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Wolf M24 tappt in Fotofalle
LPA - Die Fotofallen des Landesamtes für Jagd und Fischerei, die eigentlich für Bären gedacht waren, haben Ende Juni die Anwesenheit eines Wolfes am Deutschnonsberg nachgewiesen.
Im Rahmen der Bären-Überwachung hat das Landesamt für Jagd und Fischerei rund um die Mendel, in Ulten und am Deutschnonsberg Fotofallen angebracht. Die Geräte ermöglichen es dem Landesamt, Informationen über mögliche Aufenthalte von Bären in Südtirol zu sammeln. Die Kameras, die von den Tieren ausgelöst werden, machen Bilder oder Videos. So sind es nicht nur vorüber ziehende Bären, die vor das Objektiv geraten, sondern auch andere Wildtiere wie Rehe und Hirsche, Füchse oder Marder.
Ein unerwarteter Anblick bot sich den Mitarbeitern im Landesamt für Jagd und Fischerei, die vor kurzem die Aufnahmen der vergangenen Wochen ausgewertet haben: Auf dem Video einer Kamera in Unser Liebe Frau im Schnalstal war ein Wolf zu sehen. "Vermutlich handelt es sich um den Wolf mit der Kennzeichnung M24, der anhand von Genproben bereits identifiziert worden ist und im April 2010 im Trentino, in der Brenta-Gruppe, und im Juli vergangenen Jahres in Südtirol, in Ulten, gesichtet wurde", so der stellvertretende Direktor im Landesamt für Jagd und Fischerei, Giorgio Carmignola. "Es handelt sich dabei um ein männliches Exemplar, das sich 2009 im schweizerischen Engadin aufgehalten hat", so Carmignola. Er verweist darauf, dass der Riss eines einjährigen Hirschen in St. Pankraz im vergangenen Frühling auf die Anwesenheit eines Wolfes hatte schließen lassen, die Ergebnisse der Gentests hätten diese Vermutung nicht bestätigt.
Den Beweis dafür, dass sich ein Wolf zumindest zeitweise in Südtirol aufhält - und zwar im selben Gebiet wie der oder die Bären -, liefert nun das Video. Die Aufnahmen vom 30. Juni 2011 zeigen einen Wolf in guter Verfassung.
Auf das Konto des Wolfes M24 gehen verschiedene Schafs- und Ziegenrisse im Jahr 2010. Im heurigen Jahr wird der Wolf bisher - so heißt es aus dem Landesamt für Jagd und Fischerei - für keinen Riss auf Südtiroler Boden verantwortlich gemacht. Trentiner Jägern wollen am vergangenen 16. Juli den Wolf in der Maddalene-Gruppe gesichtet haben, wo sie eine Wildzählung durchführten.
Das Wolf-Video des Landesamtes für Jagd und Fischerei ist im Südtiroler Bürgernetz unter www.provincia.bz.it/foreste/fauna-caccia/ricerca.asp zu finden.
jw