussetzung für die Schaffung der neuen Erweiterungszone in Welschellen. So erübrigt sich ein aufwändiger Abfalltransport durchs ganze Tal", erklärt der Kommissionsvorsitzende. Auch in diesem Fall wurden eine Kaution von 5000 Euro sowie die Wiederaufforstung vorgeschrieben.

jw